Münster zu Konstanz
369, 370 und 371. Steinfiguren der Madonna, Christi und des hl. Petrus, aus Kreuzlingen, früher
vorübergehend in der Hl. Grab-Kapelle, jetzt im Rosgartenmuseum
den Kanzelfuß hält. Galt lange Zeit für ein Bild des Hus (Schreiber, S. 51), daher teil-
weise beschädigt, bis Kaiser Franz Joseph II. 1777 bei seinem Aufenthalte in Konstanz
die Figur wiederherstellen ließ (Schwab, Bodensee, S. 342). Fehlen heute Nase und
rechter Zeigefinger.
2 Konsolsteine im Rosgartenmuseum.
(J.Futterer, Nikolaus Gerhaert in Konstanz und Regensburg, in: Oberrhein. Kunst III (1928),
S. 157. ■—■ O. Wertheimer, S. 60, Taf. 36, 37. — Kraus, S. 278).
Aus Rorschacher Sandstein, achtseitig, 40:32 cm, sollen angeblich aus dem Münster
stammen, der eine mit sechs Männer- und Frauenköpfen, der andere mit drei Frauen-
köpfen zwischen Blattwerk. Futterer glaubt in ihnen bisher unbeachtete Denkmäler
Gerhaertschen Gepräges entdeckt zu haben. Ihr Meister soll nach ihr in Straßburg oder
in Konstanz selbst eine Zeitlang mit Meister Nikolaus Gerhaert zusammen-
gearbeitet haben. Da aber keine Möglichkeit besteht, Gerhaert vor oder nach 1466
in Konstanz anzusiedeln (Hecht, Forschungen, S. 35) fällt die These eines Aufenthaltes
Gerhaerts in Konstanz dahin (s. o.). Aber auch stilistisch, nur auf Grund damals
vielfach verbreiteter Formenähnlichkeit, ist die Zuschreibung abzulehnen, die Konsolen
sind beträchtlich später als Gerhaerts Werke. Die Herkunft der Stücke aus dem Münster
ist reine, durch nichts gestützte Vermutung. Trotzdem sagt Wertheimer schon bestimmt
„aus dem Münster“. Nach ihm gehören die Konsolen „zu dem Konzentriertesten (?),
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369, 370 und 371. Steinfiguren der Madonna, Christi und des hl. Petrus, aus Kreuzlingen, früher
vorübergehend in der Hl. Grab-Kapelle, jetzt im Rosgartenmuseum
den Kanzelfuß hält. Galt lange Zeit für ein Bild des Hus (Schreiber, S. 51), daher teil-
weise beschädigt, bis Kaiser Franz Joseph II. 1777 bei seinem Aufenthalte in Konstanz
die Figur wiederherstellen ließ (Schwab, Bodensee, S. 342). Fehlen heute Nase und
rechter Zeigefinger.
2 Konsolsteine im Rosgartenmuseum.
(J.Futterer, Nikolaus Gerhaert in Konstanz und Regensburg, in: Oberrhein. Kunst III (1928),
S. 157. ■—■ O. Wertheimer, S. 60, Taf. 36, 37. — Kraus, S. 278).
Aus Rorschacher Sandstein, achtseitig, 40:32 cm, sollen angeblich aus dem Münster
stammen, der eine mit sechs Männer- und Frauenköpfen, der andere mit drei Frauen-
köpfen zwischen Blattwerk. Futterer glaubt in ihnen bisher unbeachtete Denkmäler
Gerhaertschen Gepräges entdeckt zu haben. Ihr Meister soll nach ihr in Straßburg oder
in Konstanz selbst eine Zeitlang mit Meister Nikolaus Gerhaert zusammen-
gearbeitet haben. Da aber keine Möglichkeit besteht, Gerhaert vor oder nach 1466
in Konstanz anzusiedeln (Hecht, Forschungen, S. 35) fällt die These eines Aufenthaltes
Gerhaerts in Konstanz dahin (s. o.). Aber auch stilistisch, nur auf Grund damals
vielfach verbreiteter Formenähnlichkeit, ist die Zuschreibung abzulehnen, die Konsolen
sind beträchtlich später als Gerhaerts Werke. Die Herkunft der Stücke aus dem Münster
ist reine, durch nichts gestützte Vermutung. Trotzdem sagt Wertheimer schon bestimmt
„aus dem Münster“. Nach ihm gehören die Konsolen „zu dem Konzentriertesten (?),
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