VEREINFACHUNG IM EISENBAHN-VERKEHR
Der Vater will nach Cottbus. Er hat die Fahrkarte Berlin-Cottbus.
Die Fahrkarte nützt dem Vater nichts. Der Vater ist trostlos.
Die Fahrkarte gilt für den Eilzug. DerEilzugist schonfort. DerVater
will in den Schnellzug steigen. DerVater darf es nicht. Der Vater weint. ~
Ein Schnellzug ist kein Eilzug. Wenn man schnell ist, eilt man
nicht. Wer eilt, ist nicht schnell. Die Eile ist langsam. Der Vater
hat Eile, will mit dem Schnellzug fahren. Das darf er nicht. Der
Vater reißt sich ein Büschel Haare aus. -
Die Fahrkarte des Vaters ha! keinen Längsstrich. Hätte sie einen
Längsstrich, so könnte er mit dem Schnellzug fahren. Der Längs-
strich ist rot. Der Vater braucht Zuschlagskarten. Es gibt Zuschlags-
karten mit breiten Längs-
streifen.DerStreifen ist gelb
Der Streifen ist manchmal
grün. Der Streifen kann
auch braun sein. -
Der Vater geht an
den Schalter. Der Vater
kauft eine Zuschlagskarte.
Der Vater hat einen
braunen Streifen. Der
braune Streifen nützt dem
Vater nichts. Der braune
Streifen gilt bis Lübben.
Der Vater will nach
Cottbus. Der Vater hat
in Lübben nichts zu tun. Die Sache geht nicht. Der Vater rennt mit
dem Kopf gegen die Wand. -
Der Vater muß eine andere Zuschlagskarte haben. Er braucht
einen grünen Streifen. Der Vater will eine Zuschlagskarte bis Cottbus.
Eine Zuschlagskarte bis Cottbus gibt es nicht. Der Vater muß eine
Zusatzkarte bis Schleife kaufen. Der Vater will nicht nach Schleife.
Der Vater hätte eine Sammelkarte nehmen müssen. Der Vater hat
das nicht gewußt. Der Vater wird tobsüchtig. -
Man bringt den Vater in die Irrenanstalt. Der Vater wird von
den Wärtern totgeprügelt. Der Vater kommt in den Himmel. Die
Strecke nach dem Himmel ist über 150 Kilometer. Der Vater braucht
hierzu keinen roten Längsstrich und keinen bunten Streifen und keine
Sammelkarte. Der Vater frohlockt über diese Vereinfachung.
Her m a n n Harry S ch m i t z
(aus seinem Nachlaß)
PABLO PICASSO Slilleben, 1920 (Oelg.)
80
Der Vater will nach Cottbus. Er hat die Fahrkarte Berlin-Cottbus.
Die Fahrkarte nützt dem Vater nichts. Der Vater ist trostlos.
Die Fahrkarte gilt für den Eilzug. DerEilzugist schonfort. DerVater
will in den Schnellzug steigen. DerVater darf es nicht. Der Vater weint. ~
Ein Schnellzug ist kein Eilzug. Wenn man schnell ist, eilt man
nicht. Wer eilt, ist nicht schnell. Die Eile ist langsam. Der Vater
hat Eile, will mit dem Schnellzug fahren. Das darf er nicht. Der
Vater reißt sich ein Büschel Haare aus. -
Die Fahrkarte des Vaters ha! keinen Längsstrich. Hätte sie einen
Längsstrich, so könnte er mit dem Schnellzug fahren. Der Längs-
strich ist rot. Der Vater braucht Zuschlagskarten. Es gibt Zuschlags-
karten mit breiten Längs-
streifen.DerStreifen ist gelb
Der Streifen ist manchmal
grün. Der Streifen kann
auch braun sein. -
Der Vater geht an
den Schalter. Der Vater
kauft eine Zuschlagskarte.
Der Vater hat einen
braunen Streifen. Der
braune Streifen nützt dem
Vater nichts. Der braune
Streifen gilt bis Lübben.
Der Vater will nach
Cottbus. Der Vater hat
in Lübben nichts zu tun. Die Sache geht nicht. Der Vater rennt mit
dem Kopf gegen die Wand. -
Der Vater muß eine andere Zuschlagskarte haben. Er braucht
einen grünen Streifen. Der Vater will eine Zuschlagskarte bis Cottbus.
Eine Zuschlagskarte bis Cottbus gibt es nicht. Der Vater muß eine
Zusatzkarte bis Schleife kaufen. Der Vater will nicht nach Schleife.
Der Vater hätte eine Sammelkarte nehmen müssen. Der Vater hat
das nicht gewußt. Der Vater wird tobsüchtig. -
Man bringt den Vater in die Irrenanstalt. Der Vater wird von
den Wärtern totgeprügelt. Der Vater kommt in den Himmel. Die
Strecke nach dem Himmel ist über 150 Kilometer. Der Vater braucht
hierzu keinen roten Längsstrich und keinen bunten Streifen und keine
Sammelkarte. Der Vater frohlockt über diese Vereinfachung.
Her m a n n Harry S ch m i t z
(aus seinem Nachlaß)
PABLO PICASSO Slilleben, 1920 (Oelg.)
80