gekämmt, hinter den Ohren durch breites Band zusammengehalten, unten oval gestutzt. Die horizontal
gefurchten, nach den Seiten hin abgetreppten und sich zuspitzenden Bandsträhnen auf eine die Scheitelung
verdeckende Mittelsträhne hin geneigt. Zwischen Brust und Oberarm jederseits drei quer und längs gewellte
Strähnen, schräg neben dem Hals liegend und der Masse des Schulterhaars etwas angeschmiegt.
Farben fast ganz verloschen. Grüne Borte am Saum des Umhangs innen und außen. Vgl. Lermann Taf. 2.
Am Gürte] zwei grüne oder blaue Streifen. An der Paryphe eher grüne als blaue Rhomben. Grünes Halsband.
Am Kopf keine Farbspuren.
Schrader weist das nach Größe und Formgebung der Figur entsprechende Fußfragment Inv. 4907, Abb. 151.
152, zu. Aber der Torso hat eine leicht olivgelbe Patina, die dem Fußfragment fehlt. So bleibt die Zu-
schreibung ungewiß.
Um 530. Vom Meister Rampin abhängig, aber nicht von seiner Hand. Nach der Augenform —- kräftig heraus-
gearbeitetes Oberlid — etwas jünger, als die Peploskore. Trotzdem der Körper altertümlicher selbst als der
der Lyonnaise. Es fehlt die Wölbung von innen heraus und die Durchdringung des Gewandes mit Körper-
lichkeit. Entwicklungsgeschichtlich interessant die Formung des Wellensaums verglichen mit dem der
Lyonnaise und der Faltenbögen, die ähnlich an dem fast gleichzeitigen Torso Akro. 626 Tas. 35. Der Kopf
verliert bei nicht allzu hoher Aufstellung das Maskenhafte mancher Abbildungen und erinnert im Profil
etwas an die Geomorenmünzen von Syrakus (Babelon-Blanchet, Traite Illi Taf. 74,5. Boehringer,
Münzen von Syrakus Taf. 2, 34—37.
JHS. 1887, 163 D (Gardner). Verh. 40 Philologen Vers. 358. Lepsius 69 Nr. 16 Abb. 3. Eph. arch. 1891, 168
Taf. 15. AM. 1892, 48 F„ 64 (Sauer). Pawlowski 242, Abb. 85. Jdl. 1896, 22, 36 (Kalkmann). Perrot VIII
Abb. 293. Lechat, Au Mus. 330 Abb. 32. Jdl. 1906, 215, 217 (Poulsen). Lermann Taf. 2. Schrader, Ausw. 9
Abb. 53. Langlotz ZB. 31. BSA. 1923/24, 91 (Seltmann). Jdl. 1928, 206 (Studniczka). JHS. 1930, 314
(Casson); Technique 109. ÖJh. 1913, 93 Abb. 53. AM. 1919, 81 (Lücken). Delphes IV (2) 11, 16, 59. 69 Nr. 2.
Payne 21 Taf. 34, 35, 3—4.
11
Tafel 22, 114
Akro. 611. Gef. vor 1881. Großkristallinischer Inselmarmor. Oberssäche abblätternd. Höhe 52 cm.
Schlanker Körper mit beträchtlicher Tiefenerstreckung. Vorderseite im Querschnitt ssach gewölbt, Flanken
gerundet. Geschweifte, breiter als gewöhnlich wirkende Hüften. Großes, weiches Gesäß. L. Bein vorgesetzt.
Beide Arme vom Körper gelöst. Die R. — Schulter gesenkt — raffte den Chiton vor dem Schoß.
Gegürteter, dem Körper eng angeschmiegter Chiton mit auf den Oberarmen zugeknöpftem Überschlag
oder Umhang? Gewellte, von den plastischen Knöpfen ausstrahlende Aderfalten. Vorn und hinten breite
Mittelfalte mit zwei ssachen Längsmulden. Nach der Halsgrube konvergierende, nach den Schulterblättern
hin divergierende Steilfalten mit nach den Hüften zu abgetrepptem Wellensaum. An den Flanken liegt
der Stoff glatt an, nur von fünf leicht gerundeten Faltenbögen belebt,
zwischen denen sich der Stoff etwas herauswölbt.
Breite, beiderseits nur durch eine ssache Mulde abgehobene Paryphe.
Von der Raffungsstelle ausstrahlende, die Schenkel umgreifende, im
Kreuz und unter dem Gesäß zusammentreffende, gewellte Aderfalten.
Auf den Brüsten je vier gewellte, längs gegliederte Strähnen mit einst
frei hängenden, auf den Brüsten eingezapften Enden. Das spitzbogig
gestutzte Nackenhaar gescheitelt. Die ganz ssach gewellten Band-
strähnen mit einwärts gerichteten Spitzen von der Scheitelung nach
außen hin gestaffelt.
Nach Schraders Vermutung können die — freilich nicht so stark kor-
rodierten — Füße Inv. 475 Abb. 15 zugehören, wenn man annimmt,
daß das Faltenbündel über dem 1. Fußrist aufgelegen hat.
Großkristallinischer Inselmarmor. Plinthe Länge 9,7, Breite 16,7, Dicke 2,9 cm. Oberseite gut mit der Raspel
geglättet, Seite mit grobem Zahneisen, Unterseite ganz roh behauen. 4,2 X 1,8 cm. Loch zwischen den Füßen.
Nackte, lange, zarte, volle Füße. Länge 17,5 cm. Ballenbreite 6 cm. Zehen dicht geschlossen. Zehenteilung
Abb. 15
gefurchten, nach den Seiten hin abgetreppten und sich zuspitzenden Bandsträhnen auf eine die Scheitelung
verdeckende Mittelsträhne hin geneigt. Zwischen Brust und Oberarm jederseits drei quer und längs gewellte
Strähnen, schräg neben dem Hals liegend und der Masse des Schulterhaars etwas angeschmiegt.
Farben fast ganz verloschen. Grüne Borte am Saum des Umhangs innen und außen. Vgl. Lermann Taf. 2.
Am Gürte] zwei grüne oder blaue Streifen. An der Paryphe eher grüne als blaue Rhomben. Grünes Halsband.
Am Kopf keine Farbspuren.
Schrader weist das nach Größe und Formgebung der Figur entsprechende Fußfragment Inv. 4907, Abb. 151.
152, zu. Aber der Torso hat eine leicht olivgelbe Patina, die dem Fußfragment fehlt. So bleibt die Zu-
schreibung ungewiß.
Um 530. Vom Meister Rampin abhängig, aber nicht von seiner Hand. Nach der Augenform —- kräftig heraus-
gearbeitetes Oberlid — etwas jünger, als die Peploskore. Trotzdem der Körper altertümlicher selbst als der
der Lyonnaise. Es fehlt die Wölbung von innen heraus und die Durchdringung des Gewandes mit Körper-
lichkeit. Entwicklungsgeschichtlich interessant die Formung des Wellensaums verglichen mit dem der
Lyonnaise und der Faltenbögen, die ähnlich an dem fast gleichzeitigen Torso Akro. 626 Tas. 35. Der Kopf
verliert bei nicht allzu hoher Aufstellung das Maskenhafte mancher Abbildungen und erinnert im Profil
etwas an die Geomorenmünzen von Syrakus (Babelon-Blanchet, Traite Illi Taf. 74,5. Boehringer,
Münzen von Syrakus Taf. 2, 34—37.
JHS. 1887, 163 D (Gardner). Verh. 40 Philologen Vers. 358. Lepsius 69 Nr. 16 Abb. 3. Eph. arch. 1891, 168
Taf. 15. AM. 1892, 48 F„ 64 (Sauer). Pawlowski 242, Abb. 85. Jdl. 1896, 22, 36 (Kalkmann). Perrot VIII
Abb. 293. Lechat, Au Mus. 330 Abb. 32. Jdl. 1906, 215, 217 (Poulsen). Lermann Taf. 2. Schrader, Ausw. 9
Abb. 53. Langlotz ZB. 31. BSA. 1923/24, 91 (Seltmann). Jdl. 1928, 206 (Studniczka). JHS. 1930, 314
(Casson); Technique 109. ÖJh. 1913, 93 Abb. 53. AM. 1919, 81 (Lücken). Delphes IV (2) 11, 16, 59. 69 Nr. 2.
Payne 21 Taf. 34, 35, 3—4.
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Tafel 22, 114
Akro. 611. Gef. vor 1881. Großkristallinischer Inselmarmor. Oberssäche abblätternd. Höhe 52 cm.
Schlanker Körper mit beträchtlicher Tiefenerstreckung. Vorderseite im Querschnitt ssach gewölbt, Flanken
gerundet. Geschweifte, breiter als gewöhnlich wirkende Hüften. Großes, weiches Gesäß. L. Bein vorgesetzt.
Beide Arme vom Körper gelöst. Die R. — Schulter gesenkt — raffte den Chiton vor dem Schoß.
Gegürteter, dem Körper eng angeschmiegter Chiton mit auf den Oberarmen zugeknöpftem Überschlag
oder Umhang? Gewellte, von den plastischen Knöpfen ausstrahlende Aderfalten. Vorn und hinten breite
Mittelfalte mit zwei ssachen Längsmulden. Nach der Halsgrube konvergierende, nach den Schulterblättern
hin divergierende Steilfalten mit nach den Hüften zu abgetrepptem Wellensaum. An den Flanken liegt
der Stoff glatt an, nur von fünf leicht gerundeten Faltenbögen belebt,
zwischen denen sich der Stoff etwas herauswölbt.
Breite, beiderseits nur durch eine ssache Mulde abgehobene Paryphe.
Von der Raffungsstelle ausstrahlende, die Schenkel umgreifende, im
Kreuz und unter dem Gesäß zusammentreffende, gewellte Aderfalten.
Auf den Brüsten je vier gewellte, längs gegliederte Strähnen mit einst
frei hängenden, auf den Brüsten eingezapften Enden. Das spitzbogig
gestutzte Nackenhaar gescheitelt. Die ganz ssach gewellten Band-
strähnen mit einwärts gerichteten Spitzen von der Scheitelung nach
außen hin gestaffelt.
Nach Schraders Vermutung können die — freilich nicht so stark kor-
rodierten — Füße Inv. 475 Abb. 15 zugehören, wenn man annimmt,
daß das Faltenbündel über dem 1. Fußrist aufgelegen hat.
Großkristallinischer Inselmarmor. Plinthe Länge 9,7, Breite 16,7, Dicke 2,9 cm. Oberseite gut mit der Raspel
geglättet, Seite mit grobem Zahneisen, Unterseite ganz roh behauen. 4,2 X 1,8 cm. Loch zwischen den Füßen.
Nackte, lange, zarte, volle Füße. Länge 17,5 cm. Ballenbreite 6 cm. Zehen dicht geschlossen. Zehenteilung
Abb. 15