Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Repertorium für Kunstwissenschaft — 25.1902

DOI Artikel:
Fabriczy, Cornelius von: Neues zum Leben und Werke des Niccolò d'Arezzo, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.61695#0181

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Neues zum Leben und Werke des Niccolö d’Arezzo.

167

1419, 15. April. Die Domopera verkauft an Niccolö ein Stück Marmor
für ein Grabdenkmal (Cavallucci S. 131, Semper 60).
1419, 27. Juli und 1420, 24. Februar. Niccolö ist im Auftrage der
Fabbriceria von 8. Marco zu Venedig in Lucca, um den Ankauf von Marmor
aus Carrara für die Decorationsarbeiten an der Fassade jener Kirche zu
vermitteln, an denen er dann mit einer Schaar toscanischer Steinhauer in
den nächsten Jahren thätig ist. (Repertorium XXIII, 89 ff.).
1420, 30. April. Die Domopera stellt die in ihrer Bauhütte befind-
lichen, dem Niccolö gehörigen Geräthschaften u. dgl. in Folge seiner Ueber-
siedlung nach Venedig ihm zurück (Arch. dell’Opera di S. Maria, Deli-
beraniozi a. a. c. 38f: Delib* quod Nicolao Pieri vocato Pela intagliatori
restituantur et tradantur marmor lignamina lapides et quedam alia existentia
in casolare dicte Opere).
*1423. Ein Niccolö di Piero (ohne Heimathsangabe) arbeitet unter
der Leitung des Bartol. Fioravante an der Erweiterung des Palazzo
de’Notai zu Bologna (s. Fr. Malaguzzi, II. Palazzo de’Notai, im Reper-
torium XXI, 171).
1424, 11. April. Unter diesem Datum lässt „Ser Nicolaus lapizida
de florentia“, in Venedig Contrada S. Salvatore wohnhaft, durch den Notar
Pietro Griffon einen Sicherheitsact aufnehmen (P. Paoletti, L’architettura.
e la sculptura del Rinascimento in Venezia, Parte i Venezia 1893, pag. 26
nota 2). Der Betreffende ist ohne Zweifel unser Meister.
*1424. Niccolö fertigt für die Kirche S. Francesco in Bologna eine
Grabplatte oder ein Grabmal des Papstes Alexander V (f 1410), welches in
der Folge (1482) dem jetzigen, von Sperandio ausgeführten Monumente
weichen muss (Alf. Rubbiani, La tomba di Alessandro V. Estratto degli
Atti e Memorie della deputazione di storia patria per la Romagna, IIIa Serie,,
vol. II. Bologna 1893 pag. 43 e segu. Vgl. Repertorium XVIII, 390).
1429, 9. September. Im Rechnungsjournal für die Restauration des
Palazzo degli Anziani zu Bologna, der 1425 durch eine Feuersbrunst stark
beschädigt worden war (im Staatsarchiv zu Bologna aufbewahrt), kommt
von dieser Frist an neben andern Meistern „M° Nicholae de piero da
fiorenza intagliadore de maxegne“ vor, in dem wir unsern Künstler zu er-
kennen haben (Corr. Ricci, Fieravante Fieravanti, im Archivio storico
dell’Arte, vol. IV. pag. 100 e 103.)* * * * * 8)
Wahrscheinlichkeit, wenn auch nicht mit absoluter Gewissheit dem Genannten
zuzuschreiben ist, nämlich dem bekannten Eckcapitell am Dogenpalast mit dem
Urtheil Salamoni’s. Nach reiflicher Prüfung stimmen wir dieser Attribution durch-
aus bei. — Dass das Figurenpaar nicht Niccolö angehören könne, war seit längerer
Zeit auch die Ansicht von Autoritäten wie Bode.
8) Unter andern arbeiten mit ihm zusammen dort Domenico di Andrea
von Fiesoie und Antonio di Simone von Florenz. Von dem Ersteren wissen wir
sonst nichts; der Zweite ist der gleiche Meister, der dann 1454 gemeinschaftlich
mit Pagno di Lapo Portigiani die Aussendecoration am Palazzo Isolani giä Bolognini
auf Piazza S. Stefano in Bologna ausführte (Fr. Malaguzzi, L’Architettura a
Bologna nel Rinascimento. Rocca San Casciano 1899 pag. 60.)
 
Annotationen