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F. Hauser
Fig. 25 Münzen Ptolemaios IV Philopator.
läßt sich nun zwar im Lichtdruck nicht herausfinden, aber dieses Detail mag auf
sich beruhen, weil es für die Hauptsache, auf die es uns allein hier ankommt,
gar nichts zu sagen hat. Zur Verdeutlichung der Reproduction diene auch noch
die Angabe: „a band round the back of his head.“
Nicht nur die individuellen Züg_e des feisten Gesichtes mit der unbedeutenden
Nase, die in ihrem unteren Drittel das Vorspringen noch besonders accentuiert,
sondern noch entscheidender die „whiskers“, das Backenbärtchen, das bei den
Griechen nur bis ins fünfte Jahrhundert hinein allgemein Mode war, erweisen,
daß hier ein Porträt vorliegt, und zwar wegen der Flügel über der Stirne ein
Porträt als Hermes. Die Apotheose allein schon läßt nicht zunächst an einen
gewöhnlichen Menschen, son-
dern an einen Herrscher den-
ken, und zwar des Fundortes
Memphis wegen an einen
ägyptischen Herrscher. Aber
auch g'anz abgesehen von
dieser Folgerung hätten wir
wegen der frappanten Ähn-
lichkeit mit den Münzporträts die in der Büste darg'estellte Persönlichkeit als
Ptolemaios IV Philopator erkennen müssen. Man vergleiche sein mit nicht so
starken Varianten als üblich auf den Münzen festgehaltenes Bildnis in dem Brit.
Mus. Cat. Ptolemies pl. XIV 6—7, 9—10 (Fig. 25 a und c) XV 1—2 (Fig 25 b);
auch bei Imhoof-Blumer, Griechische Porträtköpfe Taf. VIII 8 und 9 (Fig. 26 und 27);
am ausführlichsten sind jetzt diese Münzen mitgeteilt von Σβορώνος, Νομίσματα
των Πτολεμαίον I. Taf. 37V 42, 43· Die namentlich auf den größer aus-
geführten Stempeln sehr individuellen Züge, die eher einem
schwäbischen Bauern als einem ägyptischen
König anstünden, haben etwas für einen Griechen
so außergewöhnliches, daß die Identification als
zweifellos betrachtet werden darf. Der einzige
Unterschied, der aber bei der schlagenden Über-
einstimmung so vieler anderer Züge nichts zu
bedeuten hat, tritt in der Länge des Halses hervor,
welche in der Büste übrigens auch der Natur
gegenüber verfehlt sein muß und nur auf einem Versehen in den Proportionen
von seiten des Künstlers beruhen kann.
Fig. 26 Münze
Ptolemaios IV
Philopator.
Fig. 27
Münze
Ptolemaios IV
Philopator
F. Hauser
Fig. 25 Münzen Ptolemaios IV Philopator.
läßt sich nun zwar im Lichtdruck nicht herausfinden, aber dieses Detail mag auf
sich beruhen, weil es für die Hauptsache, auf die es uns allein hier ankommt,
gar nichts zu sagen hat. Zur Verdeutlichung der Reproduction diene auch noch
die Angabe: „a band round the back of his head.“
Nicht nur die individuellen Züg_e des feisten Gesichtes mit der unbedeutenden
Nase, die in ihrem unteren Drittel das Vorspringen noch besonders accentuiert,
sondern noch entscheidender die „whiskers“, das Backenbärtchen, das bei den
Griechen nur bis ins fünfte Jahrhundert hinein allgemein Mode war, erweisen,
daß hier ein Porträt vorliegt, und zwar wegen der Flügel über der Stirne ein
Porträt als Hermes. Die Apotheose allein schon läßt nicht zunächst an einen
gewöhnlichen Menschen, son-
dern an einen Herrscher den-
ken, und zwar des Fundortes
Memphis wegen an einen
ägyptischen Herrscher. Aber
auch g'anz abgesehen von
dieser Folgerung hätten wir
wegen der frappanten Ähn-
lichkeit mit den Münzporträts die in der Büste darg'estellte Persönlichkeit als
Ptolemaios IV Philopator erkennen müssen. Man vergleiche sein mit nicht so
starken Varianten als üblich auf den Münzen festgehaltenes Bildnis in dem Brit.
Mus. Cat. Ptolemies pl. XIV 6—7, 9—10 (Fig. 25 a und c) XV 1—2 (Fig 25 b);
auch bei Imhoof-Blumer, Griechische Porträtköpfe Taf. VIII 8 und 9 (Fig. 26 und 27);
am ausführlichsten sind jetzt diese Münzen mitgeteilt von Σβορώνος, Νομίσματα
των Πτολεμαίον I. Taf. 37V 42, 43· Die namentlich auf den größer aus-
geführten Stempeln sehr individuellen Züge, die eher einem
schwäbischen Bauern als einem ägyptischen
König anstünden, haben etwas für einen Griechen
so außergewöhnliches, daß die Identification als
zweifellos betrachtet werden darf. Der einzige
Unterschied, der aber bei der schlagenden Über-
einstimmung so vieler anderer Züge nichts zu
bedeuten hat, tritt in der Länge des Halses hervor,
welche in der Büste übrigens auch der Natur
gegenüber verfehlt sein muß und nur auf einem Versehen in den Proportionen
von seiten des Künstlers beruhen kann.
Fig. 26 Münze
Ptolemaios IV
Philopator.
Fig. 27
Münze
Ptolemaios IV
Philopator