.——- deren Zickzacksaum nur auf der Kranzseite erhalten. Breiter Gürtel
mit konkaver Längsfurche und zwei scharfen Einkerbungen daneben.
Abb. 12. Fransen als quadrierte Fläche wiedergegeben.
_ _ \ RßS Die Drapierung des den Rücken großslächig umhüllenden, von den
Schultern herabhängenden Mantels nicht mehr ganz verständlich. Er
Abb. 12 fällt von der 1. Schulter, wohl durch Bemalung angedeutet, staut sich
über dem fruchthaltenden Arm und fällt von diesem in zwei mit Bommeln
beschwerten Zipfeln herab. Der zu äußerst liegende mit drei Steilfalten mit Zickzacksaum. Die Erklärung
der Drapierung auf der Kranzseite zweifelhaft. Der untere Mantelsaum steigt, von hinten kommend,
bogenförmig aufwärts, geht über den Ellbogen und verschwindet neben der Armbeuge. Unter dem kranz-
haltenden Arm sind zwei übereinander liegende Mantelzipfel mit Bommeln sichtbar. Der zu oberst liegende
mit zwei Steilfalten und gewelltem Saum. Man müßte also annehmen, daß der Mantel, ähnlich wie über
dem 1. Arm, auch über dem r. geteilt herabhängt — wozu die Voraussetzung fehlt. Unklar ist ferner die
Bedeutung der von der r. Armbeuge aus den Oberarm quer überschneidenden, auf die Schulter herumführen-
den, unter dem Nackenhaar verschwindenden Rille. Man könnte meinen, daß hier der Mantelsaum unige-
schlagen sei, dann müßten Bommeln und Zipfel aber direkt unter der Hand hängen und die beiden Kanten
müßten — als an dieser Stelle umgeschlagenes Tuch — geschlossen sein.
Nackenhaar in rechteckig umgrenzter Fläche am Rücken ausgebreitet. Flach gewellte Horizontalfurchen
durch Hache Horizontalstreifen getrennt. Beiderseits zwei losgelöste Strähnen, eine kürzere auf der Schulter
schon endende und eine längere. Auf der Brust drei dicke ssachgefurchte Strähnen. Ohrgehäng in Trauben-
form, aber nur die Kugeln r. ausgearbeitet (Lermann, Taf. 1). Halsband mit fünf Bommeln (ähnlich dem
nicht ganz ausgearbeiteten Ohrschmuck 1.). Dem Reliefcharakter der Figur entspricht die ssächenhafte,
vorn fast kantig umbiegende Modellierung der Arme, während weiter hinten der r. Arm ähnlich gerundet
ist, wie die Rückseite der Kore. Die Handknöchel kräftig modelliert. Vorderseite gut geglättet. An den
Seiten Raspelspuren. Am Rücken Spuren des Spitzeisens.
Die Gewandflächen scheinen farblos gewesen zu sein. Am Chiton jedenfalls keine Farbspur. Am plastisch
abgesetzten Halssaum des Peplos ein roter Streifen, 3 cm darunter ein zweiter, fast erloschener. Auf dem
Mittelstreif des Peplos rote Streumuster: liegendes Kreuz, Stern, Hakenkreuz, liegendes Kreuz, Stern,
Hakenkreuz, liegendes Kreuz, Hakenkreuz; beiderseits davon scheinen kleine Streumuster gemalt ge-
wesen zu sein. Unten rote Mäanderborte. Deren von Lermann gezeichneter Duktus nicht mehr sichtbar.
Am Mantel rote Säume mit Zinnenmäander. Seltsamerweise greift die Bemalung auf die daneben liegende
Steilfalte über. Auf der Mantelssäche sast ganz erloschene rote Sterne, wohl in kleinen Quadraten. Der
Granatapfel rot. Am Kranz sind grüne Blätter in schwachen Spuren erhalten. Halsband rot. Innerer Streif
des Gürtels grün.
Die Figur ist reliefartig ssach und hat einen schmalen, ovalen Durchschnitt, wie die Hydrophore aus Poros
Akro. 52. Sie ist also nicht als eigentliche Rundplastik, sondern als vor einem Hintergrund zu sehende Figur
komponiert. Auch sie hat den für das frühe 6. Jh. typischen gleitenden Umriß (Anschmiegen des Mantels
unter dem 1. Ellbogen, überleitende Funktion des Kranzes, schräge Richtung der äußersten Strähnen).
Die Vertikale im Aufbau stärker betont als die Horizontale. Symmetrie vermieden (Granatapsel neben
der Körpermitte, Ungleichheit der beiden nicht ganz lotrecht hängenden Mantelssügel. Die eine Gürtel-
hälfte verdeckt. Über der r. Brust der Mantelsaum nicht wiedergegeben, über der 1. gemalt). Diese leichten
Asymmetrien werden gleichsam zusammen gehalten durch die senkrechte Gewandborte. Freude an Über-
schneidungen. Flache, weiche Modellierung, scharfe Umgrenzung der Stofl’ränder. Arme und Hände wenig
artikuliert.
Wohl noch vorpeisistratisch. Daß der Mantel hinten faltenlos, besagt wenig für die Datierung, weil die
Figur reliefhaft gebaut ist. Vielleicht ist deshalb auch die Formgebung weniger bewegt, wie an der im
Profil gesehenen Hydrophore des Troilosgiebels. Die Bruststrähnen hängen ihrer Formung nach noch mit
den „Astragalsträhnen“ des späten 7. Jhs. zusammen. Die Figur wird jener wohl gleichzeitig sein (580)
und ist, trotz ihres Reliefcharakters, das Werk eines plastisch stark empfindenden Künstlers. Paynes
Datierung scheint mir deshalb zu spät. Der Typus allerdings auch noch zwischen 560/50 zu finden (Ger-
hard, AV. 26).
mit konkaver Längsfurche und zwei scharfen Einkerbungen daneben.
Abb. 12. Fransen als quadrierte Fläche wiedergegeben.
_ _ \ RßS Die Drapierung des den Rücken großslächig umhüllenden, von den
Schultern herabhängenden Mantels nicht mehr ganz verständlich. Er
Abb. 12 fällt von der 1. Schulter, wohl durch Bemalung angedeutet, staut sich
über dem fruchthaltenden Arm und fällt von diesem in zwei mit Bommeln
beschwerten Zipfeln herab. Der zu äußerst liegende mit drei Steilfalten mit Zickzacksaum. Die Erklärung
der Drapierung auf der Kranzseite zweifelhaft. Der untere Mantelsaum steigt, von hinten kommend,
bogenförmig aufwärts, geht über den Ellbogen und verschwindet neben der Armbeuge. Unter dem kranz-
haltenden Arm sind zwei übereinander liegende Mantelzipfel mit Bommeln sichtbar. Der zu oberst liegende
mit zwei Steilfalten und gewelltem Saum. Man müßte also annehmen, daß der Mantel, ähnlich wie über
dem 1. Arm, auch über dem r. geteilt herabhängt — wozu die Voraussetzung fehlt. Unklar ist ferner die
Bedeutung der von der r. Armbeuge aus den Oberarm quer überschneidenden, auf die Schulter herumführen-
den, unter dem Nackenhaar verschwindenden Rille. Man könnte meinen, daß hier der Mantelsaum unige-
schlagen sei, dann müßten Bommeln und Zipfel aber direkt unter der Hand hängen und die beiden Kanten
müßten — als an dieser Stelle umgeschlagenes Tuch — geschlossen sein.
Nackenhaar in rechteckig umgrenzter Fläche am Rücken ausgebreitet. Flach gewellte Horizontalfurchen
durch Hache Horizontalstreifen getrennt. Beiderseits zwei losgelöste Strähnen, eine kürzere auf der Schulter
schon endende und eine längere. Auf der Brust drei dicke ssachgefurchte Strähnen. Ohrgehäng in Trauben-
form, aber nur die Kugeln r. ausgearbeitet (Lermann, Taf. 1). Halsband mit fünf Bommeln (ähnlich dem
nicht ganz ausgearbeiteten Ohrschmuck 1.). Dem Reliefcharakter der Figur entspricht die ssächenhafte,
vorn fast kantig umbiegende Modellierung der Arme, während weiter hinten der r. Arm ähnlich gerundet
ist, wie die Rückseite der Kore. Die Handknöchel kräftig modelliert. Vorderseite gut geglättet. An den
Seiten Raspelspuren. Am Rücken Spuren des Spitzeisens.
Die Gewandflächen scheinen farblos gewesen zu sein. Am Chiton jedenfalls keine Farbspur. Am plastisch
abgesetzten Halssaum des Peplos ein roter Streifen, 3 cm darunter ein zweiter, fast erloschener. Auf dem
Mittelstreif des Peplos rote Streumuster: liegendes Kreuz, Stern, Hakenkreuz, liegendes Kreuz, Stern,
Hakenkreuz, liegendes Kreuz, Hakenkreuz; beiderseits davon scheinen kleine Streumuster gemalt ge-
wesen zu sein. Unten rote Mäanderborte. Deren von Lermann gezeichneter Duktus nicht mehr sichtbar.
Am Mantel rote Säume mit Zinnenmäander. Seltsamerweise greift die Bemalung auf die daneben liegende
Steilfalte über. Auf der Mantelssäche sast ganz erloschene rote Sterne, wohl in kleinen Quadraten. Der
Granatapfel rot. Am Kranz sind grüne Blätter in schwachen Spuren erhalten. Halsband rot. Innerer Streif
des Gürtels grün.
Die Figur ist reliefartig ssach und hat einen schmalen, ovalen Durchschnitt, wie die Hydrophore aus Poros
Akro. 52. Sie ist also nicht als eigentliche Rundplastik, sondern als vor einem Hintergrund zu sehende Figur
komponiert. Auch sie hat den für das frühe 6. Jh. typischen gleitenden Umriß (Anschmiegen des Mantels
unter dem 1. Ellbogen, überleitende Funktion des Kranzes, schräge Richtung der äußersten Strähnen).
Die Vertikale im Aufbau stärker betont als die Horizontale. Symmetrie vermieden (Granatapsel neben
der Körpermitte, Ungleichheit der beiden nicht ganz lotrecht hängenden Mantelssügel. Die eine Gürtel-
hälfte verdeckt. Über der r. Brust der Mantelsaum nicht wiedergegeben, über der 1. gemalt). Diese leichten
Asymmetrien werden gleichsam zusammen gehalten durch die senkrechte Gewandborte. Freude an Über-
schneidungen. Flache, weiche Modellierung, scharfe Umgrenzung der Stofl’ränder. Arme und Hände wenig
artikuliert.
Wohl noch vorpeisistratisch. Daß der Mantel hinten faltenlos, besagt wenig für die Datierung, weil die
Figur reliefhaft gebaut ist. Vielleicht ist deshalb auch die Formgebung weniger bewegt, wie an der im
Profil gesehenen Hydrophore des Troilosgiebels. Die Bruststrähnen hängen ihrer Formung nach noch mit
den „Astragalsträhnen“ des späten 7. Jhs. zusammen. Die Figur wird jener wohl gleichzeitig sein (580)
und ist, trotz ihres Reliefcharakters, das Werk eines plastisch stark empfindenden Künstlers. Paynes
Datierung scheint mir deshalb zu spät. Der Typus allerdings auch noch zwischen 560/50 zu finden (Ger-
hard, AV. 26).