Zur Geschichte der altchristlichen und der früh-
byzantinischen Kunst.
Von Eduard Dobbert.
II.
In. dem, seinem Lehrer N. P. Kondakoff zu dessen dreissigjährigem
Forscher-Jubiläum gewidmeten Werke: „Die Mosaiken der Ravennatischen
Kirchen“ bietet der um die Forschung auf dem Gebiete der byzantinischen
Kunstgeschichte durch eine Anzahl von Arbeiten wohlverdiente russische
Gelehrte E. K. Redin, Professor der Kunstgeschichte an der Universität
Charkow, die eingehendste Besprechung der ravennatischen Mosaiken, die
bisher erschienen.
In der Einleitung erörtert der Verfasser die Arbeiten seiner Vor-
gänger besonders von dem Gesichtspunkte aus, ob oder wie weit dieselben
in den ravennatischen Mosaiken byzantinische, bezw. unter byzantinischem
Einflüsse entstandene Werke sehen. Schon diese Uebersicht zeigt, dass
Redin mit der gesammten Litteratur über Ravenna vollkommen vertraut
ist, zieht er doch hier bei Weitem nicht nur solche Werke heran, die aus-
schliesslich oder vorwiegend von Ravenna handeln, sondern auch Urtheile
von Forschern, die sich in Arbeiten andern Hauptinhalts finden. Wer die
ravennatischen und byzantinischen Studien in den letzten Jahrzehnten ver-
folgt hat, den wird das Ergebniss dieser Zusammenstellung nicht Wunder
nehmen, dass bei Weitem die meisten neueren Forscher in der Kunst
Ravenna’s im V.—VI. Jahrhundert einen engen Zusammenhang mit der
oströmischen sehen. Redin gehört zu der Zahl dieser Forscher. In seinem
Werke giebt er neben der sorgfältigen Beschreibung der Mosaiken zahl-
reiche Vergleiche mit Werken unzweifelhaft byzantinischen Ursprungs, um
auf diesem Wege sowohl ikonographisch als stilistisch jenen Zusammen-
hang zu erweisen.
Das erste Kapitel handelt von den beiden Taufkirchen Ravenna’s. In
dem goldenen Hintergründe des Tauf-Bildes beider Kirchen sowie in dem
blauen Fond des Streifens mit den schreitenden Aposteln (Taufkirche der
Orthodoxen) und dem goldenen an der entsprechenden Stelle der Tauf-
kirche der Arianer sieht der Verfasser ein Merkmal des byzantinischen
byzantinischen Kunst.
Von Eduard Dobbert.
II.
In. dem, seinem Lehrer N. P. Kondakoff zu dessen dreissigjährigem
Forscher-Jubiläum gewidmeten Werke: „Die Mosaiken der Ravennatischen
Kirchen“ bietet der um die Forschung auf dem Gebiete der byzantinischen
Kunstgeschichte durch eine Anzahl von Arbeiten wohlverdiente russische
Gelehrte E. K. Redin, Professor der Kunstgeschichte an der Universität
Charkow, die eingehendste Besprechung der ravennatischen Mosaiken, die
bisher erschienen.
In der Einleitung erörtert der Verfasser die Arbeiten seiner Vor-
gänger besonders von dem Gesichtspunkte aus, ob oder wie weit dieselben
in den ravennatischen Mosaiken byzantinische, bezw. unter byzantinischem
Einflüsse entstandene Werke sehen. Schon diese Uebersicht zeigt, dass
Redin mit der gesammten Litteratur über Ravenna vollkommen vertraut
ist, zieht er doch hier bei Weitem nicht nur solche Werke heran, die aus-
schliesslich oder vorwiegend von Ravenna handeln, sondern auch Urtheile
von Forschern, die sich in Arbeiten andern Hauptinhalts finden. Wer die
ravennatischen und byzantinischen Studien in den letzten Jahrzehnten ver-
folgt hat, den wird das Ergebniss dieser Zusammenstellung nicht Wunder
nehmen, dass bei Weitem die meisten neueren Forscher in der Kunst
Ravenna’s im V.—VI. Jahrhundert einen engen Zusammenhang mit der
oströmischen sehen. Redin gehört zu der Zahl dieser Forscher. In seinem
Werke giebt er neben der sorgfältigen Beschreibung der Mosaiken zahl-
reiche Vergleiche mit Werken unzweifelhaft byzantinischen Ursprungs, um
auf diesem Wege sowohl ikonographisch als stilistisch jenen Zusammen-
hang zu erweisen.
Das erste Kapitel handelt von den beiden Taufkirchen Ravenna’s. In
dem goldenen Hintergründe des Tauf-Bildes beider Kirchen sowie in dem
blauen Fond des Streifens mit den schreitenden Aposteln (Taufkirche der
Orthodoxen) und dem goldenen an der entsprechenden Stelle der Tauf-
kirche der Arianer sieht der Verfasser ein Merkmal des byzantinischen