(Holwerda); 1906. 216 (Poulsen). Lermann Taf. 16. Delph.es IV (2) 11 Nr. 6—7. .(<11. 1928, 145. 203, 209
(Studniczka). JUS. 1930, 314 (Casson). Technique 114. Payne Taf. 59, 4—6.
50 Tafel 72
Akro. 627. Torso. Eher Insel- als pentelischer Marmor mit gelber Patina. Brandspuren. Rücken arg be-
stoßen. Anhaftender Mörtel. Höhe 46,5 cm.
Breiter, stämmiger, nicht üppiger, fast pfeilerhafter Körper mit beträchtlicher Tiefenerstreckung. Flache,
große Brüste.
Ohne Saumborte scharf vom Hals abgesetzter Chiton. Dicht gereihte, durch Hache Mulden getrennte
Wellenfalten, nach der I. Schulter zu gruppiert und sich dichter zusammen drängend. Hinten nicht ge-
wellt, nach dem Kreuz zu konvergierend. Am 1. Oberarm genestelt. Knöpfe aus Metall eingesetzt. Schmale,
seitlich geraffte Paryphe.
Die Mantillengürtung bogenförmig schräg zwischen den Brüsten durchgezogen, breite flache Staufalten
bildend. Hinten und über der r. Brust die untere Kante herausgezogen und rüschenartig drapiert. In der
Mitte und unter der 1. Brust hängt der, durch die Fältelung als solcher kenntliche Chiton ähnlich rüschen-
artig stilisiert über die Gürtung ohne sichtbare Trennung von der Mantille. Die kleinen Bäusche, ebenso
wie die Quetschfalten unterbohrt. Unter der 1. Achsel hängt der Chiton weit herausgezogen über die
Mantille. Kurze, breite Mittelfalte mit drei Hachen Längsmulden. Flach abgetreppte Steilfalten mit
gewelltem, etwas unterbohrtem Saum.
Keine herabhängenden Haare. Zwei Bohrlöcher in der Halsgrube zur Befestigung eines Schmuckstückes.
Mittelfalte tief unterbohrt. Steilfalten gesägt. Keine Farbspuren.
Payne erkannte die stilistische Zusammengehörigkeit des Torses mit der Siphnierkore. Der Tors ist je-
doch wesentlich jünger wegen seines fast blockhaft herben Baus und seiner schon beinahe archaistisch
erstarrten Bildung des schrägen Mantillensaumes (vgl. Akro. 690). Wohl um 480 entstanden und ostnesiotisch
(chiotisch ?). Der Kopf mag dem in Straßburg (Michaelis, Straßburger Antiken S. 10, Bildhauerschulen
Taf. 85 d) geglichen haben.
Lechat, Au Mus. 197, 198, 213, 380. Payne 31, 60 Tas. 121, 2, 5. PhW. 1938, 199 (Lippold).
KOREN MIT AUF BEIDEN SCHULTERN GEHEFTETER
MANTILLE
51 Tafel 16, 74, 75
Akro. 673. Gef. am 5. und 6. 11. 1886 westl. vom Erechtheion. Eher pentelischer als Inselmarmor. Brand-
spuren besonders an der r. Schulter und am Kopf. Am Rücken brüchig und absplitternd.
Schlanker, pfeilerhafter Körper mit fast rechteckig umbiegenden Flanken. L. Fuß vorgesetzt. Die L. rafft
das Gewand mit offenbar etwas abgespreiztem Ellbogen. R. Unterarm etwas erhoben. Dichte, verhüllende
Gewandschicht.
Gegürteter Chiton. Der Gürtel in der Höhlung der Mittelfalte sichtbar. Breite, Hache, abgesetzte Borte
am Halssaum und beiderseits der Längsnaht am 1. Oberarm. Auf der Brust eingetiefte Wellenfalten durch
breite Flächen, am 1. Oberarm durch flache Mulden getrennt. Unter dem r. Ellbogen flache Hängefalten
mit gerundeten Rändern. Am Unterkörper schmiegt sich der Chiton von wenigen nach oben abgetreppten
Bogenfalten überzogen, den Schenkeln an. Breite, nur gemalte Paryphe. Kräftige, durchs Gewand sich
modellierende Knie.
Der Überhang unter der 1. Achsel durchgezogen, auf der 1. Schulter in nicht mehr erkennbarer Weise be-
festigt, am r. Oberarm geknöpft und unter dem r. Ellbogen zusammengenäht, sodaß sich hier eine breite
Steilfalte bildet. Deshalb sind die Zipfel r. länger als 1. Durch die Nestelung auf den Schultern entstehen
die am Rücken eng sich anschmiegenden Mittelfalten auf der 1. Flanke und über den Schultern. Uber der
100
(Studniczka). JUS. 1930, 314 (Casson). Technique 114. Payne Taf. 59, 4—6.
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Akro. 627. Torso. Eher Insel- als pentelischer Marmor mit gelber Patina. Brandspuren. Rücken arg be-
stoßen. Anhaftender Mörtel. Höhe 46,5 cm.
Breiter, stämmiger, nicht üppiger, fast pfeilerhafter Körper mit beträchtlicher Tiefenerstreckung. Flache,
große Brüste.
Ohne Saumborte scharf vom Hals abgesetzter Chiton. Dicht gereihte, durch Hache Mulden getrennte
Wellenfalten, nach der I. Schulter zu gruppiert und sich dichter zusammen drängend. Hinten nicht ge-
wellt, nach dem Kreuz zu konvergierend. Am 1. Oberarm genestelt. Knöpfe aus Metall eingesetzt. Schmale,
seitlich geraffte Paryphe.
Die Mantillengürtung bogenförmig schräg zwischen den Brüsten durchgezogen, breite flache Staufalten
bildend. Hinten und über der r. Brust die untere Kante herausgezogen und rüschenartig drapiert. In der
Mitte und unter der 1. Brust hängt der, durch die Fältelung als solcher kenntliche Chiton ähnlich rüschen-
artig stilisiert über die Gürtung ohne sichtbare Trennung von der Mantille. Die kleinen Bäusche, ebenso
wie die Quetschfalten unterbohrt. Unter der 1. Achsel hängt der Chiton weit herausgezogen über die
Mantille. Kurze, breite Mittelfalte mit drei Hachen Längsmulden. Flach abgetreppte Steilfalten mit
gewelltem, etwas unterbohrtem Saum.
Keine herabhängenden Haare. Zwei Bohrlöcher in der Halsgrube zur Befestigung eines Schmuckstückes.
Mittelfalte tief unterbohrt. Steilfalten gesägt. Keine Farbspuren.
Payne erkannte die stilistische Zusammengehörigkeit des Torses mit der Siphnierkore. Der Tors ist je-
doch wesentlich jünger wegen seines fast blockhaft herben Baus und seiner schon beinahe archaistisch
erstarrten Bildung des schrägen Mantillensaumes (vgl. Akro. 690). Wohl um 480 entstanden und ostnesiotisch
(chiotisch ?). Der Kopf mag dem in Straßburg (Michaelis, Straßburger Antiken S. 10, Bildhauerschulen
Taf. 85 d) geglichen haben.
Lechat, Au Mus. 197, 198, 213, 380. Payne 31, 60 Tas. 121, 2, 5. PhW. 1938, 199 (Lippold).
KOREN MIT AUF BEIDEN SCHULTERN GEHEFTETER
MANTILLE
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Akro. 673. Gef. am 5. und 6. 11. 1886 westl. vom Erechtheion. Eher pentelischer als Inselmarmor. Brand-
spuren besonders an der r. Schulter und am Kopf. Am Rücken brüchig und absplitternd.
Schlanker, pfeilerhafter Körper mit fast rechteckig umbiegenden Flanken. L. Fuß vorgesetzt. Die L. rafft
das Gewand mit offenbar etwas abgespreiztem Ellbogen. R. Unterarm etwas erhoben. Dichte, verhüllende
Gewandschicht.
Gegürteter Chiton. Der Gürtel in der Höhlung der Mittelfalte sichtbar. Breite, Hache, abgesetzte Borte
am Halssaum und beiderseits der Längsnaht am 1. Oberarm. Auf der Brust eingetiefte Wellenfalten durch
breite Flächen, am 1. Oberarm durch flache Mulden getrennt. Unter dem r. Ellbogen flache Hängefalten
mit gerundeten Rändern. Am Unterkörper schmiegt sich der Chiton von wenigen nach oben abgetreppten
Bogenfalten überzogen, den Schenkeln an. Breite, nur gemalte Paryphe. Kräftige, durchs Gewand sich
modellierende Knie.
Der Überhang unter der 1. Achsel durchgezogen, auf der 1. Schulter in nicht mehr erkennbarer Weise be-
festigt, am r. Oberarm geknöpft und unter dem r. Ellbogen zusammengenäht, sodaß sich hier eine breite
Steilfalte bildet. Deshalb sind die Zipfel r. länger als 1. Durch die Nestelung auf den Schultern entstehen
die am Rücken eng sich anschmiegenden Mittelfalten auf der 1. Flanke und über den Schultern. Uber der
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