E. Löwy, Athlet oder Apollon?
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am Palmstamm der Torloniaschen Replik und die ungeschwollenen Ohren,35)
was beides, wenn nicht gedankenlos,33) dem Pentathlonsieger und in seiner Ver-
bindung nur diesem g*emäß ist. Ich möchte aber das damals ausgesprochene
Maß von Zuversicht nicht überschreiten, da mir Prüfung des delischen Exemplares
am Original nach wie vor nicht möglich war.37)
Rom. E. LÖWY
Inschrift aus Hyettos.
In EI. G. Löllings Nachlaß haben sich zwei Bogen mit Aufzeichnungen ge-
funden, die von der Hand Professor Gustav Ivörtes herrühren und Inschriften
betreifen, die diesem bei seiner im Aufträge des deutschen archäologischen Insti-
tutes im Jahre 1878 ausgeführten Bereisung' Boiotiens bekannt geworden waren.
Da Körtes Mitteilungen von Lölling für die Sammlung' der nordgriechischen
Inschriften nicht verwertet worden sind, veröffentliche ich mit freundlicher Er-
laubnis des Finders nachstehend zwei Beschlüsse der Hyettier, die unter den in
Dittenbergers Ausgabe fehlenden Stücken allein von Bedeutung sind.
„Pavlo. Block von grauem Marmor, lang' o-68m, breit o-28ra, dick 0^24m, an
beiden Seiten gebrochen. Die Oberfläche zeigt an der linken Kante ein Klammer-
loch. Der Block stammt aus EI y et tos (Denclra), von wo er zum Bau der Kirche
in Pavlo geholt ist.“
35) S. oben S. 272. Vgl. auch den Wiener Dis-
koboi, Jütbner, Turngeräte io. Zu den Ohren auch
Furtwängler, Meisterw. 333.
36) Für
eine solche Verwendung der Halteren
bei einem Faustkämpfer s. Jiithner a. a. O. Bei den
Ohren wäre allerdings die Gedankenlosigkeit eher
in der umgekehrten Richtung vorauszusetzen, nämlich
in der Übertragung auf Sieger, deren Kampfart nichts
mit haustschlägen zu tun hatte. Aufklärung brächte
wohl nur eine umfassende Nachprüfung in den Original-
museen.
°7) Vgl. Wien. Stud. XXIV 172. Seither hatte Six
die Zuvorkommenheit, eine Papierdurchzeichnung des
Grundrisses des delischen Exemplares nach dem
Abguß für mich herstellen zu lassen. Das Aufträgen
auf die Einlaßvorrichtungen der olympischen Basis
ergab auch hier für den r. Fuß und den rückwär-
tigen Teil des 1. vollständige, axiale Deckung; da-
gegen bleiben von dem vorderen Zapfenloche des 1.
Fußes bis P/2 cm nach der Innenseite zu unbedeckt.
Ich vermag ohne Prüfung der Originale nicht zu
beurteilen, worauf dieser, an sich ja nicht unge-
wöhnliche Maßunterschied zwischen den zwei Re-
pliken (Vaison und Delos), deren 1. Beine beide aus
Stücken zusammengefügt sind (vgl. für die delische
Bull. d. Corresp. hell. XIX 1895 Taf. VIII), zurück-
geht. Von vornherein kann natürlich das delische
Exemplar („nicht allzu stilgetreu“ nennt es Hauser
S. 42) die größere Genauigkeit nicht in Anspruch
nehmen.
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am Palmstamm der Torloniaschen Replik und die ungeschwollenen Ohren,35)
was beides, wenn nicht gedankenlos,33) dem Pentathlonsieger und in seiner Ver-
bindung nur diesem g*emäß ist. Ich möchte aber das damals ausgesprochene
Maß von Zuversicht nicht überschreiten, da mir Prüfung des delischen Exemplares
am Original nach wie vor nicht möglich war.37)
Rom. E. LÖWY
Inschrift aus Hyettos.
In EI. G. Löllings Nachlaß haben sich zwei Bogen mit Aufzeichnungen ge-
funden, die von der Hand Professor Gustav Ivörtes herrühren und Inschriften
betreifen, die diesem bei seiner im Aufträge des deutschen archäologischen Insti-
tutes im Jahre 1878 ausgeführten Bereisung' Boiotiens bekannt geworden waren.
Da Körtes Mitteilungen von Lölling für die Sammlung' der nordgriechischen
Inschriften nicht verwertet worden sind, veröffentliche ich mit freundlicher Er-
laubnis des Finders nachstehend zwei Beschlüsse der Hyettier, die unter den in
Dittenbergers Ausgabe fehlenden Stücken allein von Bedeutung sind.
„Pavlo. Block von grauem Marmor, lang' o-68m, breit o-28ra, dick 0^24m, an
beiden Seiten gebrochen. Die Oberfläche zeigt an der linken Kante ein Klammer-
loch. Der Block stammt aus EI y et tos (Denclra), von wo er zum Bau der Kirche
in Pavlo geholt ist.“
35) S. oben S. 272. Vgl. auch den Wiener Dis-
koboi, Jütbner, Turngeräte io. Zu den Ohren auch
Furtwängler, Meisterw. 333.
36) Für
eine solche Verwendung der Halteren
bei einem Faustkämpfer s. Jiithner a. a. O. Bei den
Ohren wäre allerdings die Gedankenlosigkeit eher
in der umgekehrten Richtung vorauszusetzen, nämlich
in der Übertragung auf Sieger, deren Kampfart nichts
mit haustschlägen zu tun hatte. Aufklärung brächte
wohl nur eine umfassende Nachprüfung in den Original-
museen.
°7) Vgl. Wien. Stud. XXIV 172. Seither hatte Six
die Zuvorkommenheit, eine Papierdurchzeichnung des
Grundrisses des delischen Exemplares nach dem
Abguß für mich herstellen zu lassen. Das Aufträgen
auf die Einlaßvorrichtungen der olympischen Basis
ergab auch hier für den r. Fuß und den rückwär-
tigen Teil des 1. vollständige, axiale Deckung; da-
gegen bleiben von dem vorderen Zapfenloche des 1.
Fußes bis P/2 cm nach der Innenseite zu unbedeckt.
Ich vermag ohne Prüfung der Originale nicht zu
beurteilen, worauf dieser, an sich ja nicht unge-
wöhnliche Maßunterschied zwischen den zwei Re-
pliken (Vaison und Delos), deren 1. Beine beide aus
Stücken zusammengefügt sind (vgl. für die delische
Bull. d. Corresp. hell. XIX 1895 Taf. VIII), zurück-
geht. Von vornherein kann natürlich das delische
Exemplar („nicht allzu stilgetreu“ nennt es Hauser
S. 42) die größere Genauigkeit nicht in Anspruch
nehmen.