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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 1.1921

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Heft 6
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Ist der Boxsport roh?
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https://doi.org/10.11588/diglit.62259#0262

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Nun noch etwas für das Publikum, das doch zu gern über das
Boxen den Stab bricht. Kein Trainer wird seinen Zögling zu einem
Kampfe zulassen, ehe er nicht weiss, dass er den Kampf besteht.
Und fragt einen Kämpfer, ob er einen'schmerzhaften Schlag bekommen
hat? Die Schmerzen sind durch den gepolsterten Handschuh gemindert.
Gefährliche Schläge, wie Tief- und Nierenschläge sind verboten!

PRENZEL
im Kampf um die Meisterschaft im Halbschwergewicht


Der Magenschlag ist, wenn er gut sitzt, für einen Augenblick atem-
raubend, hat aber sonst weiter keine Folgen und ist schwer anzu-
bringen. Kinnschläge, falls sie richtig treffen, haben einen dumpfen
Ruck im Kopfe zur Folge, der zu einer kurzen Bewusstlosigkeit führen
kann, sonst aber keinen Schaden macht. Wohlbemerkt, dies kommt
alles nur im Kampfe mit Kampfhandschuhen vor, nicht im Training.
Nehmen wir nun einen anderen Sport; sind da die Verletzungen nicht
weit schlimmer? Z. B. beim Fussball, Radfahren, Turnen, Fechten,
mag er heissen, wie er will. Man darf eben nicht beim Nasenbluten
falsch urteilen. Man sagt mit Recht: Boxsport — Männersport.
Betrachten sie die Zuschauer. Kaum kann der Zuschauer seine Auf-
regung verbergen SeinHerz schlägt stürmisch in der Brust. Manchmal
stockt der Atem. Und fragt man sie warum, dann geben diese zur
Antwort: „Ach, ich bin so aufgeregt“. Fragt man weiter, ob er wohl
auch boxen möchte, dann hört man, „Ja, das schon,-aber es
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