Münster zu Konstanz
1629 Plan zum Umbau des Südportals, der 1631 genehmigt und ausgeführt wurde, wo-
bei statt der Figuren Pyramiden aufgesetzt werden sollen mit Giebelbekrönung. Außer-
dem vermerken die Protokolle 1626 bei Erstehung des neuen Hochaltars die „reno-
virung des gewelbes und faszung der fenster“. 1637 müssen wegen „änderung desz
Chores“ die beiden Ampeln entfernt und in die beiden Nebenseiten übertragen werden,
wohl die großen Ampeln, die auf der Innenansicht von 1611 sichtbar sind. Aber es
kann sich bei der damaligen Änderung nicht um Bauarbeiten handeln, weil alle Mittel
dazu fehlten. Man hatte durch den „langen Schlosser“ Johann Veit ein neues Chor-
gitter erstellen lassen, aber die Fabrikkasse war so erschöpft, daß man der Tochter des
inzwischen verstorbenen Meisters, als sie die rückständige Zahlung für die Arbeit ihres
Vaters begehrte, den Bescheid gab „mit dem Gelde müsse man sich gedulden, denn der
Fabrik nichts eingang“. Und als 1638 Meister Georg Guggenbüchel aus Einsie-
deln dem Kapitel einen Plan und Kostenanschlag für die Wölbung des Münsters über-
geben ließ, erklärte das Kapitel, daß er gar nicht übel gefalle, aber man habe jetzt
keine Mittel zur Ausführung. Gleichwohl hatte man in jenen Jahren durch Guggen-
büchel den großen Altar im Mariä End-Chor erstellen lassen, außerdem durch Schenk
ein neues Triumphkreuz und gab 1642 dem Meister Hanns Conradt Asper einen
neuen Taufstein in Auftrag. 1661 war laut Ratsbuch der Turm des Münsters wieder
„verbessert“ worden, wobei es sich wohl nur um die Hochwacht handelt, wegen deren
baulicher Unterhaltung zwischen Magistrat und Kapitel Uneinigkeit bestand. Näheres
über diese Arbeiten weiß man nicht (Rs. Reg.).
Die Wölbung des Mittelschiffs
Wölbung des Aus Guggenbüchels Angebot kann man schließen, daß schon damals der Plan zur
Mittelschiffs Wölbung des Mittelschiffs, das bis dahin noch die romanische Decke trug, das Dom-
kapitel beschäftigte. Aber erst 1679 ging man an die Ausführung und ließ durch
„einen H. Jesuiter“ etliche Entwürfe machen. Dabei kann es sich nur um den Jesuiten-
Laienbruder Heinrich Mayer handeln, damals der einzige Architekt in der ober-
deutschen Provinz.
Man hatte die Ausführung des Projektes einem in den Akten nicht namhaft gemachten
Meister übergeben, der aber keine volle Garantie für das Gelingen übernehmen und
daher keine Kaution stellen wollte. Deshalb zog man den Auftrag zurück und verdingte
die Arbeiten dem vom „Herrn Kanzler“ von St. Gallen als kautionsfähigen und
bewährten Meister empfohlenen Daniel Blattburger aus St. Gallen, der vorher den
Bau der Pfarrkirche in Meersburg geleitet und dort Chor und Eanghaus gewölbt
hatte. Nachdem dieser dem Kapitel die Zusicherung gegeben, daß die Mauern für das
Gewölbe stark genug seien, begann er noch im gleichen Jahre 1679 mit seinem Sohne
Hans Caspar die Arbeiten, worüber im einzelnen die Domprotokolle Auskunft geben
(Rs. Reg.).
Man war trotz der erwähnten Versicherung des Baumeisters sehr ängstlich, ob die
Wölbung gelingen werde, und damit alles ohne Schaden vonstatten ginge, verordnete
das Kapitel, daß alle Kapläne zum guten Gelingen eine hl. Messe lesen sollten und
außerdem jeder in dieser Intention in seiner täglichen Messe ein Memento mache. Um
70
1629 Plan zum Umbau des Südportals, der 1631 genehmigt und ausgeführt wurde, wo-
bei statt der Figuren Pyramiden aufgesetzt werden sollen mit Giebelbekrönung. Außer-
dem vermerken die Protokolle 1626 bei Erstehung des neuen Hochaltars die „reno-
virung des gewelbes und faszung der fenster“. 1637 müssen wegen „änderung desz
Chores“ die beiden Ampeln entfernt und in die beiden Nebenseiten übertragen werden,
wohl die großen Ampeln, die auf der Innenansicht von 1611 sichtbar sind. Aber es
kann sich bei der damaligen Änderung nicht um Bauarbeiten handeln, weil alle Mittel
dazu fehlten. Man hatte durch den „langen Schlosser“ Johann Veit ein neues Chor-
gitter erstellen lassen, aber die Fabrikkasse war so erschöpft, daß man der Tochter des
inzwischen verstorbenen Meisters, als sie die rückständige Zahlung für die Arbeit ihres
Vaters begehrte, den Bescheid gab „mit dem Gelde müsse man sich gedulden, denn der
Fabrik nichts eingang“. Und als 1638 Meister Georg Guggenbüchel aus Einsie-
deln dem Kapitel einen Plan und Kostenanschlag für die Wölbung des Münsters über-
geben ließ, erklärte das Kapitel, daß er gar nicht übel gefalle, aber man habe jetzt
keine Mittel zur Ausführung. Gleichwohl hatte man in jenen Jahren durch Guggen-
büchel den großen Altar im Mariä End-Chor erstellen lassen, außerdem durch Schenk
ein neues Triumphkreuz und gab 1642 dem Meister Hanns Conradt Asper einen
neuen Taufstein in Auftrag. 1661 war laut Ratsbuch der Turm des Münsters wieder
„verbessert“ worden, wobei es sich wohl nur um die Hochwacht handelt, wegen deren
baulicher Unterhaltung zwischen Magistrat und Kapitel Uneinigkeit bestand. Näheres
über diese Arbeiten weiß man nicht (Rs. Reg.).
Die Wölbung des Mittelschiffs
Wölbung des Aus Guggenbüchels Angebot kann man schließen, daß schon damals der Plan zur
Mittelschiffs Wölbung des Mittelschiffs, das bis dahin noch die romanische Decke trug, das Dom-
kapitel beschäftigte. Aber erst 1679 ging man an die Ausführung und ließ durch
„einen H. Jesuiter“ etliche Entwürfe machen. Dabei kann es sich nur um den Jesuiten-
Laienbruder Heinrich Mayer handeln, damals der einzige Architekt in der ober-
deutschen Provinz.
Man hatte die Ausführung des Projektes einem in den Akten nicht namhaft gemachten
Meister übergeben, der aber keine volle Garantie für das Gelingen übernehmen und
daher keine Kaution stellen wollte. Deshalb zog man den Auftrag zurück und verdingte
die Arbeiten dem vom „Herrn Kanzler“ von St. Gallen als kautionsfähigen und
bewährten Meister empfohlenen Daniel Blattburger aus St. Gallen, der vorher den
Bau der Pfarrkirche in Meersburg geleitet und dort Chor und Eanghaus gewölbt
hatte. Nachdem dieser dem Kapitel die Zusicherung gegeben, daß die Mauern für das
Gewölbe stark genug seien, begann er noch im gleichen Jahre 1679 mit seinem Sohne
Hans Caspar die Arbeiten, worüber im einzelnen die Domprotokolle Auskunft geben
(Rs. Reg.).
Man war trotz der erwähnten Versicherung des Baumeisters sehr ängstlich, ob die
Wölbung gelingen werde, und damit alles ohne Schaden vonstatten ginge, verordnete
das Kapitel, daß alle Kapläne zum guten Gelingen eine hl. Messe lesen sollten und
außerdem jeder in dieser Intention in seiner täglichen Messe ein Memento mache. Um
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