Baubeschreibiing
links, war durch Wacken ausgefüllt. Der alte Estrich war an die Schwelle angekehlt. Er
setzte sich aber unter ihr fort und wechselt dann bei gleicher Höhe, indem er nicht
mehr wie der ältere Estrich sauber geglättet ist, sondern eine rauhere Oberfläche ohne
Ziegelmehl zeigt. Uber ihm ist wie auch beim Endstück des andern Estrich eine 5 cm
hohe Erdschicht. Jenseits der Schwelle setzt sich, 35 cm von dem Ende der alten Mauer
entfernt, die Mauer in gleicher Richtung fort. Sie ist gegen Humusgrund gemauert,
worin einzelne Knochen und rötliche unglasierte Gefäßscherben gefunden wurden, sowie
einzelne Backsteinreste aus gelbem und rotem Ton. Die Mauer ist aus Wacken und
Bruchstein, während die Stollenmauer nur aus Wacken besteht. Auch der Wechsel des
Mörtels, der feinkörniger ist als der des Stollens und ohne Kiesel, ist farbig in lichtem
Grau von dem alten gelblichen Mörtel verschieden. Also ein deutlicher Bauabschnitt!
Die Mauer mit nur einfachem Kellenstrich, dünn verputzt, wodurch die Steine teilweise
vortreten, ist auf 4 m festgestellt, anfangs mit leichter Abknickung von der Flucht der
Stollenmauer, um dann nach einer unregelmäßig halbrunden Ausladung, deren Zweck
nicht erkennbar ist, wieder die Fluchtlinie der Stollenmauer aufzunehmen.
In diese Mauer waren Treppenstufen eingebunden, wovon nur die erste Stufe, 1,15 m
von der erwähnten Türschwelle entfernt, noch vorhanden ist. Die übrigen waren aus
der Putzkante des Stufenprofils in der Stollenwand festzustellen, im ganzen 5 Stufen,
je 18 cm hoch mit 30 cm tiefer Trittfläche. Die erhaltene erste Stufe ist aus Stein, die
übrigen abgebrochenen waren aus Wacken und Bruchstein und die Oberfläche mit Estrich
geglättet. Der Estrich, noch im Zwischenstück von Schwelle und erster Stufe erhalten,
und seitlich an die verputzte Wand und an die Rückseite der Schwelle angekehlt, zeigt
folgende Schichten: Über einem Kalkestrich ohne Ziegelmehl eine 1,5 cm hohe Erd-
schicht mit Holzkohle, darüber 7 cm Bauschutt mit Mörtel- und Putzresten, und als
Abschluß wieder eine 1,5 cm hohe Erdschicht mit Holzkohle, also deutliche Spuren eines
Brandes, wovon man bisher nichts wußte und wobei es sich aber anscheinend nicht um
einen größeren Brand handelte, weshalb vielleicht keine Quelle davon berichtet.
Die Wand zeigte über 25 cm hohem, losen Bauschutt 12 cm festen Bauschutt aus
Mörtel, Putzresten und einzelnen Wacken. Da die Auffüllung nicht daraufhin unter-
sucht werden konnte, wurde südlich keine Abschluß wand festgestellt. Die Auffüllung
reicht bis an den gewachsenen Boden. Die Mauer war bis an die Außenkante der linken
Stirnwand abgebrochen, die hier ebenfalls einen Riicksprung für einen Pfosten zeigt
(s. Abb. 129).
Es ergab sich ferner, daß der ursprüngliche Abschluß des Stollens abgebrochen worden
war, der Stollen in der bisherigen Richtung weiter geführt und die Treppe um 3 m
etwa nach Westen verlegt wurde, so daß sie vor der oberen Mauritiuskapelle in die
Kirche trat, wobei möglicherweise der frühere Ausgang dieser Kapelle zum Kreuzgang
hin mit dem Zugang zur Treppe im Zusammenhang stand. Mit dem Ansatz der Treppe
stieg das Gewölbe, das hier noch 30 cm erhalten ist, um 3 cm, von da an sind Gewölbe
und Seitenwände zerstört. Diese bauliche Änderung ist, wie oben dargelegt, wohl mit
den Bauarbeiten von B. Lambert in Verbindung zu bringen.
Aus der Krypta sollen nach Schober 2 verzierte Bogenreste stammen, 65:19 cm, mit
Wulsten und dreiteiligem Flechtband umwunden, jetzt im Rosgartenmuseum (Abb. 121),
Der frühere
Aus gang
Fundstücke
in der Krypta
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links, war durch Wacken ausgefüllt. Der alte Estrich war an die Schwelle angekehlt. Er
setzte sich aber unter ihr fort und wechselt dann bei gleicher Höhe, indem er nicht
mehr wie der ältere Estrich sauber geglättet ist, sondern eine rauhere Oberfläche ohne
Ziegelmehl zeigt. Uber ihm ist wie auch beim Endstück des andern Estrich eine 5 cm
hohe Erdschicht. Jenseits der Schwelle setzt sich, 35 cm von dem Ende der alten Mauer
entfernt, die Mauer in gleicher Richtung fort. Sie ist gegen Humusgrund gemauert,
worin einzelne Knochen und rötliche unglasierte Gefäßscherben gefunden wurden, sowie
einzelne Backsteinreste aus gelbem und rotem Ton. Die Mauer ist aus Wacken und
Bruchstein, während die Stollenmauer nur aus Wacken besteht. Auch der Wechsel des
Mörtels, der feinkörniger ist als der des Stollens und ohne Kiesel, ist farbig in lichtem
Grau von dem alten gelblichen Mörtel verschieden. Also ein deutlicher Bauabschnitt!
Die Mauer mit nur einfachem Kellenstrich, dünn verputzt, wodurch die Steine teilweise
vortreten, ist auf 4 m festgestellt, anfangs mit leichter Abknickung von der Flucht der
Stollenmauer, um dann nach einer unregelmäßig halbrunden Ausladung, deren Zweck
nicht erkennbar ist, wieder die Fluchtlinie der Stollenmauer aufzunehmen.
In diese Mauer waren Treppenstufen eingebunden, wovon nur die erste Stufe, 1,15 m
von der erwähnten Türschwelle entfernt, noch vorhanden ist. Die übrigen waren aus
der Putzkante des Stufenprofils in der Stollenwand festzustellen, im ganzen 5 Stufen,
je 18 cm hoch mit 30 cm tiefer Trittfläche. Die erhaltene erste Stufe ist aus Stein, die
übrigen abgebrochenen waren aus Wacken und Bruchstein und die Oberfläche mit Estrich
geglättet. Der Estrich, noch im Zwischenstück von Schwelle und erster Stufe erhalten,
und seitlich an die verputzte Wand und an die Rückseite der Schwelle angekehlt, zeigt
folgende Schichten: Über einem Kalkestrich ohne Ziegelmehl eine 1,5 cm hohe Erd-
schicht mit Holzkohle, darüber 7 cm Bauschutt mit Mörtel- und Putzresten, und als
Abschluß wieder eine 1,5 cm hohe Erdschicht mit Holzkohle, also deutliche Spuren eines
Brandes, wovon man bisher nichts wußte und wobei es sich aber anscheinend nicht um
einen größeren Brand handelte, weshalb vielleicht keine Quelle davon berichtet.
Die Wand zeigte über 25 cm hohem, losen Bauschutt 12 cm festen Bauschutt aus
Mörtel, Putzresten und einzelnen Wacken. Da die Auffüllung nicht daraufhin unter-
sucht werden konnte, wurde südlich keine Abschluß wand festgestellt. Die Auffüllung
reicht bis an den gewachsenen Boden. Die Mauer war bis an die Außenkante der linken
Stirnwand abgebrochen, die hier ebenfalls einen Riicksprung für einen Pfosten zeigt
(s. Abb. 129).
Es ergab sich ferner, daß der ursprüngliche Abschluß des Stollens abgebrochen worden
war, der Stollen in der bisherigen Richtung weiter geführt und die Treppe um 3 m
etwa nach Westen verlegt wurde, so daß sie vor der oberen Mauritiuskapelle in die
Kirche trat, wobei möglicherweise der frühere Ausgang dieser Kapelle zum Kreuzgang
hin mit dem Zugang zur Treppe im Zusammenhang stand. Mit dem Ansatz der Treppe
stieg das Gewölbe, das hier noch 30 cm erhalten ist, um 3 cm, von da an sind Gewölbe
und Seitenwände zerstört. Diese bauliche Änderung ist, wie oben dargelegt, wohl mit
den Bauarbeiten von B. Lambert in Verbindung zu bringen.
Aus der Krypta sollen nach Schober 2 verzierte Bogenreste stammen, 65:19 cm, mit
Wulsten und dreiteiligem Flechtband umwunden, jetzt im Rosgartenmuseum (Abb. 121),
Der frühere
Aus gang
Fundstücke
in der Krypta
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