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Drtsbeschrcibung.
Joseph Freiherr von Pfürt 1778 —1783, Freiherr von Schönan
1785—17S3, Ludwig Adam Maria Freiherr von Loe zu Wissen
1797 — 1799.
Gemäß den Ordensprivilegien waren der Kommenthur, die
Amtleute, Diener, Angehörige, Unterthanen und Güter des Ordens
von Steuer, Schatzung, Zöllen, Umgeld und anderen dergleichen
Beschwerungen besreit, die Stadt hatte kein Jurisdiktionsrecht über
dieselben und im Komnicndehause — jetzigen —- be-
stand ein erst dcn 28. Mai 1804 aufgehobcnes Asylrecht. Die
Kommende besaß mehr odcr weniger bedeutende Güter und Rechte,
Häuser, Höfe, Aecker, Gärten, Wiesen, Zinsen und Gülten in Rott-
weil (die Vögelinsmühle bei der Stadt, zu Altstadt, Bernburg) und
Orten der Umgegend: Aldingen, Aixheim, Balgheim, Baliugen, Betz-
weiler, Bickelsberg, Bierlingeu, Böhringen, Bösingen, Böttingcn, Bubs-
heim, Dauchingcn, Dcnkingen, Dietingen, Dürrwangen, Dunningen,
Epfendorf, Erlaheim, Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen ob Verena,
Horgen, Jrslingen, Neufra, Obcrhofen, Rietheim, Rosenfeld, Schör-
zingen, Schwenningen, Seitingen, Spaichingen, Stettcn, Täbingen,
Thalhausen, Trossingen, Vaihingen, Villingen, Wehingen, Weigheim,
Wilslingen, Winzeln, Zepfenhan. Die Besitzungen deu Kommende
wurden von Württemberg im I. 1805 eiugezogen. *)
Neben den einheimischen geistlichen Jnstituten hatten aber auch
manche auswärtige Klöster hier Besitz: Das Kloster Alpirsbach er-
hielt hier im I. 1309 Zinsen aus einem Hof in der Mittelstadt
vou Adelheid von Sinkingen, in der Folge aber namcntlich durch
die Stainmer'schs Familie Scheukungen: derselben ängehörig vergabten
den 24. Juli 1349 zwei Schwestern Gertrud und Mechtilde an
das Kloster ihr Haus.bci dem Wallthor und dcn Stock dahinter
mit allen Zugehörden und einer Wiese vor dem Flädelinsthor, den
8. Mai 1354 Mechtilde ihr kleines Haus und ihren Garten vor
dem Neuen Thor, wogegeu an dem von ihr ebenfalls bewidmeten
St. Jakobs-Altar in der H. Kreuzkirche eine ewige Messe mit ewi-
gem Licht für sie gefeiert werden sollte. Den 18. August 1417
verglich sich das Kloster mit der Stadt dahin, daß es dersclben aus
seinen Bcsitzungen im Etter und Bann der Stadt jährlich 2 Pfund
Hllr. zu geben versprach. Jm I. 1514 kaufte das Kloster noch
2 Häuser vor dem Wallthor von Mathias Bock und seiner Frau
") Die Kirche des Ordens, welcher im 14. Jahrhnnderte den Spital
besorgte, wurdc später Spitalkirche, Anfangs der 40er Jahre unseres
Jahrhunderts jedoch abgerissen. An ihrer Stelle steht das heutige ncue
Krankenhaus.
Drtsbeschrcibung.
Joseph Freiherr von Pfürt 1778 —1783, Freiherr von Schönan
1785—17S3, Ludwig Adam Maria Freiherr von Loe zu Wissen
1797 — 1799.
Gemäß den Ordensprivilegien waren der Kommenthur, die
Amtleute, Diener, Angehörige, Unterthanen und Güter des Ordens
von Steuer, Schatzung, Zöllen, Umgeld und anderen dergleichen
Beschwerungen besreit, die Stadt hatte kein Jurisdiktionsrecht über
dieselben und im Komnicndehause — jetzigen —- be-
stand ein erst dcn 28. Mai 1804 aufgehobcnes Asylrecht. Die
Kommende besaß mehr odcr weniger bedeutende Güter und Rechte,
Häuser, Höfe, Aecker, Gärten, Wiesen, Zinsen und Gülten in Rott-
weil (die Vögelinsmühle bei der Stadt, zu Altstadt, Bernburg) und
Orten der Umgegend: Aldingen, Aixheim, Balgheim, Baliugen, Betz-
weiler, Bickelsberg, Bierlingeu, Böhringen, Bösingen, Böttingcn, Bubs-
heim, Dauchingcn, Dcnkingen, Dietingen, Dürrwangen, Dunningen,
Epfendorf, Erlaheim, Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen ob Verena,
Horgen, Jrslingen, Neufra, Obcrhofen, Rietheim, Rosenfeld, Schör-
zingen, Schwenningen, Seitingen, Spaichingen, Stettcn, Täbingen,
Thalhausen, Trossingen, Vaihingen, Villingen, Wehingen, Weigheim,
Wilslingen, Winzeln, Zepfenhan. Die Besitzungen deu Kommende
wurden von Württemberg im I. 1805 eiugezogen. *)
Neben den einheimischen geistlichen Jnstituten hatten aber auch
manche auswärtige Klöster hier Besitz: Das Kloster Alpirsbach er-
hielt hier im I. 1309 Zinsen aus einem Hof in der Mittelstadt
vou Adelheid von Sinkingen, in der Folge aber namcntlich durch
die Stainmer'schs Familie Scheukungen: derselben ängehörig vergabten
den 24. Juli 1349 zwei Schwestern Gertrud und Mechtilde an
das Kloster ihr Haus.bci dem Wallthor und dcn Stock dahinter
mit allen Zugehörden und einer Wiese vor dem Flädelinsthor, den
8. Mai 1354 Mechtilde ihr kleines Haus und ihren Garten vor
dem Neuen Thor, wogegeu an dem von ihr ebenfalls bewidmeten
St. Jakobs-Altar in der H. Kreuzkirche eine ewige Messe mit ewi-
gem Licht für sie gefeiert werden sollte. Den 18. August 1417
verglich sich das Kloster mit der Stadt dahin, daß es dersclben aus
seinen Bcsitzungen im Etter und Bann der Stadt jährlich 2 Pfund
Hllr. zu geben versprach. Jm I. 1514 kaufte das Kloster noch
2 Häuser vor dem Wallthor von Mathias Bock und seiner Frau
") Die Kirche des Ordens, welcher im 14. Jahrhnnderte den Spital
besorgte, wurdc später Spitalkirche, Anfangs der 40er Jahre unseres
Jahrhunderts jedoch abgerissen. An ihrer Stelle steht das heutige ncue
Krankenhaus.