springt aus dem plastischen Volumen heraus. Das Gefühl für das Volumen und den organischen Bau des
Körpers ist stärker als sonst. In dem bescheidenen Werk ist schon viel vom strengen Stil sichtbar. Die
Datierung ergibt sich aus der Form der Blütenkette, wozu Vasen der Leagroszeit und Simen der Akropolis
zu vergleichen sind.
Eph. arch. 1883. 42, 182 Taf. 8. 2. MnemeiaTaf. 26. Lepsius 73 Nr. 55. Jdl. 1896, 29 (Kalkmann). Collignon 1
354 Abb. 179. Pawlowski 210 Abb. 68. Perrot VIII 579 Abb. 291. Lechat, Au Mus. 156, 193, 202 Abb. 11;
Sculpt. att. 232. Klein I 275. Lermann Taf. 20. Bull. Metro. Mus. 1934, 40 Anm. 48. Jacobsthal, Ornamente
54, 167. Schrader, Ausw. 45 Abb. 48—50. Jdl. 1915, 213 (Six). Jdl. 1917, 100 Anm. 2 (Bieber). AD. III 4.
4, 51 (Wiegand). AM. 1919, 97 (v. Lücken). AM. 1923. 180 (Pfuhl). Jdl. 1928, 208 Anm. 5 (Studniczka).
Delphes IV (2) 11. JHS. 1930, 314. 317 (Casson). Casson, Technique 114, 191. Payne 34 Taf. 59, 1—3.
Critica d’arte 1937. 117.
KOREN MIT MÄNTELCHEN
10 Tafel 20, 21
Akro. 678. Gef. am 5. und 6. II. 1886 westl. vom Erechtheion. Torso ungebrochen. Rückseite des 1. Unter-
schenkels von Schrader angefügt. Am Bruch unten gerade Schnittssäche und Spur eines großen Dübelloches.
Die Figur war also, wie Akro. 680 und Akro. 682 aus zwei Blöcken gearbeitet. Inselmarmor. Höhe 96,4 cm.
Pfeilerhafter, schlanker Körper von beträchtlicher Tiefenausdehnung. Flanken gerundet. L. Bein etwas
vortretend. Kopf geradeaus gerichtet. Tief sitzende, kleine, seitlich stehende Brüste. Arme ganz vom
Körper gelöst. Der 1. weiter vorgestreckt als der r., die 1. Schulter durch das Rasfen des Gewandes leicht
hochgezogen. Das Gewand tritt dem Körper gegenüber ganz zurück und ist völlig unstosflich wiedergegeben.
Gegürteter Chiton ohne Kolpos. Das Gewand am Oberkörper ist kein Überschlag, sondern ein besonderer
Umhang, dessen oberer Saum deutlich von dem tiefer liegenden des Chiton unterschieden ist, und dieser steht
in keiner Verbindung mit dem geknöpften Ärmelsaum. Denkbar wäre trotzdem, daß der Bildner ein Apo-
ptygma wiedergeben wollte, und daß er die Gewandteile — wie häufig — nicht richtig geschieden hat.
Der sich eng anschmiegende Umhang bildet vorn und hinten eine breite Mittelfalte mit ssacher Längsfurche,
die nur entsteht, wenn das Gewand in der Mitte gelupft ist, wie bei Akro. 605 und Akro. 600. Die nach
der Mitte zu convergierenden Steilfalten laufen sich unter der Brust tot und enden in einem steil abge-
treppten Saum. An den Flanken vereinigen sich zwei getrennte von Brust und Schultern kommende gewellte
Faltenströme. Die r. befindlichen gleichmäßig gewellt, 1. eine breite von zwei schmäleren eingefaßt. Unten
von leicht gewelltem Saum begrenzt. Von den kleinen plastischen Ärmelknöpfen gehen je zwei gewellte
Aderfalten aus. Die R. lüpft das eng anliegende Gewand. Die nur nach unten plastisch hervorgehobene
Paryphe verläuft in seitlich ausladendem Bogen zur Hand und fällt, dem r. Bein angeschmiegt, herab.
Diese geraffte Gewandpartie von außen stark mit der Säge unterhöhlt. Von der Raffung strahlen Bogenfalten
mit schmaler, beiderseits durch Gravierung hervorgehobener Wölbung über die Vorderssäche und verlaufen
sich an der Seite. Auf der r. Seite und hinten nur als spitze Furche gemeißelt. Hinten rieseln vier schmale,
unter dem Gesäß beginnende, dicht gereihte Wellenfalten zur Trennung der Schenkel abwärts.
Langer runder Hals mit ssach modelliertem Kopfnicker. Mageres, knochiges Gesicht mit markant geformten
Teilen. Die hoch im Gesicht stehenden Augen treten, nach unten gerichtet, etwas hervor. Das r. liegt etwas
tiefer als das 1. Keine Karunkel. Kräftig geformte Lidränder, der obere mit eingetiefter Furche dicht am
Rand. In ssachgerundetem Grat verlaufende Braue. Schmale, vorspringende Lippen mit wenig hochgezogenen
Winkeln. Eingravierte Falten neben diesen. Kantiger, breiter Nasenrücken, geblähte Flügel. Knappes, vor-
tretendes Kinn. Ohr ssach anliegend mit einfacher, tiefer Muschel. Loch für einen Schmuck. Auf dem Kopf
Perlen-Tänie. 24 Bohrlöcher (2,5 mm weit, 10 mm tief) über und 7 unter der Tänie zur Befestigung von
Schmuckstücken.
Von Ohr zu Ohr drei gewellte, mit dem Stichbohrer aufgelockerte Strähnen, osfenbar vom Nacken aus r. und
1. herum gelegt und hinten unter dem Nackenhaar verborgen geknotet. Hinter der Tänie das Haar zurück
Körpers ist stärker als sonst. In dem bescheidenen Werk ist schon viel vom strengen Stil sichtbar. Die
Datierung ergibt sich aus der Form der Blütenkette, wozu Vasen der Leagroszeit und Simen der Akropolis
zu vergleichen sind.
Eph. arch. 1883. 42, 182 Taf. 8. 2. MnemeiaTaf. 26. Lepsius 73 Nr. 55. Jdl. 1896, 29 (Kalkmann). Collignon 1
354 Abb. 179. Pawlowski 210 Abb. 68. Perrot VIII 579 Abb. 291. Lechat, Au Mus. 156, 193, 202 Abb. 11;
Sculpt. att. 232. Klein I 275. Lermann Taf. 20. Bull. Metro. Mus. 1934, 40 Anm. 48. Jacobsthal, Ornamente
54, 167. Schrader, Ausw. 45 Abb. 48—50. Jdl. 1915, 213 (Six). Jdl. 1917, 100 Anm. 2 (Bieber). AD. III 4.
4, 51 (Wiegand). AM. 1919, 97 (v. Lücken). AM. 1923. 180 (Pfuhl). Jdl. 1928, 208 Anm. 5 (Studniczka).
Delphes IV (2) 11. JHS. 1930, 314. 317 (Casson). Casson, Technique 114, 191. Payne 34 Taf. 59, 1—3.
Critica d’arte 1937. 117.
KOREN MIT MÄNTELCHEN
10 Tafel 20, 21
Akro. 678. Gef. am 5. und 6. II. 1886 westl. vom Erechtheion. Torso ungebrochen. Rückseite des 1. Unter-
schenkels von Schrader angefügt. Am Bruch unten gerade Schnittssäche und Spur eines großen Dübelloches.
Die Figur war also, wie Akro. 680 und Akro. 682 aus zwei Blöcken gearbeitet. Inselmarmor. Höhe 96,4 cm.
Pfeilerhafter, schlanker Körper von beträchtlicher Tiefenausdehnung. Flanken gerundet. L. Bein etwas
vortretend. Kopf geradeaus gerichtet. Tief sitzende, kleine, seitlich stehende Brüste. Arme ganz vom
Körper gelöst. Der 1. weiter vorgestreckt als der r., die 1. Schulter durch das Rasfen des Gewandes leicht
hochgezogen. Das Gewand tritt dem Körper gegenüber ganz zurück und ist völlig unstosflich wiedergegeben.
Gegürteter Chiton ohne Kolpos. Das Gewand am Oberkörper ist kein Überschlag, sondern ein besonderer
Umhang, dessen oberer Saum deutlich von dem tiefer liegenden des Chiton unterschieden ist, und dieser steht
in keiner Verbindung mit dem geknöpften Ärmelsaum. Denkbar wäre trotzdem, daß der Bildner ein Apo-
ptygma wiedergeben wollte, und daß er die Gewandteile — wie häufig — nicht richtig geschieden hat.
Der sich eng anschmiegende Umhang bildet vorn und hinten eine breite Mittelfalte mit ssacher Längsfurche,
die nur entsteht, wenn das Gewand in der Mitte gelupft ist, wie bei Akro. 605 und Akro. 600. Die nach
der Mitte zu convergierenden Steilfalten laufen sich unter der Brust tot und enden in einem steil abge-
treppten Saum. An den Flanken vereinigen sich zwei getrennte von Brust und Schultern kommende gewellte
Faltenströme. Die r. befindlichen gleichmäßig gewellt, 1. eine breite von zwei schmäleren eingefaßt. Unten
von leicht gewelltem Saum begrenzt. Von den kleinen plastischen Ärmelknöpfen gehen je zwei gewellte
Aderfalten aus. Die R. lüpft das eng anliegende Gewand. Die nur nach unten plastisch hervorgehobene
Paryphe verläuft in seitlich ausladendem Bogen zur Hand und fällt, dem r. Bein angeschmiegt, herab.
Diese geraffte Gewandpartie von außen stark mit der Säge unterhöhlt. Von der Raffung strahlen Bogenfalten
mit schmaler, beiderseits durch Gravierung hervorgehobener Wölbung über die Vorderssäche und verlaufen
sich an der Seite. Auf der r. Seite und hinten nur als spitze Furche gemeißelt. Hinten rieseln vier schmale,
unter dem Gesäß beginnende, dicht gereihte Wellenfalten zur Trennung der Schenkel abwärts.
Langer runder Hals mit ssach modelliertem Kopfnicker. Mageres, knochiges Gesicht mit markant geformten
Teilen. Die hoch im Gesicht stehenden Augen treten, nach unten gerichtet, etwas hervor. Das r. liegt etwas
tiefer als das 1. Keine Karunkel. Kräftig geformte Lidränder, der obere mit eingetiefter Furche dicht am
Rand. In ssachgerundetem Grat verlaufende Braue. Schmale, vorspringende Lippen mit wenig hochgezogenen
Winkeln. Eingravierte Falten neben diesen. Kantiger, breiter Nasenrücken, geblähte Flügel. Knappes, vor-
tretendes Kinn. Ohr ssach anliegend mit einfacher, tiefer Muschel. Loch für einen Schmuck. Auf dem Kopf
Perlen-Tänie. 24 Bohrlöcher (2,5 mm weit, 10 mm tief) über und 7 unter der Tänie zur Befestigung von
Schmuckstücken.
Von Ohr zu Ohr drei gewellte, mit dem Stichbohrer aufgelockerte Strähnen, osfenbar vom Nacken aus r. und
1. herum gelegt und hinten unter dem Nackenhaar verborgen geknotet. Hinter der Tänie das Haar zurück