Noitwcil.
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deren einst in der Halbrundung umhergezogenen Kämpfergesimse weg-
gespitzt sind, spannt sich je ein spätgothisches Nippenkreuzgewölbe i
sonst sind alle Decken flach. Jn dem auch noch ursprünglichen hohen
Chore sieht man an der Nordwand ein gothisches mit sehr schönem
Lisenenwerk geschmücktes Sakramenthäuschen. Schön ist auch und
crgreisend der hier befindliche sehr grofie Krucifipus mit tiefgesenktem
langlockigem Haupt; cin zweiter auf der Orgelempore im Westen.
Beide Seitenaltäre habcn tüchtige Gemälde von I. Fuchs, vom Jahre
1854. Das älteste Werk der ganzen Kirche ist der Taufstein, ein
länglich rechteckiger Stein mit dem eigenthümlichen altchristlichen
Zickzack-Ornament.
Die Mafiverhältnisse des klaren Grundrisses gliedern sich, in
römischen Fußen ausgedrückt (ein röm. Fufi — 0,2935 m.), in
ganz einfacheu Zahlen. Als Grundzahl erscheint die Breite des
Mittelschiffes 21 (3X7) samt der Breite beider Arkadenpfeiler, die
je 3 F. im Geviert halten, also 27 F., denn die größte Breite der
Kirche an den Thürmen beträgt 2mal 27 oder 54, die größte Länge
der Kirche 4mal 27 oder 108 r. Fuß. Die lichte Weite der Ar-
kaden ist genau 10 F., die innere Länge des Chores, nach der alten
Regel, ein Viertel der ganzen inneren Länge, die 100 F. beträgt.
Das Mittelschiff hat die auffallend grofie Weite von 21 F. gegen-
über den im Lichtcn nur tU/s F. breiten Seitenschiffen.
Der vierstockige, im 15. Jahrhundert erbaute hohe Thurm steht
an der Südseite der Kirche, und mit deren Westseite in einer Flucht.
Unten herauf hat er sehr dicke Manern, mit zierlichen rechteckigen
Schießschartenfensterchen, oben schöngefüllte spitzbogige Schallfenster,
und cndigt in ein hohes achtseitiges Zeltdach, an dessen Beginn vier
steinerne Wasserspeier weit hinausragen.
Westlich bei der Kirche steht das wohlgebaute, schon mehrere
hundert Jahre alte, freundliche Pfarrhaus, dessen Unterhaltung, so-
wie die der Kirche, auf der Gemeinde ruht; — und südlich neben
der Kirche befindet sich eine frühere, jetzt ganz verbante Kapelle, der
nach ihrem (leider in den letzten Jahren dick übertünchten) an römische
Art erinnernden Gemäuer ein sehr hohes Alter zngeschrieben werden
mufi. Der Friedhof liegt gegeu Norden auf dem rechten Neckarufer
und enthält viele schöne Eisenkreuze.
Das ebenfalls bci der Kirche stehende ansehnliche Schulhaus
wurde anfangs der 40er Jahre uen erbaut und cnthält zwei Lehr-
zimmer, die Wohnungen des Schulmeisters und des Lehrgehilfen,
wie auch die Gelasse sür den Gemeinderath.
Durch den Ort führt die Rottweil-Schwenninger Landstraße,
von der am südlichen Ende des Dorfs die Rottweil-Spaichinger
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deren einst in der Halbrundung umhergezogenen Kämpfergesimse weg-
gespitzt sind, spannt sich je ein spätgothisches Nippenkreuzgewölbe i
sonst sind alle Decken flach. Jn dem auch noch ursprünglichen hohen
Chore sieht man an der Nordwand ein gothisches mit sehr schönem
Lisenenwerk geschmücktes Sakramenthäuschen. Schön ist auch und
crgreisend der hier befindliche sehr grofie Krucifipus mit tiefgesenktem
langlockigem Haupt; cin zweiter auf der Orgelempore im Westen.
Beide Seitenaltäre habcn tüchtige Gemälde von I. Fuchs, vom Jahre
1854. Das älteste Werk der ganzen Kirche ist der Taufstein, ein
länglich rechteckiger Stein mit dem eigenthümlichen altchristlichen
Zickzack-Ornament.
Die Mafiverhältnisse des klaren Grundrisses gliedern sich, in
römischen Fußen ausgedrückt (ein röm. Fufi — 0,2935 m.), in
ganz einfacheu Zahlen. Als Grundzahl erscheint die Breite des
Mittelschiffes 21 (3X7) samt der Breite beider Arkadenpfeiler, die
je 3 F. im Geviert halten, also 27 F., denn die größte Breite der
Kirche an den Thürmen beträgt 2mal 27 oder 54, die größte Länge
der Kirche 4mal 27 oder 108 r. Fuß. Die lichte Weite der Ar-
kaden ist genau 10 F., die innere Länge des Chores, nach der alten
Regel, ein Viertel der ganzen inneren Länge, die 100 F. beträgt.
Das Mittelschiff hat die auffallend grofie Weite von 21 F. gegen-
über den im Lichtcn nur tU/s F. breiten Seitenschiffen.
Der vierstockige, im 15. Jahrhundert erbaute hohe Thurm steht
an der Südseite der Kirche, und mit deren Westseite in einer Flucht.
Unten herauf hat er sehr dicke Manern, mit zierlichen rechteckigen
Schießschartenfensterchen, oben schöngefüllte spitzbogige Schallfenster,
und cndigt in ein hohes achtseitiges Zeltdach, an dessen Beginn vier
steinerne Wasserspeier weit hinausragen.
Westlich bei der Kirche steht das wohlgebaute, schon mehrere
hundert Jahre alte, freundliche Pfarrhaus, dessen Unterhaltung, so-
wie die der Kirche, auf der Gemeinde ruht; — und südlich neben
der Kirche befindet sich eine frühere, jetzt ganz verbante Kapelle, der
nach ihrem (leider in den letzten Jahren dick übertünchten) an römische
Art erinnernden Gemäuer ein sehr hohes Alter zngeschrieben werden
mufi. Der Friedhof liegt gegeu Norden auf dem rechten Neckarufer
und enthält viele schöne Eisenkreuze.
Das ebenfalls bci der Kirche stehende ansehnliche Schulhaus
wurde anfangs der 40er Jahre uen erbaut und cnthält zwei Lehr-
zimmer, die Wohnungen des Schulmeisters und des Lehrgehilfen,
wie auch die Gelasse sür den Gemeinderath.
Durch den Ort führt die Rottweil-Schwenninger Landstraße,
von der am südlichen Ende des Dorfs die Rottweil-Spaichinger