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Oberrheinische Kunst — 3.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.53860#0219

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Berichte: Zürich (Schweizerisches Landesmuseum)

Zeichnungen wurden Zeichnungen und Aquarelle von Milly
Steger und Christof Vol erworben. — Die Bibliothek wurde
durch den Ankauf von 110 Bänden auf den Stand von rund
8200 Werken gebracht.
In der Schloßgalerie mußten die Restaurierungsarbeiten
ruhen, da sich kein geeigneter Raum für den Restaurator
fand, der durch die Abgabe eines Saales an die Schloß-
bibliothek heimatlos geworden ist. Noch ein zweiter Saal
mußte im Frühjahr geräumt werden: das große Modell der
Stadt Mannheim, das später in den geplanten Ausstellungs-
hallen seinen Platz finden soll, wurde dort aufgestellt. Da-
durch wurde der Raum für die Ausstellungen aus den Be-
ständen des Kupferstichkabinetts erheblich beschränkt. In
dem Gange, der jetzt dafür nur noch zur Verfügung steht,
wurde eine neue Auswahl hervorragendster Aquatintablätter
ausgestellt. Strübing
Zürich: Schweizerisches Landesmuseum
NEUERWERBUNGER VOM 1. JAN. BIS 20. JUNI 1928.
I. Prähistorische Abteilung. Die in diesem ersten
halben Jahre eingegangenen Objekte sind ausschließlich Er-
gebnisse der vom Landesmuseum im Kanton Zürich ausge-
führten Ausgrabungen. Neue derartige Untersuchungen
wurden zwar nicht vorgenommen, doch wurde die Erforschung
der bronzezeitlichen Ansiedelung auf dem Ebersberg in Berg
am Irchel fortgesetzt und diejenige des alemannischen Fried-
hofs in Bülach durch die Aufdeckung der noch restierenden
17 Gräber (Nr. 283—300) beendigt. Beide Ausgrabungen
förderten wiederum eine größere Anzahl Gegenstände zutage,
erstere besonders Nadeln und Fibeln, letztere Skramasaxe,
Schwerter, Messer, Gürtelbeschläge und Halsschmuck, welche
alle den Sammlungen des Landesmuseums eingereiht wurden.
II. Mittelalterliche und neuzeitliche Sammlung.
An wichtigeren Neuerwerbungen dieser Abteilung seien ge-
nannt: Eine Serie von zwölf Pastellgemälden eines unbe-
kannten Meisters, Offiziere des Schweizerischen Regimentes
von Castella in französischen Diensten darstellend, um 1770.

— Holzfigur, Madonna mit Kind, 15. Jahrhundert, Anfang,
aus einem Bauernhause bei Schwyz. — Holzfigur, Kruzifixus,
14. Jahrhundert, Mitte, angeblich aus der Innerschweiz. —
Schrank aus Nußbaumholz; reichgegliederte Front mit Hoch-
und Tiefschnitzerei, 17. Jahrhundert, 1. Hälfte, Westschweiz.
— Stollentruhe aus Nußbaumholz mit Eisenbänderbeschlag,
15. Jahrhundert, 2. Hälfte, Kt. Aargau. — Truhe mit reicher
Schnitzerei und Einlegearbeit; in Architekturumrahmung
des Allianzwappen von Hallwyl-von Ulm; datiert 1593. —
— Gebundenes, enharmonisches Klavichord; Arbeit von David
Jakob Weidner, Orgelbauer in Augsburg, 1697. Dieses überaus
kostbare, guterhaltene und spielbare Stück stammt aus dem
Frauenkloster St Anton in Luzern.
III. Waffensammlung. Hervorzuheben sind: Ein Helm
in Form einer halbkugeligen Glocke aus Eisen mit gravierten
Messingspangen, 10. Jahrhundert, aus Chamoson, Kt. Wallis.
— Geschlossener Visierhelm, 17. Jahrhundert, 1. Hälfte,
Westschweiz.
IV. Numismatische Sammlung. Diese Abteilung
erfuhr in der ersten Hälfte dieses Jahres einen ziemlich
bedeutenden Zuwachs. Besondere Erwähnung verdienen
74 Genfer Münzen verschiedenster Gepräge und Zeiten, unter
welchen ganz besonders zwei halbe Thaler von 1597 und
1621 und ein Teston von 1562 hervorgehoben seien. Ferner
seien genannt: ein silbervergoldetes Exemplar der Luzerner
Gymnasial-Prämie von 1582, ein goldener Michaelspfennig
von Beromünster und ein schwerer Goldstater der Helvetier,
Typus Philipp I.
V. Publikationen. Vom Anzeiger für Schweizerische
Altertumskunde erschienen Heft 4 des 29. Jahrganges und
Hefte 1 und 2 des 30.; von der Statistik des Kantons Unter-
walden die Bogen 68—73. Ferner erschienen: Prof. Dr.
H. Lehmann: Führer durch die Kiburg; Dr. E. A. Gessler:
Führer durch die Waffensammlung des Schweizerischen
Landesmuseums. Ein Abriß der schweizerischen Waffen-
kunde. E. Gerber

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