Ausstattung einst und heute
368. Auf erstandener Christus, Holzfigur von Chr. Dan. Schenk
kapelle der Rotunde eingemauert wurden, wo in der Nordwand ihre Plätze sich im
Verputz noch abzeichnen. 1865 werden sie hier erwähnt, 1869 erwarb sie L. Leiner
für das Rosgartenmuseum. Daß die Figuren vom Tympanon des romanischen Haupt-
portales stammen, als „der aus Stein gehauene Titulus der Kathedrale“ (Hecht), ist
ein Irrtum, schon die Wahl der Dargestellten spricht dagegen, vor allem die ehemalige
4. Figur des Joh. Bapt. Wären die Figuren früher am Münster gewesen, so hätte ver-
mutlich Bergmann bei seinen Nachforschungen, vor 1823, davon gehört. Bei der
Madonna ist wohl das Kind auf dem linken Knie zu ergänzen, Christus allein von den
Figuren mit Nimbus; daß er in der griechischen Weise segne (Kraus), hat schon Rahn
berichtigt. Der geringe Höhenunterschied der Figuren mit der etwas höheren Christus-
figur scheint jedoch auf einen bogenförmigen Rahmen hinzuweisen.
Die Figuren wirken in ihrer blockmäßigen Geschlossenheit mit den schweren dick-
stoffigen Gewandmassen plump und schwerfällig, weshalb man sie, dadurch irre ge-
leitet, sogar ins 9. Jh. datierte. Sie gehören aber in einen weiten Kreis von Werken
gleicher Gesinnung und teilweise gleichen Formen, die Hamann am Mittelrhein, in
Bayern bis nach Reichenhall nachwies und die auf Grund von drei Darstellungen des
Kaisers Friedrich Barbarossa in die 2. Hälfte des 12. Jh. zu datieren sind.
Der frühere Kanzelträger kam vor 1882 ins Rosgartenmuseum (s. o.), vollrund,
1,27 m h., als langbärtiger Hoher Priester, der mit beiden Händen über seinem Haupte
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368. Auf erstandener Christus, Holzfigur von Chr. Dan. Schenk
kapelle der Rotunde eingemauert wurden, wo in der Nordwand ihre Plätze sich im
Verputz noch abzeichnen. 1865 werden sie hier erwähnt, 1869 erwarb sie L. Leiner
für das Rosgartenmuseum. Daß die Figuren vom Tympanon des romanischen Haupt-
portales stammen, als „der aus Stein gehauene Titulus der Kathedrale“ (Hecht), ist
ein Irrtum, schon die Wahl der Dargestellten spricht dagegen, vor allem die ehemalige
4. Figur des Joh. Bapt. Wären die Figuren früher am Münster gewesen, so hätte ver-
mutlich Bergmann bei seinen Nachforschungen, vor 1823, davon gehört. Bei der
Madonna ist wohl das Kind auf dem linken Knie zu ergänzen, Christus allein von den
Figuren mit Nimbus; daß er in der griechischen Weise segne (Kraus), hat schon Rahn
berichtigt. Der geringe Höhenunterschied der Figuren mit der etwas höheren Christus-
figur scheint jedoch auf einen bogenförmigen Rahmen hinzuweisen.
Die Figuren wirken in ihrer blockmäßigen Geschlossenheit mit den schweren dick-
stoffigen Gewandmassen plump und schwerfällig, weshalb man sie, dadurch irre ge-
leitet, sogar ins 9. Jh. datierte. Sie gehören aber in einen weiten Kreis von Werken
gleicher Gesinnung und teilweise gleichen Formen, die Hamann am Mittelrhein, in
Bayern bis nach Reichenhall nachwies und die auf Grund von drei Darstellungen des
Kaisers Friedrich Barbarossa in die 2. Hälfte des 12. Jh. zu datieren sind.
Der frühere Kanzelträger kam vor 1882 ins Rosgartenmuseum (s. o.), vollrund,
1,27 m h., als langbärtiger Hoher Priester, der mit beiden Händen über seinem Haupte
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