Baubeschreibun^
statt der Rhomben quadratische Kassetten. Die Pfeiler, leicht verschieden in der Stärke
der Vorlagen, zeigen gespitzte Quader mit 2,5 cm breitem Randschlag gleich den Li-
senen am Chor und nördlichen Querschiff, ihre Kapitelle sind klassizistisch umgeformt
und dekoriert. Von den Basen sind die einander gleichen nördliche und südwestliche mit
Stuckauflagen profiliert, die des Nordwestpfeilers mit einfach abgeschrägter Platte
(Abb. 135). Auf dem Scheitel der 4 Bogen mit leicht dekorierten Leibungen reiche Stuck-
dekorationen. Über dem Ostbogen das von überlebensgroßen schwebenden Engeln mit
Posaunen vor Hermelinmantel gehaltene Wappen des Kardinals Max Christoph v. Rodt,
unter dem die Umgestaltung des Chores sich vollzog. Über dem südlichen Bogen zum
Thomas- und Mariä End-Chor die Madonna mit dem Kapitelswappen und seitlich Engel
mit Kronen und Szepter, charakteristische Arbeiten von Carlo Pozzi. Über dem
westlichen Bogen die päpstlichen Insignien, teilweise verdeckt vom Kardinalshut, ferner
Kelch, Palla, Kanne und Becken, sowie drei Tafeln mit den nur teilweise sichtbaren
Inschriften: C . . . P A INITIUM / AQUAM . . . E DIC S.
Die Basen der Vierungspfeiler, Kapitelle von Triumphbogen und Arkaden zu den
Seitenschiffen, welche die Abb. 135 hinreichend veranschaulicht, sind deutlich ver-
schieden, aber alle in charakteristischen Formen der Frühzeit, ohne daß man sie abei'
mit Sicherheit zeitlich genau festlegen und in den jeweiligen Bauabschnitt einfügen
kann.
Thomaschor. Bei der Restauration von 1922 wurde vor allem die Ostwand untersucht,
das Ergebnis liegt in einer Bauaufnahme Reissers vor mit teilweise ergänzenden
Erläuterungen in den Bauberichten von P. Motz (Abb. 136). Danach zeigte diese 1,40 m
starke Wand Wackenmauerwerk, in das die Vierungspfeiler mit den bearbeiteten
Sandsteinquadern einbinden. Etwa 1,80 m unterhalb des Pfeilerkapitells trat ein
abgeschlagenes Gesims zutage, das in der Länge nicht festgestellt wurde, 31 cm hoch,
wie das in der Nordwand des Chores aufgedeckte (s. o.), in derselben Höhe der Mauer.
Das legt die Vermutung nahe, daß ein zeitlicher, baulicher Zusammenhang zwischen
diesen Bauteilen besteht. Neben dem Vierungspfeiler wurde die alte romanische Tür
zur Treppe der Konradikapelle festgestellt, eine Bestätigung der Annahme, daß schon
in der romanischen Zeit der Zugang zum Stollen aufgegeben war und an seine Stelle
diese Treppe trat. Ihr Zugang war rechteckig mit geradem Sturz. Darüber war ein 19 cm
hohes, später abgeschlagenes Gesims, dessen Länge unbekannt blieb. Uber ihm war
eine halbrunde 13,8 cm vertiefte Steinplatte, von deren Dekoration oder Inschrift nichts
festgestellt wurde. Der romanische Zugang wurde im 17. Jh. auf die heutige Weite
verbreitert mit doppelfliigliger Holztür mit schönem schmiedeeisernen Rankengitter und
darüber Holzfüllungen mit barockem Blattwerkrahmen. Neben der Tür war nach der
Bauaufnahme ein schräg eingemauertes 97,5 cm langes Tür- oder Fenstergewände.
Von besonderem Interesse sind die beiden Nischenpaare, die in verschiedenen Größen
in der Ostwand des Querschiffs festgestellt wurden und von deren Bestehen man schon
aus den von Schober veröffentlichten Baurechnungen wußte, nach denen sie 1680 ver-
mauert wurden. Sie konnten jedoch wegen der großen Altäre nur teilweise aufgedeckt
Thomaschor
Frühere Nischen
im Querschiff
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statt der Rhomben quadratische Kassetten. Die Pfeiler, leicht verschieden in der Stärke
der Vorlagen, zeigen gespitzte Quader mit 2,5 cm breitem Randschlag gleich den Li-
senen am Chor und nördlichen Querschiff, ihre Kapitelle sind klassizistisch umgeformt
und dekoriert. Von den Basen sind die einander gleichen nördliche und südwestliche mit
Stuckauflagen profiliert, die des Nordwestpfeilers mit einfach abgeschrägter Platte
(Abb. 135). Auf dem Scheitel der 4 Bogen mit leicht dekorierten Leibungen reiche Stuck-
dekorationen. Über dem Ostbogen das von überlebensgroßen schwebenden Engeln mit
Posaunen vor Hermelinmantel gehaltene Wappen des Kardinals Max Christoph v. Rodt,
unter dem die Umgestaltung des Chores sich vollzog. Über dem südlichen Bogen zum
Thomas- und Mariä End-Chor die Madonna mit dem Kapitelswappen und seitlich Engel
mit Kronen und Szepter, charakteristische Arbeiten von Carlo Pozzi. Über dem
westlichen Bogen die päpstlichen Insignien, teilweise verdeckt vom Kardinalshut, ferner
Kelch, Palla, Kanne und Becken, sowie drei Tafeln mit den nur teilweise sichtbaren
Inschriften: C . . . P A INITIUM / AQUAM . . . E DIC S.
Die Basen der Vierungspfeiler, Kapitelle von Triumphbogen und Arkaden zu den
Seitenschiffen, welche die Abb. 135 hinreichend veranschaulicht, sind deutlich ver-
schieden, aber alle in charakteristischen Formen der Frühzeit, ohne daß man sie abei'
mit Sicherheit zeitlich genau festlegen und in den jeweiligen Bauabschnitt einfügen
kann.
Thomaschor. Bei der Restauration von 1922 wurde vor allem die Ostwand untersucht,
das Ergebnis liegt in einer Bauaufnahme Reissers vor mit teilweise ergänzenden
Erläuterungen in den Bauberichten von P. Motz (Abb. 136). Danach zeigte diese 1,40 m
starke Wand Wackenmauerwerk, in das die Vierungspfeiler mit den bearbeiteten
Sandsteinquadern einbinden. Etwa 1,80 m unterhalb des Pfeilerkapitells trat ein
abgeschlagenes Gesims zutage, das in der Länge nicht festgestellt wurde, 31 cm hoch,
wie das in der Nordwand des Chores aufgedeckte (s. o.), in derselben Höhe der Mauer.
Das legt die Vermutung nahe, daß ein zeitlicher, baulicher Zusammenhang zwischen
diesen Bauteilen besteht. Neben dem Vierungspfeiler wurde die alte romanische Tür
zur Treppe der Konradikapelle festgestellt, eine Bestätigung der Annahme, daß schon
in der romanischen Zeit der Zugang zum Stollen aufgegeben war und an seine Stelle
diese Treppe trat. Ihr Zugang war rechteckig mit geradem Sturz. Darüber war ein 19 cm
hohes, später abgeschlagenes Gesims, dessen Länge unbekannt blieb. Uber ihm war
eine halbrunde 13,8 cm vertiefte Steinplatte, von deren Dekoration oder Inschrift nichts
festgestellt wurde. Der romanische Zugang wurde im 17. Jh. auf die heutige Weite
verbreitert mit doppelfliigliger Holztür mit schönem schmiedeeisernen Rankengitter und
darüber Holzfüllungen mit barockem Blattwerkrahmen. Neben der Tür war nach der
Bauaufnahme ein schräg eingemauertes 97,5 cm langes Tür- oder Fenstergewände.
Von besonderem Interesse sind die beiden Nischenpaare, die in verschiedenen Größen
in der Ostwand des Querschiffs festgestellt wurden und von deren Bestehen man schon
aus den von Schober veröffentlichten Baurechnungen wußte, nach denen sie 1680 ver-
mauert wurden. Sie konnten jedoch wegen der großen Altäre nur teilweise aufgedeckt
Thomaschor
Frühere Nischen
im Querschiff
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