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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0070

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Münster zu Konstanz


39. Innenansicht des Südschiffs nach Osten hin

tage, 25. Juli 1453, begonnen wurde. Bis 1489 leitete Ensinger den Miinsterbau und
Südkapellen gab ihm vor allem durch den Anbau der südlichen Kapellen sein heutiges Gepräge. Man
begann diese mit der ehemaligen Christophoruskapelle die „jetzo newlich gebuwen
ist“ (Urk. von 1474). Daß diese schon in der Mitte des 15. Jh. entstanden sei als
einzelne Kapelle, die ursprünglich breiter gewesen und erst später auf das heutige Maß
verkleinert sei, um sie den nachfolgenden Kapellen anzupassen (Gröber), ist irrig
wegen der gleichen Steinmetzzeichen hier wie dort, und mangels jeder Spur späterer
Änderungen im Mauerwerk, das über dem Gewölbe sichtbar ist. Am Schlußstein der
dritten Kapelle von Osten, der Magdalenenkapelle, soll sich nach Kraus und Gröber
die aufgemalte Jahreszahl 1483 befunden haben, nach Kraus das Jahr der Wölbung.
Die Zahl ist nicht mehr vorhanden. Sie würde, wenn kein Irrtum vorlag, den
langsamen Fortschritt der Bauarbeiten anzeigen, was sich daraus erklären könnte, daß
gleichzeitig die umfangreichen Bauten im Osten entstanden, bei denen die Rippen-
profile und nüchternen Konsolen auf den gleichen Werkmeister weisen. Der östliche
Kreuzgangflügel wurde vielleicht damals erstmalig gewölbt. Die Anbauten seines Erd-
geschosses wurden teilweise umgebaut und gewölbt, so die alte Silvesterkapelle, die
1472 ganz mit Malereien geschmückt wurde, vielleicht bald nach ihrer Vollendung, und
dei' anschließende große Kongregationssaal, der die Schule aufnahm. Das ganze Ober-
geschoß wurde neu errichtet und als einheitlicher vielsäuliger Saal gestaltet zur Auf-

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