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Schrader, Hans [Hrsg.]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0317
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Abb. 338

Abb. 339


Mänade zu denken (Olympia III, 38 s. Abb. 41; 286; dazu Furtwängler MW. 250f; Amelung-Festschr. 11811’.
(Lehmann-Hartleben); JdJ. 43, 1928, 197 Abb. 46 (Studniczka). Bei einer Länge des nackten Fußes von
19 cm ist die Höhe der Gestalten mit ca. 1,20 m anzunehmen. Die Hache Anordnung läßt an ein Akroter
denken; auch die starken Regenrinnen sprechen dafür. Für die Tongruppe in Olympia ist diese Verwendung
„sehr wahrscheinlich“ (Olympia Text III, 39). Der breite, kräftige Vortrag der Falten steht dem Stil der
Giebelathena Akro. 631 nahe.

RELIEFS
TEKTONISCHE RELIEFS
418 Tafel 171, 172
Akro. 575—580. Viergespann in Hochrelief. Marmor: feinkörnig, gelblich; mit senkrechten, bläulichen
Streifen, mittelmäßiger pentelischer oder hymettischer.
Akro. 575. Pferdeprotome. Kopf und Hals aus vier Fragmenten. Fehlt: Schnauze, keilförmiges Stück im
Nacken, unterer Teil des Halses, Vorderbeine. Höhe 49 cm, Tiefe (von Bug bis zum Bruch hinten) 25 cm,
Breite der Brust 16,7 cm.
Der Kopf ist rechtwinklig zur L. gewendet, seine r. Seite liegt in der Ebene des Buges. Auf dieser, sowie der
Stirnseite ist das Riemenwerk des Zaumzeuges angegeben als schmale, von Ritzlinien begrenzte Streifen,
die sich weißlich von der marmortonigen Fläche abheben. Ein Hauptriemen läuft senkrecht vom Ohr zum
Maul; über dem Auge zweigt ein breiter, quer über die Ganasche laufender ab; ein schmälerer führt zur
Stirn hin. Vor dem Bruch gabelt sich der Hauptriemen in zwei schmale, seitlich abgehende; sie halten die
Trense, deren scheibenförmiger Ansatz am Nasenbein erhalten ist. Die Ohren sind vollplastisch gearbeitet,
schräg emporgestellt, nach vorn geösfnet; dazwischen steht der Stirnschopf als einheitlicher Wulst. Vom
Auge ist die untere ssachgeschwungene Umrißlinie erhalten, mit einem kurzen Auszug nach oben, einem
langauslaufenden nach unten. Die Ganasche hebt sich in runder Plastik vom Halse ab. Ihre Fläche zeigt
eine reiche, kräftig bewegte Modellierung. Die Mähne fällt in schönem Schwung mit leicht aufgebogenem,
kantigem Rand über die r. Halsseite herab, dick mit grün oxydierter Farbe bedeckt. Die chemische Unter-
suchung einer Probe im Berliner Museum ergab, daß es sich um Farbe, nicht um Stuck handelt (zu AA.
1937, 56). Um die Brust läuft kantig abgesetzt ein breiter Riemen (2,5 cm), durch zwei Ritzlinien der Länge
nach dreigeteilt; die Saumstreifen sind weißlich, die Mitte dunkler gefärbt. Auf der 1. Seite des Pferdes ist
der Riemen weit nach hinten schräg aufwärts geführt. Auch die Modellierung des Körpers ist an dieser Seite
bis ca.6 cm vom Bug in die Tiefe sorgfältig ausgeführt; dann 10—11 cm gepickte senkrechte Fläche. In der
Tiefe ist der gebrochene Reliefgrund (ca. 7 cm dick) ein Stück nach r. hin (v.B.) erhalten; daran rote Farbe.

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