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Der Plan einer vollständigen Veröffentlichung der archaischen Marmorbildwerke der Akropolis
geht weit zurück in die Vorkriegszeit. Er ergab sich aus den unerwartet reichen Ergebnissen
einer vom Herausgeber in den Jahren 1904 bis 1908 vorgenommenen systematischen Durch-
arbeitung der nach Hunderten zählenden Fragmente, die z. T. in den Schauräumen des
Akropolismuseums in mehreren Schränken aufgestapelt z. T. im sogenannten Kleinen, nicht
öffentlichen Museum auf Wandgestellen untergebracht oder auf dem Fußboden niedergelegt
sind. Die Direktoren des österreichischen archäologischen Instituts, zuerst Benndorf, seit 1907
v. Schneider, seit 1909 Reisch, zeigten lebhaftes Interesse für die vom Herausgeber vollzogenen
Vervollständigungen der im Museum aufgestellten Marmorwerke und der durch Zusammen-
fügung von Fragmenten neu gewonnenen Stücke und förderten eifrig ihre Veröffentlichung. So
war es auf eine Anregung Schneiders, daß derHerausgeber in einer vom österreichischen Institute
der Grazer Philologenversammlung (1909) gewidmeten Festschrift seine wichtigsten Ergeb-
nisse in vorläufiger Form durch zahlreiche Abbildungen veranschaulichen konnte. Die eben-
falls von Schneider vorgeschlagene „Auswahl archaischer Marmorskulpturen im Akropolis-
museum“ ist nach seinem Tode von Reisch mit aller Sorgfalt und mit Heranziehung so hoch-
stehender Wiener Kunstanstalten wie der K. u. K. Hof- und Staatsdruckerei, der graphischen
Anstalt von Μ. Frankenstein, der „Wiener Werkstätten“ im Jahre 1913 herausgebracht
worden. Der reichen Fülle von Abbildungen in beiden Werken lagen die photographischen
Aufnahmen zu Grunde — über 1100 Platten in den Formaten 50x60, 24x30, 18x24,
13x18 cm — welche in den Jahren 1907 und 1908 der Photograph des Kais, deutschen
archäologischen Instituts zu Athen, R. Rohrer, unter Leitung und Aufsicht des Herausgebers
hergestellt hatte. Die in der „Auswahl“ gegebenen Proben von dem z. T. wunderbar erhaltenen
Farbenschmuck der Skulpturen beruhen auf zwei farbig behandelten Kreidezeichnungen der
dänischen Malerin Maria Henriques, die den heutigen Zustand an den Beispielen des weib-
lichen Kopfes mit dem Polos (Titelblatt der Mappe) und der Kore 670 (farbige Tafel des
Textbandes) veranschaulichen, und auf einem Aquarell von Gillieron pere, das ein besonders
gut erhaltenes Teilstück der Kore 594 in seiner plastischen Form in allen feinen Einzelheiten ge-
treu, hier und da mit Ergänzung der verblaßten Farbe nach sicheren Spuren, vor Augen führt.
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Der Plan einer vollständigen Veröffentlichung der archaischen Marmorbildwerke der Akropolis
geht weit zurück in die Vorkriegszeit. Er ergab sich aus den unerwartet reichen Ergebnissen
einer vom Herausgeber in den Jahren 1904 bis 1908 vorgenommenen systematischen Durch-
arbeitung der nach Hunderten zählenden Fragmente, die z. T. in den Schauräumen des
Akropolismuseums in mehreren Schränken aufgestapelt z. T. im sogenannten Kleinen, nicht
öffentlichen Museum auf Wandgestellen untergebracht oder auf dem Fußboden niedergelegt
sind. Die Direktoren des österreichischen archäologischen Instituts, zuerst Benndorf, seit 1907
v. Schneider, seit 1909 Reisch, zeigten lebhaftes Interesse für die vom Herausgeber vollzogenen
Vervollständigungen der im Museum aufgestellten Marmorwerke und der durch Zusammen-
fügung von Fragmenten neu gewonnenen Stücke und förderten eifrig ihre Veröffentlichung. So
war es auf eine Anregung Schneiders, daß derHerausgeber in einer vom österreichischen Institute
der Grazer Philologenversammlung (1909) gewidmeten Festschrift seine wichtigsten Ergeb-
nisse in vorläufiger Form durch zahlreiche Abbildungen veranschaulichen konnte. Die eben-
falls von Schneider vorgeschlagene „Auswahl archaischer Marmorskulpturen im Akropolis-
museum“ ist nach seinem Tode von Reisch mit aller Sorgfalt und mit Heranziehung so hoch-
stehender Wiener Kunstanstalten wie der K. u. K. Hof- und Staatsdruckerei, der graphischen
Anstalt von Μ. Frankenstein, der „Wiener Werkstätten“ im Jahre 1913 herausgebracht
worden. Der reichen Fülle von Abbildungen in beiden Werken lagen die photographischen
Aufnahmen zu Grunde — über 1100 Platten in den Formaten 50x60, 24x30, 18x24,
13x18 cm — welche in den Jahren 1907 und 1908 der Photograph des Kais, deutschen
archäologischen Instituts zu Athen, R. Rohrer, unter Leitung und Aufsicht des Herausgebers
hergestellt hatte. Die in der „Auswahl“ gegebenen Proben von dem z. T. wunderbar erhaltenen
Farbenschmuck der Skulpturen beruhen auf zwei farbig behandelten Kreidezeichnungen der
dänischen Malerin Maria Henriques, die den heutigen Zustand an den Beispielen des weib-
lichen Kopfes mit dem Polos (Titelblatt der Mappe) und der Kore 670 (farbige Tafel des
Textbandes) veranschaulichen, und auf einem Aquarell von Gillieron pere, das ein besonders
gut erhaltenes Teilstück der Kore 594 in seiner plastischen Form in allen feinen Einzelheiten ge-
treu, hier und da mit Ergänzung der verblaßten Farbe nach sicheren Spuren, vor Augen führt.
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