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Repertorium für Kunstwissenschaft — 21.1898

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Weizsäcker, Heinrich: Nikolaus Knüpfer und Adam Elsheimer
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https://doi.org/10.11588/diglit.68268#0198

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Nikolaus Knüpfer und Adam Elsheim er.
Von Heinrich Weizsäcker.
Mit Nikolaus Knüpfer hat sich die neuere Kunstforschung noch
bis vor Kurzem weniger eingehend beschäftigt, als diesem fruchtbaren
Künstler zukam, der ebenso vermöge seiner Beziehungen zu Rembrandt wie
um seiner eigenen Begabung und Leistungen willen Beachtung verdient.
De Stuers, Frimmel und Hymans haben zwar gelegentlich die Aufmerksam-
keit auf ihn hingelenkt, Bode und Woermann haben seine Bedeutung her-
vorgehoben. Aber bei alledem blieb Stoff genug für eine ausführlichere
Bearbeitung von Knüpfer’s Gesammtwerk, wie sie Friedrich Schlie neuerdings
gegeben hat, übrig.*) Die methodische Correctheit dieser gehaltvollen
Schrift verdient ebenso dankbar hervorgehoben zu werden, als wir die
Bereicherung unserer Kenntniss von Knüpfer’s Herkunft, Bildungsgang und
Thätigkeit willkommen heissen, die wir durch Schlie erhalten.
Mehr als zwanzig Werke sind heute von Knüpfer neben denjenigen,
die wir durch litterarische Ueberlieferung kennen, nachweisbar. Ihre Zu-
sammenstellung bei Schlie, zu der auch Hofstede de Groot beigesteuert
hat, übertrifft die bisher versuchten bei Weitem an Vollständigkeit. Mehrere
davon werden hier überhaupt zum ersten Mal in die Litteratur eingeführt,
so „der arme Lazarus an der Thür des reichen Mannes“ im städtischen
Museum zu Lüttich, eine Allegorie von „Wein, Weib, Gesang“ in Privat-
besitz zu Rotterdam, wiederum ein „armer Lazarus“ in der Brera u. a. m.
Absolute Vollständigkeit hat der Verfasser in seinem Verzeichniss der
Werke nicht angestrebt; auf hypothetische Zuschreibungen hat er von vorn-
herein Verzicht geleistet, wogegen nichts zu sagen ist. Ein beglaubigtes
Bild, N. Knüpfer bezeichnet und 1652 (?) datirt, in der Sammlung Mautner
in Wien, ist vom Verfasser wohl nur aus Versehen übergangen worden.
Ich kenne das Bild nicht aus eigener Anschauung, finde es aber durch
Frimmel in der Chronique des Arts (1892) S. 132 erwähnt.
Ebenso werthvoll wie diese mehr statistischen Mittheilungen ist der
*) Friedrich Schlie. Ueber Nikolaus Knüpfer und einige seiner Gemälde,
besonders über seine „Jagd nach dem Glück“ (sog. Contento) in München und
Schwerin. Zugleich ein Beitrag zur Elsheimer-Frage. Schwerin 1896. Gr. 8°
mit 13 Lichtdruckbildern. 32 S.
 
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