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Schrader, Hans [Hrsg.]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0175
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als Gewandmassc modelliert. Falten und Säume in ssachem Relies. Über der 1. Hüste steigt der Saum wellen-
förmig zur Mittelfalte über dem Gesäß an. Wade und Knie derb herausmodelliert.
Derbe Arbeit um 500. Vielleicht aus der gleichen Werkstatt wie Akro. 676.

161 Abb. 119
Inv. 455. Großkristallinischer Inselmarmor. Brand- und Kalksinterspuren. Höhe 25.4 cm.
Chiton, ohne Paryphe, neben dem 1. Oberschenkel weit vorn gerafft, etwas zurückschwingend. Derb ein-
geritzte Falten vorn und hinten über beide Schenkel greisend. Mantille unter dem r. Ellbogen zugenäht, eine
breite Mittelfalte bildend. Kompakte Mantillenzipfel mit ssachem, gewelltem Zickzacksaum. Etwas bewegte
Oberssäche. Der über dem 1. Oberschenkel war mit einem rechteckigen Zapsen eingelassen. Darunter ein
großes Stück als leicht konkave Anschlußssäche hergerichtet.
Geringe Arbeit um 500.
162 Tasel 110
Inv. 453. Unterschenkel. Inselmarmor. Höhe 34,3 cm.
Der gegürtete Chiton von der L. ungewöhnlich weit nach vorn seitlich gelüpft, so daß die 1. Wade entblößt.
Die geraffte Gewandmasse stellenweise nur 3 cm dick. Der freihängende Chiton bis zu 5 mm Dünne heraus-
gearbeitet. Die tütenartige Öffnung des gerafften Gewandes noch etwa 20 cm ties unterhöhlt. Die geraffte
Paryphe hängt schräg gebogen nach außen. Neben ihr vorn und hinten durch tiefe breite Sägeschnitte
getrennte Röhrensalten. Über die Schenkel strahlen nach oben abgetreppte, flache Bogenfalten, die sich
am r. Bein verlaufen. Hinten zwischen den Beinen breite Mittelfalte mit drei ssachen Mulden. Beiderseits
nach außen abgetreppte Staufalten.
Waden und Knie gut herausmodelliert. Virtuose Verwendung der Säge. Auf der Paryphe Spuren einer
verloschenen Borte. Gut geglättet.
Das Fragment kann nicht zu Inv. 136 gehören (Payne), weil hier die Paryphe zwischen den Füßen hängt.
Es gehört aber ebenso wie dies Fragment der gleichen Werkstatt an.
Nach der schlanken Sehnigkeit des Körpers 500—490. Sicher kykladisch, vielleicht parisch. Zu der über-
triebenen Verwendung der Säge vgl. den Torso in Athen, Nat. Mus. 22 (BCH. 1889 Taf. 7) und Akro. 1360.

163

Inv. 3711. Oberschenkelfragment. Parischer Marmor. Größte Höhe 19,2 cm.
Eng dem Körper anliegender Chiton wie bei Akro. 510 und 685. Breite Paryphe, auf die sich ganz ssache
Steilfalten zu staffeln. Am r. Oberschenkel Rest des Mantillenzipfels. Sein unteres Ende war mit einem
rechteckigen Dübel angesetzt. Die Protuberanz auf dem 1. Schenkel könnte von dem zweiten Zipfel her-
rühren. Wohl attisch um 490.

GEWANDFRAGMENTE
164 Abb. 120
α 7. Mantillensragment. Großkristallinischer Inselmarmor. Höhe 14,5 cm. Hinten abgesplittert. Breite,
wenig unterschnittene Falten. Saum breit unterbohrt. Rote Farbspuren an den Bahnen der Steilfalten.
Von Punkten eingefaßte grüne Saumborte (Mäander?). Um 500.
165 Abb. 121
Inv. 3520. Gewandfragment einer großen Kore. Kleinkristallinischer Marmor. Höhe 18,4 cm. Brandspuren.
Wohl von der Mantille. Zickzackfaltensaum scharf schräg unterschnitten.
 
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