407 Abb. 321
Inv. 3701. Hinterkopf einer Sphinx oder eines Löwen ( ?). Marmor: mittelmäßiger pentelischer. Breite 24 cm,
Höhe 22,5 cm. Rundum Bruch. Der erhaltene Teil besteht aus einer breit gewölbten Partie, die dicht mit
kurz eingerollten Löckchen bedeckt ist. Diese überziehen in gleichmäßigen Reihen der Höhe wie der Breite
nach die Wölbung, die r. ssach ausläuft, 1. schärfer einbiegt. Daher sicher nicht vom Hinterkopf einer mensch-
lichen Figur, sondern einer Sphinx oder eines Löwen; vielleicht auch von Widder, für den die kurzen
Löckchen am ehesten zutreffen.
408 Abb. 322
Inv. 172. Unklares Fragment. Marmor: pentelisch. Länge 12,4 cm, Breite 10,4 cm, Höhe 11,7 cm. Unten
Bruch; nach 1. (v. B.) in ssacher Rundung gepickt und mit Zahneisen bearbeitet. In weicher, voller Model-
lierung ist ein oberer Körperteil auf einen unteren gepreßt, die Trennung durch eine breite, kräftige Sen-
kung markiert. Für einen Unterschenkel der untere Teil zu platt. Von Tier?
GRUPPEN
409 Tafel 153, 154
Akro. 624. Kalbträger. Unterer weißer Marmor vom Hymettos. Höhe 1,65 cm, Breite in Schultern ca.
44 cm, Höhe des Kopfes vom Wirbel bis Ansatz des Kinns am Hals 22 cm, Abstand der Augenwinkel
innen 4,1 cm, außen 10,7 cm, Augenlänge 3,6 cm, Abstand der vertieften Augenmitten 7,2 cm, Höhe des
Kalbskopfes 18,7 cm, R. Fuß: lang 24 cm, breit 9 cm.
Die Figur besteht aus zwei Teilen: 1) Oberkörper samt Kalb, dessen Kopf angesetzt ist; es fehlen Kinn
und Hände des Mannes; die Bruchlinie beginnt unterhalb der r. Schulter, geht schräg über den Brust-
korbrand zum 1. Ellenbogen, den herabhängenden Mantelsaum schneidend. Ellenbogen und ein Stück
Unterarm sind (etwa handgroß) angesetzt. 2) Unterkörper mit r. Arm und beiden Oberschenkeln (vom
1. ist die vordere Hälfte ssach abgespalten), aus mehreren Fragmenten. Beide Komplexe passen im Bruch
an 1. Körperseite; nach r. hin fehlt ein keilförmiges Stück. Der Kopf des Kalbes paßt nicht im Bruch an;
sein Hals ist fast ganz in Gips ergänzt; die Kopfstellung aber gesichert durch die Hälfte des 1. Kalbs-
ohres, die am Kopf des Mannes ansitzt und im Bruch an die andere Hälfte des Kalbsohres anschließt.
Basis aus Poros: 94,6 cm breit, 91 cm tief, 44,5 cm hoch (Abb. 324). Vorn und an den Seiten ssüchtig ge-
glättet, oben sorgfältiger; an der Vorderseite ist ein ca. 20 cm breiter Streifen von der Oberkante an
fein geglättet; daran dicht am oberen Rand die Inschrift: p] όμβος dvesseKev ό πάλο.
In die große Basis ist eine Plinthe von nur 45,5x21 cm so eingelassen, daß sie 2—2,5 cm über die Ober-
ssäche der Basis hinausragt. Die Einlassung ist beträchtlich größer, so daß, besonders hinten und an der
r. Seite, der Bleiverguß eine Breite von 1—4 cm einnimmt. Die Plinthe ist scharf neben dem r. Fuß ab-
geschnitten; der 1. war ebenso an Rand und Ecke vorgeschoben. In der (v. B.) r. hinteren Ecke der Basis-
oberssäche sitzt ein senkrechtes Dübelloch, 4,5x3 cm, 3,5 cm tief; wohl antik, aber kaum ursprünglich;
von kleinem Weihgeschenk, das später auf der freien Fläche der Basis aufgestellt wurde?
Der Mann steht mit vorgesetztem 1. Fuß streng frontal da. Die Arme sind gewinkelt, die Hände halten
über der Brustmitte die Beinpaare des Kälbchens, das auf den Schultern lagert. Ein Mantel liegt um die
Schultern, fällt über den Rücken und vorn in zwei senkrechten Säumen seitlich der Leibesmitte herab;
zwei weitere Säume ziehen sich über die Arme an den Ellenbogen hin, enden seitlich am Oberschenkel.
Alle vier Ecken, je zwei dicht nebeneinander auf jedem Oberschenkel, tragen kleine Quasten. Die Säume
heben sich als plastische, durch eine Furche abgesetzte Ränder von der Mantelssäche ab. Der Mantel läßt
sich als ein Rechteck von ca. 1,20x1,70 cm berechnen; legt man den Fuß des Mannes (mit 24 cm) als
Maßstab an, so beträgt sein Umfang 5x7 Fuß.
Die Schädelkalotte zeigt keinerlei Angabe von Haar; trotzdem wird man nicht an eine Kopfbedeckung
denken (Payne 3 Anm. 1); die Fläche ist für Bemalung gerauht und von schmaler Binde umzogen (vorn
1,2 cm, hinten bis zu 1,5 cm breit). Im Wirbel Dübelloch für Meniskos, dessen runder Stift ca. I cm dick
278
Inv. 3701. Hinterkopf einer Sphinx oder eines Löwen ( ?). Marmor: mittelmäßiger pentelischer. Breite 24 cm,
Höhe 22,5 cm. Rundum Bruch. Der erhaltene Teil besteht aus einer breit gewölbten Partie, die dicht mit
kurz eingerollten Löckchen bedeckt ist. Diese überziehen in gleichmäßigen Reihen der Höhe wie der Breite
nach die Wölbung, die r. ssach ausläuft, 1. schärfer einbiegt. Daher sicher nicht vom Hinterkopf einer mensch-
lichen Figur, sondern einer Sphinx oder eines Löwen; vielleicht auch von Widder, für den die kurzen
Löckchen am ehesten zutreffen.
408 Abb. 322
Inv. 172. Unklares Fragment. Marmor: pentelisch. Länge 12,4 cm, Breite 10,4 cm, Höhe 11,7 cm. Unten
Bruch; nach 1. (v. B.) in ssacher Rundung gepickt und mit Zahneisen bearbeitet. In weicher, voller Model-
lierung ist ein oberer Körperteil auf einen unteren gepreßt, die Trennung durch eine breite, kräftige Sen-
kung markiert. Für einen Unterschenkel der untere Teil zu platt. Von Tier?
GRUPPEN
409 Tafel 153, 154
Akro. 624. Kalbträger. Unterer weißer Marmor vom Hymettos. Höhe 1,65 cm, Breite in Schultern ca.
44 cm, Höhe des Kopfes vom Wirbel bis Ansatz des Kinns am Hals 22 cm, Abstand der Augenwinkel
innen 4,1 cm, außen 10,7 cm, Augenlänge 3,6 cm, Abstand der vertieften Augenmitten 7,2 cm, Höhe des
Kalbskopfes 18,7 cm, R. Fuß: lang 24 cm, breit 9 cm.
Die Figur besteht aus zwei Teilen: 1) Oberkörper samt Kalb, dessen Kopf angesetzt ist; es fehlen Kinn
und Hände des Mannes; die Bruchlinie beginnt unterhalb der r. Schulter, geht schräg über den Brust-
korbrand zum 1. Ellenbogen, den herabhängenden Mantelsaum schneidend. Ellenbogen und ein Stück
Unterarm sind (etwa handgroß) angesetzt. 2) Unterkörper mit r. Arm und beiden Oberschenkeln (vom
1. ist die vordere Hälfte ssach abgespalten), aus mehreren Fragmenten. Beide Komplexe passen im Bruch
an 1. Körperseite; nach r. hin fehlt ein keilförmiges Stück. Der Kopf des Kalbes paßt nicht im Bruch an;
sein Hals ist fast ganz in Gips ergänzt; die Kopfstellung aber gesichert durch die Hälfte des 1. Kalbs-
ohres, die am Kopf des Mannes ansitzt und im Bruch an die andere Hälfte des Kalbsohres anschließt.
Basis aus Poros: 94,6 cm breit, 91 cm tief, 44,5 cm hoch (Abb. 324). Vorn und an den Seiten ssüchtig ge-
glättet, oben sorgfältiger; an der Vorderseite ist ein ca. 20 cm breiter Streifen von der Oberkante an
fein geglättet; daran dicht am oberen Rand die Inschrift: p] όμβος dvesseKev ό πάλο.
In die große Basis ist eine Plinthe von nur 45,5x21 cm so eingelassen, daß sie 2—2,5 cm über die Ober-
ssäche der Basis hinausragt. Die Einlassung ist beträchtlich größer, so daß, besonders hinten und an der
r. Seite, der Bleiverguß eine Breite von 1—4 cm einnimmt. Die Plinthe ist scharf neben dem r. Fuß ab-
geschnitten; der 1. war ebenso an Rand und Ecke vorgeschoben. In der (v. B.) r. hinteren Ecke der Basis-
oberssäche sitzt ein senkrechtes Dübelloch, 4,5x3 cm, 3,5 cm tief; wohl antik, aber kaum ursprünglich;
von kleinem Weihgeschenk, das später auf der freien Fläche der Basis aufgestellt wurde?
Der Mann steht mit vorgesetztem 1. Fuß streng frontal da. Die Arme sind gewinkelt, die Hände halten
über der Brustmitte die Beinpaare des Kälbchens, das auf den Schultern lagert. Ein Mantel liegt um die
Schultern, fällt über den Rücken und vorn in zwei senkrechten Säumen seitlich der Leibesmitte herab;
zwei weitere Säume ziehen sich über die Arme an den Ellenbogen hin, enden seitlich am Oberschenkel.
Alle vier Ecken, je zwei dicht nebeneinander auf jedem Oberschenkel, tragen kleine Quasten. Die Säume
heben sich als plastische, durch eine Furche abgesetzte Ränder von der Mantelssäche ab. Der Mantel läßt
sich als ein Rechteck von ca. 1,20x1,70 cm berechnen; legt man den Fuß des Mannes (mit 24 cm) als
Maßstab an, so beträgt sein Umfang 5x7 Fuß.
Die Schädelkalotte zeigt keinerlei Angabe von Haar; trotzdem wird man nicht an eine Kopfbedeckung
denken (Payne 3 Anm. 1); die Fläche ist für Bemalung gerauht und von schmaler Binde umzogen (vorn
1,2 cm, hinten bis zu 1,5 cm breit). Im Wirbel Dübelloch für Meniskos, dessen runder Stift ca. I cm dick
278