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Schrader, Hans [Editor]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0341
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Τ Ε Κ Τ Ο Ν1S C Η Ε RIIΝI) Ρ LAS ΤIΚ

WASSERSPEIER
438 Abb. 366
Ohne Nr. Sima-Eckblock mit Rest von Widderkops. Inselmarmor.
An der Giebelseite 20,3 cm lang, 14 cm hoch, an der Traufseite 30,7 cm lang, 16 cm hoch erhalten. In einer
Höhe von 5 cm über der Unterseite läuft ein horizontaler, 1 cm breiter, heller Streifen um, an der Traufseite
von einfachen, an der Giebelseite von doppelten Ritzlinien begrenzt. Abstand vom Horn zur Ecke 14,2 cm,
von der Mitte der Ausgußrohre 30,3 cm.
Vom Widderkopf ist die r. (ν. B.) untere Hälfte im Ansatz erhalten, vorn gebrochen. Das Horn ist in schöner
Schwingung und leichter Drehung an der Sim awand herabgeführt. Unten sind fünf schmale, feingeschlängelte
Wülste zusammengedrängt; darüber liegen breitere, ssache Querwülste. L. vom Horn Ansatz der Backe mit
ssachen Ringellöckchen; sie sind nicht sehr sorgfältig gearbeitet, da sie stark bemalt waren; Reste von grün
oxydierter Farbe, ursprünglich blau. Auf der anderen Seite des vorspringenden Fragmentes ist (1. ν. B.) die
Wandung der Ausgußröhre erhalten, sorgfältig gepickt. Die Unterseite des Blockes ist mit dem Zahneisen
geglättet, an der Traufseite ein breiter Rand (5 cm), rot bemalt; an der Giebelseite nur 1 cm breit (vgl. die
Palmetten-Lotos-Sima AM. 60/1,1935/6,105). Die sehr sorgfältig geglättete äußere Simawand zeigt an beiden
Seiten schwache Spuren der einstigen Bemalung. Innen ist die gerundete Ecke erhalten ohne eine Spur der
Befestigung eines Eckakroteres.
59. BWP. (1899), 19 (Winnefeld). Wiegand, Porosarchitektur 125 Abb. 121b. Noack, Eleusis 64; 69. Payne
74, zu Taf. 132 erwähnt. — Zum Widdertypus s. 0. Brendel, Schafzucht im alten Griechenland, Diss.
Gießen 1934, Platte 26, 1; Platte 42, S. 137; 141.

Abb. 365
Inv. 3722. Fragment von Sima-Eckblock mit Widderkopf. Inselmarmor. Breite23,5 cm, Tiefe 22,5 cm, Höhe
14 cm. Das Fragment gehört mit dem vorhergehenden zu einem Block und stellt die (ν. B.) 1. obere Partie des
Widderkopfes dar. Erhalten: vom Kopf ein Viertelkreis der Hornwindung, reich plastisch modelliert, mit
abwechselnd schmäleren und breiteren Wülsten. Teil der gewölbten Wange mit ssachen Löckchen. Vorn
unter der Hornwindung eine runde Einarbeitung (5 cm tief, vorn 3 cm, hinten 2,2 cm breit; die Wandung ist
geglättet, innen zahlreiche Bohrendigungen) zum Einsetzen des Widderohres. Von der Ausgußrinne ist nichts
erhalten, da das Bruchstück höher saß. Hinten ist ein Streifen der inneren Wandung der Sima erhalten. Hier
sind am r. Ende (von innen gesehen) 7 cm vom r. Bruch entfernt senkrechte Bitzlinien zu erkennen, auf die
ein dunklerer, senkrechter Streifen folgt; der Rest nach r. ist ssüchtiger bearbeitet; jedenfalls folgte hier
sicher nicht eine geschwungene Ecke, sondern das Blockende. Die Ecke des Blockes lag r. von dem erhal-
tenen Fragment; es gehört also mit dem vorhergehenden zu demselben Sima-Eckblock, der über der 1.
Giebelecke lag.
Wiegand, Porosarchitektur 125 Abb. 121a.

439 Tasel 180, 181
Inv. 69. L. Sima-Eckblock. Inselmarmor. Höhe 32 cm, Breite am Mähnenansatz 23,5 cm, Vorsprung des
Löwenkopfes 19 cm weit erhalten.
An der Traufseite 1. Anathyrose. Der ausgesperrte Rachen des Löwenkopfes ist auch innen ausgearbeitet und
durchbohrt. Reiche Farbreste: Rot im Inneren des Maules, Gelb an den Lefzen, Blau an den Mähnenzottcln;
Iris braunrot. Die Modellierung ist überaus kühn und kraftvoll. Die stark gerundeten Augäpfel und ihre
kräftig abgesetzten Lidränder sind tief eingesenkt zwischen Nase und Brauenbogen, die in hoher, kantiger
Form umbrechen. Die Wangen und Wülste der Schnurrbarthaare springen in starker Plastik heraus. Die
Augenbildung ist der der Peploskore eng verwandt, die Höcker über den Augenwinkeln kehren bei dem
Hund Akro. 143 wieder. Ein großartiges Spätwerk von der Hand des Meisters Rampin liegt in dem Löwenkopf
vor. Wiegand, Porosarch. 125. Pavne 74 Taf. 132, 1—2.

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