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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 2.1909

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Nr. 2 (März u. April)
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Schliz, Alfred: Heilbronn: Neolithische Landsiedlungen der Pfahlbauzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.24879#0030

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— ι8 —

Flachgrab, sondern eine flache Grube von anscheinend rundem Grundriss von
etwa 1,20 Durchmesser, Es liessen sich weder Spuren von Brand noch Teile
des Skeletts mehr nachweisen, da die Stelle grôsstenteils schon abgebaut
war. Die Gefässe gehôren ganz zweifellos dem Mich elsb erger Typus
an und sämtliche Fundumstânde weisen auf Skelettbestattung in zusammen-
gebogener Form in einer einfachen Grube hin, wie sie den Grâbern dieser
Epoche eigen ist.

Dainit war auch der Charakter der Siedlung, zu welcher das Grab
gehörte und welcher zweifellos die Wohnstâttenfunde von 1809 entstammten,

als Hôhensiedlung bestimmt. 400 Meter nôrdlich von der Grabstelle
erhebt sich nun die höchste Kuppe des Hezzenbergs in einer Meereshôhe von
190,1 Meter über dem 150 Meter hochgelegenen Neckartal mit weiter Rund-
sicht nach den gegenüberliegenden steilabfallenden Bergvorsprüngen der rechts-
ufrigen Keuperlandschaft im Osten, dem südlich gelegenen Heuchelberg und
den Lôsswellen des Neckarhügellands im Westen und Norden. Ganz im
Gegensatz zu der flachen Gipfelform der nächstgelegenen Lösskuppen bekrônt
diesen Gipfel eine deutlich abgegrenzte Erhebung von ovaler Form, die
„Wacht“ genannt, rings umzogen von einer flachen Einsenkung von durch-
schnittlich 8 Meter Breite. Der Eindruck eines durch natürliche Abschwem-
mung eingeebneten Ringwalls mit davorliegendem Graben ergibt sich auf
den ersten Blick.

Da sâmtliche Acker eingebaut waren, konnte die Untersuchung der
Bodengestaltung nur durch Probelôcher in den Ackerfurchen stattfinden.
Der auf dem Gipfel angelegte Schacht a ergab nun den festen „gewachsenen
 
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