Repertorium für Kunstwissenschaft (21.1898)

Zu Baldung’s Zeichnungen.

Zu H. A. Schmid’s anregender Besprechung auf S. 304ff. dieses
Jahrgangs seien mir einige Bemerkungen gestattet, um für weitere Dis-
cussion Nahrung zu bieten. Mit der Ausscheidung der auf S. 307 ange-
gebenen Blätter kann ich mich im Wesentlichen einverstanden erklären
bis auf die folgenden, bei denen doch wohl eher die Echtheit anzunehmen
sein dürfte: I (30), (31), 45, (46;, 76 (trotzdem der Herausgeber selbst von
seiner ursprünglichen Ansicht zurückgetreten ist), (82), II (91, siehe S. 309
d. Bespr.), 99 (trotz Terey’s Zurücknahme, weil entsprechend No. 45), III
(204, s. S. 309), 260 (trotz Terey).
Aus Kopenhagen fehlt übrigens bei Terey das Brustbild einer alten
Frau, mit der echten Jahrzahl 1516 (links oben) und darunter dem falschen
Monogramm Dürer’s.
Zu einzelnen Bestimmungen sei noch das Folgende bemerkt:
I, 76 Greisenkopf (Braunschweig), doch wohl eher Baldung als
H. S. Beham;
III, 197 h. Martin (Brit. Mus.), Schule Dürer’s, nicht Augsburger
Schule;
III, 223 Bischof (Albertina), eher noch Fälschung als Copie;
III, 250 drei Kelter und drei Tode (Albertina), nicht Dürer, aber
wohl früher Schaufel ein, nach Ausweis seiner Holzschnitte von 1507.
W. v. Seidlitz.

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