Ausstattung einst und heute
347. Aus der Füllung der
Bogenkehle des Stützbo-
gens der Orgelempore
348 und 349. Die hll. Konrad und Pelagius, im Stützbogen der Orgel-
empore
Frau mit Haube — Frau in Zeittracht — Engel. Die Deutung der Figuren als Ver-
körperung der sieben Hauptsünden ist von Gröber mit Recht abgelehnt. Seine Meinung
aber, daß einzelne sicher Porträts seien und die ganze Folge Symbole der Musik in
ihrer religiösen und profanen Form darstellen, ist nicht überzeugend. Die Reliefs
waren ursprünglich bemalt, bei der letzten Restauration fand man Spuren farbiger
Augenbrauen, Lippen und Haare. Zwischen den Hängekonsolen jeweils eine Doppel-
ranke aus Stuck mit Drachen, menschlichen Figuren oder Füllhörnern.
An der rückwärtigen großen Kehle ist oben zwischen den profilierten Konsolen ein
einfaches Netzsystem von Sandsteinrippen in gleicher Wiederholung. Die unteren
Zwickel zeigen aufgelegte Frührenaissanceornamente im Wechsel der Schmuckmotive.
Die unsymmetrische Anordnung der beiden nördlichen Außenfelder mit Verkürzung
der einen Seite könnte sich durch ungeschickte Verwendung fremder Vorlage erklären.
Die abschließende Kehle des weitgespannten Bogens ist mit Astwerk gefüllt in durch-
brochener Arbeit mit übermütigen Putten, dazu auf der Nordseite im Geäst der Bär
von St. Gallen, das Ganze wie die Füllungen der Rahmenkehlen niederrheinischer
Altaraufsätze (Abb. 347). Im Scheitel auf mit Stuck umkleideten Sockeln unter hohen
389
347. Aus der Füllung der
Bogenkehle des Stützbo-
gens der Orgelempore
348 und 349. Die hll. Konrad und Pelagius, im Stützbogen der Orgel-
empore
Frau mit Haube — Frau in Zeittracht — Engel. Die Deutung der Figuren als Ver-
körperung der sieben Hauptsünden ist von Gröber mit Recht abgelehnt. Seine Meinung
aber, daß einzelne sicher Porträts seien und die ganze Folge Symbole der Musik in
ihrer religiösen und profanen Form darstellen, ist nicht überzeugend. Die Reliefs
waren ursprünglich bemalt, bei der letzten Restauration fand man Spuren farbiger
Augenbrauen, Lippen und Haare. Zwischen den Hängekonsolen jeweils eine Doppel-
ranke aus Stuck mit Drachen, menschlichen Figuren oder Füllhörnern.
An der rückwärtigen großen Kehle ist oben zwischen den profilierten Konsolen ein
einfaches Netzsystem von Sandsteinrippen in gleicher Wiederholung. Die unteren
Zwickel zeigen aufgelegte Frührenaissanceornamente im Wechsel der Schmuckmotive.
Die unsymmetrische Anordnung der beiden nördlichen Außenfelder mit Verkürzung
der einen Seite könnte sich durch ungeschickte Verwendung fremder Vorlage erklären.
Die abschließende Kehle des weitgespannten Bogens ist mit Astwerk gefüllt in durch-
brochener Arbeit mit übermütigen Putten, dazu auf der Nordseite im Geäst der Bär
von St. Gallen, das Ganze wie die Füllungen der Rahmenkehlen niederrheinischer
Altaraufsätze (Abb. 347). Im Scheitel auf mit Stuck umkleideten Sockeln unter hohen
389