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Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

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Fabriczy, Cornelius von: Neues zum Leben und Werke des Niccolò d'Arezzo, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0182

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168

C. von Fabriczy:

1436, December bis 1437, März. Niccolö erhält für zwei Medaillons
mit Halbfiguren, die er für den Santo in Padua arbeitet, 35 Lire (Gonzati,
La basilica di Sant’ Antonio di Padova. Padova 1852 vol. I pag. XLIII nota
1: Nicholö da Fiorenza taypria de aver per duy dondij [tondi] con due
figure sora la porta appresso la chapela di Lovii [es ist die Capp. di
S. Felice, 1376 von Bonifazio de’ Lupi gegründet] LI. XXXV.“9)
1443 und 1444. „M° Nicolo da Fiorenza e compagni tayapria“
arbeiten unter der Direction von M° Bartholamio taiapria de Domenigo“
an der „faza de mezo“ d. li. dem Chorlettner im Santo. Die Arbeit be-
gann am 10. Juli 1443, der Hauptgenosse Niccolö’s war ein M° Pipo da
Fiorenza. (Gonzati a. a. 0. vol. I pag. XLIII, doc. XXXVIII, und
A. Gloria, Donatello fiorentino e le sue opere mirabili nel tempio di
S. Antonio. Padova 1995 pag. XII).
1456, 11. December. Niccolö, der einen oder zwei Tage vorher in
höchstem Alter verstorben war, wfird in S. Maria de’ Servi zu Florenz
beigesetzt (Arch. di Stato, Libro de’ morti dal 1450 al 1459, Speziali e
Medici, filza 244 a c. 118: Nicholo di piero riposto a Servj di vechiaia).
VI.
Chronologischer Prospect zum Leben und Werke
des Pietro di Niccolö d’Arezzo.
*1393. Muthmassliches Geburtsdatum Pietro’s.
1415, 2. Mai. Er wird in die Matrikel der Steinhauer und Tischler
eingetragen (Arch. di Stato, Matricola dei Legnaiuoli e Scarpellini del 1385
Nr. 2 a c. 22: die 2 mensis maij [1415] Pierus Nicolai del pela ppli sei
Michaelis vicedominorum de florentia).
1418, 4. August. Piero verfertigt das Grabmal des Onofrio Strozzi
(f 1417), des Vaters Palla’s in der Sacristei von S. Trinita zu Florenz
(Zibaldone Palla Strozzi’s im Archiv Strozzi, a. a.: a 4 d’agosto 1418 ö
dato a chonto fiorini sei a m° Piero di Niccolö ehe fa il cassone di marmo
9) Paoletti (a. a. 0. S. 26 Anm. 2) weist auf zwei Medaillons mit Evangelisten-
halbfiguren hin, welche sich an der Laibung des rückwärtigen Eingangs zum Chor
eiugemauert finden, als die einzigen Sculpturen im Santo, welche ihrer Form und
ihrer muthmasslichen Entstehungszeit nach für die Identification der obigen Arbeiten
Niccolö’s in Betracht kämen. Er bemerkt aber zugleich, dass sie nichts mit dem
Stil seiner Werke zu Florenz und an San Marco in Venedig gemein haben. In
letzterem Punkte stimmen wir dem Verfasser durchaus bei; allein wir sehen in
den Santomedaillons Producte einer um ein halbes Jahrhundert späteren Kunst
und wären nicht abgeneigt, sie dem Meissel Bart. Bellano’s in der letzten Periode
seiner Thätigkeit zuzutheilen. Dei’ Muscheleinschluss, die Eichenkranzumrahmung,
die bauschigen Gewänder, die naturalistischen Hände, die Detaillirung im Knochen-
bau des Gesichtes, die minutiöse Bart- und Haarbehandlung verweisen sie an s
Ende des Quattro- oder den Beginn des Cinque-Centos. Eine Abhängigkeit von
Donatello ist in ihnen nicht zu verspüren; in den Gesichtstypen weisen sie nach
Venedig.
 
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