Goethe bewundert Euripides. Eine Ergänzung zum o.gen. Artikel über die Wirkungsgeschichte
des Euripides. G. hielt Eur. für einen unschätzbaren Dichter gegen A.W. Schlegel, so im Ge-
spräch mit Eckermann v. 27.3.1827 (FAZ 28.11.).—
Personaüa: Homer zu Diensten. Wolfgang Kullmann 60. K. gilt als Homer- und Aristotelesfor-
scher, seit 1971 Mitherausgeber d. Studien zur antiken Philosophie, seit 1975 der Hermes-
Einzelschriften (FAZ 12.10.). — Schockierend klang die deutsche Zunge vom Katheder. Vor 300
jahren wagte der Jurist und Aufklärer Thomasius die erste Universitätsvorlesung in seiner Mutter-
sprache: eine Revolution, die Folgen haben sollte. Bisher erfolgten die Vorlesungen auf Latein.
Die Einhaltung des Lateinzwangs wurde staatlich überwacht (RhM 20.11.). — Prophet des .Mut-
terrechts j.J. Bachhofen zum 100. Todestag. Ais Humanist war B. ein Zeitgenosse der antiken
Menschen (FAZ 25.11.). — Weltgeschichte der Antike. Fritz Schachermeyr starb im Alter von 91
jahren. Sch. war einer der letzten universalen Altertumswissenschaftler deutscher Sprache. Sein
Forschungsgebiet umfaßte den Alten Orient, Ägypten, die griech. Kultur, die etrusk. Vorge-
schichte Roms. Schwerpunkt war die kretisch-mykenische Epoche (FAZ 30.12.). —
V/P: Fragebögen der FAZ. Es füllten aus: der Schriftsteller Tournier (Lieblingsheldinnen der Dich-
tung: die Amazonen), der Bildhauer Hrdlicka (dto. Penthesilea), der Schauspieler Boysen (Lieb-
lingsgestalt der Geschichte: Sokrates, Lieblingsheldinnen der Dichtung: Io, Kassandra), Fürstin
Gloria von Thum und Taxis (Hausfrau und Mutter), für die die Lieblingsgestalt der Geschichte die
Kaiserin Galla Placidia ist; die am meisten verachtete Gestalt der Geschichte ist für sie Caligula,
die größte militärische Leistung sieht sie in Hannibais Alpenübergang. Ferner der Regisseur Muss-
bach, der Antigone für seine Lieblingsheldin in der Dichtung hält (FAZ 20.11./4.12./11.12./
21.12./31.12. in dieser Reihenfolge).—
Cartenku/tur: Gartenkunst: Ökonomie der Idylle. Bericht über die englischen Landschaftsgärten
nach antikem Vorbild (u.a. Vergil) (FAZ 25.11.). — Gartenlust: Plinius berichtet in seiner N. H.
über die Mistel (FAZ-Magazin, 4.12.). —
Tourismus: Hellas: die NZZ berichtet über Porto Heli, die Samaria-Schlucht, kostenlose Schiffs-
fahrten, Griechenland abseits der Touristenzentren, Thessaloniki als ,,Braut des Thermäischen
Golfes", das unbekannte Kreta und stellt neue Reiseführer vor (15.10.; vgl. die sehr informativen
Hinweise v. Helmut Quack in MDAV 4/87, S. 135 ff.). — Rom: Kreuz und quer durch Rom. Die
Ewige Stadt abseits vom Touristenrummel (NZZ 10.12.).— Stadtführung auf Latein. Der Frittenver-
käufer macht große Augen: In Brügge gibt es Stadtführung in lateinischer Sprache. Hinweis: Für die
Stadtrundgänge in lat. Sprache gibt es in Brügge zwei Führer. Sie werden - auf Anfrage -vermittelt
vom Verkehrsamt, Markt 7, B-8000 Brügge, Tel. 0031 /50/33 07 11. Ein kurzes Beispiel: Bestellung
von Fritten: sacculum pomorum terrestrium frictorum. Mit der dazugehörigen Majonaise wird es et-
was komplizierter: paululo iuris et vitello olea, acceto et sinapi commixti. (SZ 15.12.).—
Zeitschriften: Aus deutschen Zeitschriften: In der Sondernummer ,,Angst" von ,,Universitas"
schreibt H. Gockel über die Angst des Thaies, als er ein rechtwinkliges Dreieck in einen Halb-
kreis eingetragen hatte. Er opferte dafür einen Stier. Hier werde die Urangst deutlich, die der
Mensch bis in unsere Tage habe angesichts der technischen Fortschritte. Angst schaffe Mythen.
Vgl. Blumenbergs ,,Arbeit am Mythos" (FAZ 5.10). — In ,,Scheidewege" berichtet G.-K. Kalten-
brunner über Pythagoras-Himmelsmusik und Harmonie der Seelen, Idee und Wirkung eines Or-
dens. P. sei ein außergewöhnlicher Stifter der europäischen Geistigkeit (NZZ 29.11.). —
f</m: Ein philosophischer Neapolitaner. In ,,Cosl parlö Bellavista" von Luciano de Creszenzo
führt ein pensionierter Gymnasiallehrer, der Antike und Philosophie unterrichtete, im kleinen
Kreis von Freunden sokratische Gespräche mit dem Ziel, über sich und das Neapolitanertum
nachzudenken (vgl. auch das im Diogenesverlag ersch. Buch, NZZ 8.10.). —
Auktionen: Vorschau auf Auktionen in Hamburg u. Berlin: Troja für 180000 Mark! Das Prunk-
stück bei Döring in Hamburg ist eine mit 36 Miniaturen geschmückte, ausführlich kommentierte
italienische Pergamenthandschrift der mittelalterlichen, durch Guido delie Colonne verfaßten
„Storia di Troya" in einer Übertragung des frühen 14. Jh. (FAZ 26.11.). —
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des Euripides. G. hielt Eur. für einen unschätzbaren Dichter gegen A.W. Schlegel, so im Ge-
spräch mit Eckermann v. 27.3.1827 (FAZ 28.11.).—
Personaüa: Homer zu Diensten. Wolfgang Kullmann 60. K. gilt als Homer- und Aristotelesfor-
scher, seit 1971 Mitherausgeber d. Studien zur antiken Philosophie, seit 1975 der Hermes-
Einzelschriften (FAZ 12.10.). — Schockierend klang die deutsche Zunge vom Katheder. Vor 300
jahren wagte der Jurist und Aufklärer Thomasius die erste Universitätsvorlesung in seiner Mutter-
sprache: eine Revolution, die Folgen haben sollte. Bisher erfolgten die Vorlesungen auf Latein.
Die Einhaltung des Lateinzwangs wurde staatlich überwacht (RhM 20.11.). — Prophet des .Mut-
terrechts j.J. Bachhofen zum 100. Todestag. Ais Humanist war B. ein Zeitgenosse der antiken
Menschen (FAZ 25.11.). — Weltgeschichte der Antike. Fritz Schachermeyr starb im Alter von 91
jahren. Sch. war einer der letzten universalen Altertumswissenschaftler deutscher Sprache. Sein
Forschungsgebiet umfaßte den Alten Orient, Ägypten, die griech. Kultur, die etrusk. Vorge-
schichte Roms. Schwerpunkt war die kretisch-mykenische Epoche (FAZ 30.12.). —
V/P: Fragebögen der FAZ. Es füllten aus: der Schriftsteller Tournier (Lieblingsheldinnen der Dich-
tung: die Amazonen), der Bildhauer Hrdlicka (dto. Penthesilea), der Schauspieler Boysen (Lieb-
lingsgestalt der Geschichte: Sokrates, Lieblingsheldinnen der Dichtung: Io, Kassandra), Fürstin
Gloria von Thum und Taxis (Hausfrau und Mutter), für die die Lieblingsgestalt der Geschichte die
Kaiserin Galla Placidia ist; die am meisten verachtete Gestalt der Geschichte ist für sie Caligula,
die größte militärische Leistung sieht sie in Hannibais Alpenübergang. Ferner der Regisseur Muss-
bach, der Antigone für seine Lieblingsheldin in der Dichtung hält (FAZ 20.11./4.12./11.12./
21.12./31.12. in dieser Reihenfolge).—
Cartenku/tur: Gartenkunst: Ökonomie der Idylle. Bericht über die englischen Landschaftsgärten
nach antikem Vorbild (u.a. Vergil) (FAZ 25.11.). — Gartenlust: Plinius berichtet in seiner N. H.
über die Mistel (FAZ-Magazin, 4.12.). —
Tourismus: Hellas: die NZZ berichtet über Porto Heli, die Samaria-Schlucht, kostenlose Schiffs-
fahrten, Griechenland abseits der Touristenzentren, Thessaloniki als ,,Braut des Thermäischen
Golfes", das unbekannte Kreta und stellt neue Reiseführer vor (15.10.; vgl. die sehr informativen
Hinweise v. Helmut Quack in MDAV 4/87, S. 135 ff.). — Rom: Kreuz und quer durch Rom. Die
Ewige Stadt abseits vom Touristenrummel (NZZ 10.12.).— Stadtführung auf Latein. Der Frittenver-
käufer macht große Augen: In Brügge gibt es Stadtführung in lateinischer Sprache. Hinweis: Für die
Stadtrundgänge in lat. Sprache gibt es in Brügge zwei Führer. Sie werden - auf Anfrage -vermittelt
vom Verkehrsamt, Markt 7, B-8000 Brügge, Tel. 0031 /50/33 07 11. Ein kurzes Beispiel: Bestellung
von Fritten: sacculum pomorum terrestrium frictorum. Mit der dazugehörigen Majonaise wird es et-
was komplizierter: paululo iuris et vitello olea, acceto et sinapi commixti. (SZ 15.12.).—
Zeitschriften: Aus deutschen Zeitschriften: In der Sondernummer ,,Angst" von ,,Universitas"
schreibt H. Gockel über die Angst des Thaies, als er ein rechtwinkliges Dreieck in einen Halb-
kreis eingetragen hatte. Er opferte dafür einen Stier. Hier werde die Urangst deutlich, die der
Mensch bis in unsere Tage habe angesichts der technischen Fortschritte. Angst schaffe Mythen.
Vgl. Blumenbergs ,,Arbeit am Mythos" (FAZ 5.10). — In ,,Scheidewege" berichtet G.-K. Kalten-
brunner über Pythagoras-Himmelsmusik und Harmonie der Seelen, Idee und Wirkung eines Or-
dens. P. sei ein außergewöhnlicher Stifter der europäischen Geistigkeit (NZZ 29.11.). —
f</m: Ein philosophischer Neapolitaner. In ,,Cosl parlö Bellavista" von Luciano de Creszenzo
führt ein pensionierter Gymnasiallehrer, der Antike und Philosophie unterrichtete, im kleinen
Kreis von Freunden sokratische Gespräche mit dem Ziel, über sich und das Neapolitanertum
nachzudenken (vgl. auch das im Diogenesverlag ersch. Buch, NZZ 8.10.). —
Auktionen: Vorschau auf Auktionen in Hamburg u. Berlin: Troja für 180000 Mark! Das Prunk-
stück bei Döring in Hamburg ist eine mit 36 Miniaturen geschmückte, ausführlich kommentierte
italienische Pergamenthandschrift der mittelalterlichen, durch Guido delie Colonne verfaßten
„Storia di Troya" in einer Übertragung des frühen 14. Jh. (FAZ 26.11.). —
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