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A. Wilhelm
Zwei Denkmäler des eretrischen Dialekts.
I.
Von der Inschrift aus Aliveri auf Euboia, die durch Rangabes Veröffent-
lichung, Antiquites Helleniques 957 und in dem mir nicht zugänglichen Memoire
sur la partie meridionale de l’ile d’Eubee 1852 bekannt ist, findet sich in dem
in der Bibliothek der königlichen Museen zu Berlin aufbewahrten Sammelbande
Schaubertscher Aufzeichnungen, über den F. Koepp, Arch. Anz. 1890 S. 140
berichtet hat, eine bisher unbeachtete Abschrift. Keineswegs fehlerfrei, stimmt
sie in seltsamen, bisher ungedeuteten Lesungen mit Rang-abes Abschrift über-
ein und hilft so in engem
Anschlüsse an die Überliefe-
rung- das Verständnis einer
sprachlich und sachlich merk-
würdigen ETrkunde wiederzu-
gewinnen. Der Stein selbst
scheint verloren. A. Bau-
meister hat ihn bei seiner
Bereisung Euboias noch ge-
sehen (Jahrb. f. Philol. LXXY
1857 S. 352); ich habe ihn
im Jahre 1890 an Ort und
Stelle vergeblich gesucht.
„Inschrift aus Aliveri auf
Euboia. .Stiege zur Haupttür des Templon der Kirche A. Γεώργιος. Das 03 ist be-
deutend größer, tiefer und roher gehauen. Die folgende Reihe steht etwas davon
ab. Mitg-eteilt von dem königlichen Consul Herrn von Hahn.“ Schaubert.
Der Stein ist vorstehend nach der Abschrift abgebildet, die ich im Herbste
1901 von Schauberts Zeichnung nahm, auf der nächsten Seite ist Rangabes
Abdruck wiederholt.
Die ersten erhaltenen Worte schließen einen Satz, der dem Übertreter ver-
loreng-egang-ener Bestimmung-en eine Buße von vermutlich fünfzig Drachmen
auferlegt, die Apollon zufällt. Dem Apollon wird auch von der in dem Vertrag-e
zwischen Eretria und Histiaia (F. Bechtel, Inschriften des ionischen Dialekts 15;
O. Hoffmann, Griechische Dialekte III S. n, 18) für Übertretungen fest-
gesetzten Strafe von zehn Talenten der zehnte Teil zugesprochen, dem Apollon
ΟΝΤΑΔΡΑ\ΜΑ
ΟΛΛΑΝΟ £ Ο Δ E
MMHOPKI KE I.AIE
YP.APE I T Ο Y £ . Ο Μ Ο P A £
S ΡΕΝΤΑ. Y Γ P A S z. MA
ΝΕΤΑΕΚΠ ΡΗΤΤΟΝΤΛ
EP O.AOI ΗΑΥΤΟΝΟΦΕ
ΛΟΝΤΑΝΔΙΓΛΕ Qü
ΑΓΟΤΙΝΕΙΝ EEAMMEXS EIPA
ΗΦΕΡΑΝΑΛΟ I ΕΚΑΤΟΝΔΡΑΧΜ
ASEANAEBOS KANNE I PEAAN
STE PESOATOYßOSKHMATOS
A. Wilhelm
Zwei Denkmäler des eretrischen Dialekts.
I.
Von der Inschrift aus Aliveri auf Euboia, die durch Rangabes Veröffent-
lichung, Antiquites Helleniques 957 und in dem mir nicht zugänglichen Memoire
sur la partie meridionale de l’ile d’Eubee 1852 bekannt ist, findet sich in dem
in der Bibliothek der königlichen Museen zu Berlin aufbewahrten Sammelbande
Schaubertscher Aufzeichnungen, über den F. Koepp, Arch. Anz. 1890 S. 140
berichtet hat, eine bisher unbeachtete Abschrift. Keineswegs fehlerfrei, stimmt
sie in seltsamen, bisher ungedeuteten Lesungen mit Rang-abes Abschrift über-
ein und hilft so in engem
Anschlüsse an die Überliefe-
rung- das Verständnis einer
sprachlich und sachlich merk-
würdigen ETrkunde wiederzu-
gewinnen. Der Stein selbst
scheint verloren. A. Bau-
meister hat ihn bei seiner
Bereisung Euboias noch ge-
sehen (Jahrb. f. Philol. LXXY
1857 S. 352); ich habe ihn
im Jahre 1890 an Ort und
Stelle vergeblich gesucht.
„Inschrift aus Aliveri auf
Euboia. .Stiege zur Haupttür des Templon der Kirche A. Γεώργιος. Das 03 ist be-
deutend größer, tiefer und roher gehauen. Die folgende Reihe steht etwas davon
ab. Mitg-eteilt von dem königlichen Consul Herrn von Hahn.“ Schaubert.
Der Stein ist vorstehend nach der Abschrift abgebildet, die ich im Herbste
1901 von Schauberts Zeichnung nahm, auf der nächsten Seite ist Rangabes
Abdruck wiederholt.
Die ersten erhaltenen Worte schließen einen Satz, der dem Übertreter ver-
loreng-egang-ener Bestimmung-en eine Buße von vermutlich fünfzig Drachmen
auferlegt, die Apollon zufällt. Dem Apollon wird auch von der in dem Vertrag-e
zwischen Eretria und Histiaia (F. Bechtel, Inschriften des ionischen Dialekts 15;
O. Hoffmann, Griechische Dialekte III S. n, 18) für Übertretungen fest-
gesetzten Strafe von zehn Talenten der zehnte Teil zugesprochen, dem Apollon
ΟΝΤΑΔΡΑ\ΜΑ
ΟΛΛΑΝΟ £ Ο Δ E
MMHOPKI KE I.AIE
YP.APE I T Ο Y £ . Ο Μ Ο P A £
S ΡΕΝΤΑ. Y Γ P A S z. MA
ΝΕΤΑΕΚΠ ΡΗΤΤΟΝΤΛ
EP O.AOI ΗΑΥΤΟΝΟΦΕ
ΛΟΝΤΑΝΔΙΓΛΕ Qü
ΑΓΟΤΙΝΕΙΝ EEAMMEXS EIPA
ΗΦΕΡΑΝΑΛΟ I ΕΚΑΤΟΝΔΡΑΧΜ
ASEANAEBOS KANNE I PEAAN
STE PESOATOYßOSKHMATOS