KOREN IM PEPEOS
Tafel 1
Akro. 589. Zwei am Bruch innen aneinander passende Fragmente. Feinkörniger Inselmarmor. Oberteil
sehr bestoßen. An Hals und Schultern Brandspuren. Größte Höhe 44,5 cm.
Pfeilerhafter Körperbau von geringer Tiefe. Die Vorderseite sacht gewölbt, reliefartig modelliert. Die
Flanken fast rechtwinklig umbiegend, dann in flachem Bogen die Rückseite umfassend. Durchschnitt
Abb. 11. Breiter, stämmiger Hals.
R. Hand mit einer Gabe auf der Brust anliegend, sehr bestoßen. L. bei leicht gewinkeltem Ellbogen vorn
am Oberschenkel ausgestreckt. Liber dem 1. Handgelenk Bohrloch unbekannter Bestimmung.
Faltenloser gegürteter Peplos mit Überschlag. Der Mantel fällt in breiten, flachen, von der Senkrechten
leicht abweichenden Falten. Sie schieben sich auf den Schultern und Oberarmen weich gerundet zusammen.
Am Kreuz schmiegen sie sich, dem naturgemäßen Fall entgegen, an, um das Gesäß herauszuwölben. Die
Steilfalten staffeln sich um eine breite Mittelfalte an der 1. Seite mit leicht abgerundeten Kanten. Flach
liegender Zickzacksaum, nach vorn drei, nach hinten zehn ungleiche Zacken. Ungleich breite Mantelzipfel,
weil der r. Arm den Mantel zur Seite schiebt und die Kante umschlägt. Am sehr bestoßenen 1. Unterarm
nicht mehr festzustellen, wie weit er verhüllt war, und wie sich der Saum des Zipfels an der Seite nach dem
Gewand hin fortsetzte. Der,,daumenähnliche“Rest an der Hand ist wohl der umbiegende Saum. Ergänzt
man die Steilfalte an der Kante nach oben, so wird wahrscheinlich, daß die Finger herausschauten. An
den Oberarmen ganz weiche Faltenwülste.
Das horizontal gewellte Nackenhaar schmiegt sich, trapezförmig umgrenzt, den Schultern an. Die Wellen
wölben sich ssach heraus und enden an den Seiten in ssachen Bögen. Je drei Bruststrähnen, perlschnurartig
geformt, nach der Spitze zu immer dünner werdend. Zwischen Brust und Nackenhaar vermittelt neben
dem Hals, wie häufig, eine auf der Schulter endende horizontal gewellte Haarmasse.
Farbspuren nur am Unterkörper. Roter Peplos. Farbloser ? Mantel mit breitem blauen Saum (grün oxydiert);
schmale rote Borte.
Vorn und teilweise auch hinten gut geglättet. Sonst viel Raspelspuren.
Um 570. Kurvierung des Umrisses (abfallende Schultern, Haltung des
1. Armes, gespannter Mantelsaum unter dem r. Ellbogen). Bewegter
Rückenkontur. Großflächige, leicht konvexe Modellierung. Betonung
der Vertikalen durch die Drapierung und Fältelung des Mantels. Frühste
Darstellung des Zickzacksaumes. Am Kalbträger ist die umgeschlagene
Mantelkante weniger plastisch, vergleichbarer das Gewandfragment der
Hera (Ergehn. Olympia III S. 4). Die Hydrophore des Troilosgiebels ist
kräftiger modelliert (der Fernwirkung wegen?) und hat schon geschieh- Abb. 11
tete Mantelenden.
Lechat, Au Mus. 186 Abb. 17. Dickins, Cat. of Acro. Mus. 15. Jdl. 1906, 216 (Poulsen). AM. 1923, 170
(Pfuhl). AA. 1925, 402 (Wiegand). Antike 1926, 34 (Wiegand). V. Müller, Frühgr. Plast. 192, 193.
Casson, Technique 88. Payne 9, Taf. 14,3 u. 4.
2 Tafel 2
Akro. 593. Kore mit Kranz und Granatapfel. Feinkörniger att. Marmor, auf der Brust slach absplitternd,
leicht korrodiert. Gef. 1887 östl. vom Erechtheion. Höhe 99,5 cm.
Breiter, flacher Körper mit geringer Tiefenentwicklung. Vorderseite sehr ssach. Seiten gerundet. Rück-
seite ssach gewölbt.
Dreifache Kleidung: Vom Chiton, der über den Füßen sichtbar gewesen sein muß, nur der r. Ärmel mit
drei Knöpfen, von denen eingravierte Faltenbündel ausgehen, erhalten. Der Peplos mit Apoptygma, Kolpos
und plastisch abgehobener schmaler Halsborte legt sich an beiden Flanken in je drei ssache Steilfalten,
Tafel 1
Akro. 589. Zwei am Bruch innen aneinander passende Fragmente. Feinkörniger Inselmarmor. Oberteil
sehr bestoßen. An Hals und Schultern Brandspuren. Größte Höhe 44,5 cm.
Pfeilerhafter Körperbau von geringer Tiefe. Die Vorderseite sacht gewölbt, reliefartig modelliert. Die
Flanken fast rechtwinklig umbiegend, dann in flachem Bogen die Rückseite umfassend. Durchschnitt
Abb. 11. Breiter, stämmiger Hals.
R. Hand mit einer Gabe auf der Brust anliegend, sehr bestoßen. L. bei leicht gewinkeltem Ellbogen vorn
am Oberschenkel ausgestreckt. Liber dem 1. Handgelenk Bohrloch unbekannter Bestimmung.
Faltenloser gegürteter Peplos mit Überschlag. Der Mantel fällt in breiten, flachen, von der Senkrechten
leicht abweichenden Falten. Sie schieben sich auf den Schultern und Oberarmen weich gerundet zusammen.
Am Kreuz schmiegen sie sich, dem naturgemäßen Fall entgegen, an, um das Gesäß herauszuwölben. Die
Steilfalten staffeln sich um eine breite Mittelfalte an der 1. Seite mit leicht abgerundeten Kanten. Flach
liegender Zickzacksaum, nach vorn drei, nach hinten zehn ungleiche Zacken. Ungleich breite Mantelzipfel,
weil der r. Arm den Mantel zur Seite schiebt und die Kante umschlägt. Am sehr bestoßenen 1. Unterarm
nicht mehr festzustellen, wie weit er verhüllt war, und wie sich der Saum des Zipfels an der Seite nach dem
Gewand hin fortsetzte. Der,,daumenähnliche“Rest an der Hand ist wohl der umbiegende Saum. Ergänzt
man die Steilfalte an der Kante nach oben, so wird wahrscheinlich, daß die Finger herausschauten. An
den Oberarmen ganz weiche Faltenwülste.
Das horizontal gewellte Nackenhaar schmiegt sich, trapezförmig umgrenzt, den Schultern an. Die Wellen
wölben sich ssach heraus und enden an den Seiten in ssachen Bögen. Je drei Bruststrähnen, perlschnurartig
geformt, nach der Spitze zu immer dünner werdend. Zwischen Brust und Nackenhaar vermittelt neben
dem Hals, wie häufig, eine auf der Schulter endende horizontal gewellte Haarmasse.
Farbspuren nur am Unterkörper. Roter Peplos. Farbloser ? Mantel mit breitem blauen Saum (grün oxydiert);
schmale rote Borte.
Vorn und teilweise auch hinten gut geglättet. Sonst viel Raspelspuren.
Um 570. Kurvierung des Umrisses (abfallende Schultern, Haltung des
1. Armes, gespannter Mantelsaum unter dem r. Ellbogen). Bewegter
Rückenkontur. Großflächige, leicht konvexe Modellierung. Betonung
der Vertikalen durch die Drapierung und Fältelung des Mantels. Frühste
Darstellung des Zickzacksaumes. Am Kalbträger ist die umgeschlagene
Mantelkante weniger plastisch, vergleichbarer das Gewandfragment der
Hera (Ergehn. Olympia III S. 4). Die Hydrophore des Troilosgiebels ist
kräftiger modelliert (der Fernwirkung wegen?) und hat schon geschieh- Abb. 11
tete Mantelenden.
Lechat, Au Mus. 186 Abb. 17. Dickins, Cat. of Acro. Mus. 15. Jdl. 1906, 216 (Poulsen). AM. 1923, 170
(Pfuhl). AA. 1925, 402 (Wiegand). Antike 1926, 34 (Wiegand). V. Müller, Frühgr. Plast. 192, 193.
Casson, Technique 88. Payne 9, Taf. 14,3 u. 4.
2 Tafel 2
Akro. 593. Kore mit Kranz und Granatapfel. Feinkörniger att. Marmor, auf der Brust slach absplitternd,
leicht korrodiert. Gef. 1887 östl. vom Erechtheion. Höhe 99,5 cm.
Breiter, flacher Körper mit geringer Tiefenentwicklung. Vorderseite sehr ssach. Seiten gerundet. Rück-
seite ssach gewölbt.
Dreifache Kleidung: Vom Chiton, der über den Füßen sichtbar gewesen sein muß, nur der r. Ärmel mit
drei Knöpfen, von denen eingravierte Faltenbündel ausgehen, erhalten. Der Peplos mit Apoptygma, Kolpos
und plastisch abgehobener schmaler Halsborte legt sich an beiden Flanken in je drei ssache Steilfalten,