DER GIGANTENGFEBEL
Grobkörniger, vielfach blausseckiger, gern in Schichten brechender Marmor, das gleiche Material wie das der
Metopen, der ansteigenden Geisa, der Giebel- und Traufsimen des von Dörpfeld entdeckten alten Athena-
tempels.
I. FUNDORT UND AUFBAU
In der zusammenfassenden. Angabe der Fundorte der Gigantomachiefragmente in meinem Bericht über die
vollzogene Zusammensetzung AM. 22, 1897, 60 (weiterhin zitiert: AM.) ist ein Irrtum zu berichtigen: es
trifft zu, wenn es da heißt, daß die Fragmente „auf der ganzen Burg zerstreut, aber sämtlich in Schutt-
schichten des 5. Jhs., einige in der Hinterfüllung der östlichen Hälfte des Mauerringes, die meisten in der
großen Anschüttung zwischen der Südostecke des Parthenon und der Südmauer“ zutage getreten sind.
Aber irrtümlich werden zum Schluß die Schuttmassen genannt, „welche gleichzeitig mit dem südlichen
Fundament des Parthenon in die Höhe geführt wurden“ — die Schichten also, welche man nach der damals
geltenden Datierung dieses Fundamentes als eigentlichen PerserschutF betrachtete. Denn bei der Dar-
legung seiner neuen Datierung dieses Unterhaus in vorpersische Zeit hat Dörpfeld (AM. 27, 1902, 408)
betont, es sei auf Grund der während der Ausgrabung hergestellten photographischen Aufnahmen und der
Erinnerung der bei der Grabung beteiligten Archäologen und Architekten als gesicherte Tatsache anzusehen.
daß gerade in diesen Schichten „keine verbrannten
Bauglieder oder Skulpturen aus Marmor“ gefunden
worden sind, und eine Nachprüfung der leider allzu
knappen gedruckten Berichte über die Grabungen
ergibt nur eine Ausnahme, welche aber nicht Teile
der Gigantomachie betrifft — den Torso der kleinen
Kore 675 (Δελτ. 1888, 101).
Genauere Angaben über Zeit und Ort des Fundes
besitzen wir nur für wenige Fragmente des Giebels:
Kopf der Athena : 1863 in der Südostecke der Burg
bei Grundgrabungen für den Bau eines Museums
(AZ. 22,1864, 234*, BDI. 1864,85); 1. Schulter der
Athena, ein Stück von der Rückseite der Agis
und eins von ihrem Schlangensaum ( AM. 11, 1886
Beil, zu S. 187, 3), ihre 1. Hand, Fragmente des
Athenagegners (ebenda 6, 9, 10, 11, 12), der r.
Ecksigur (ebenda 5), der 1. Eckfigur (7, 8): 1882
bei der Grabung vor der Ostfront des Parthenon
(AM. a. O. 18511'.); „ein großer männlicher Fuß“:
1888 im südl. Teil der Burg zwischen Parthenon
und Museum (AM. 13, 1887, 387); nicht näher
bezeichnete „Fragmente zum alten Giganten-
giebel“: 1887 hinter der Nordmauer östlich vom
Erechtheion, aber auch hinter der Ostmauer (AM.
12, 1887, 145); r. Schulter der Athena: 1888 im
Bezirk zwischen Ostfront des Parthenon, Süd-
Abb. 405
mauer und Museum (AM. 13, 1888, 107); r. Fuß
und Unterschenkel der Athena sowie zugehörige Bruchstücke: 1888 südlich des Parthenon, ungefähr
seiner Mitte gegenüber (AM. 13, 1888, 225). Leider ist das zu allererst gefundene Stück, der Kopf der
Athena, nicht sofort unter Dach gekommen, sondern zunächst mit anderen bei den Grundgrabungen für
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Grobkörniger, vielfach blausseckiger, gern in Schichten brechender Marmor, das gleiche Material wie das der
Metopen, der ansteigenden Geisa, der Giebel- und Traufsimen des von Dörpfeld entdeckten alten Athena-
tempels.
I. FUNDORT UND AUFBAU
In der zusammenfassenden. Angabe der Fundorte der Gigantomachiefragmente in meinem Bericht über die
vollzogene Zusammensetzung AM. 22, 1897, 60 (weiterhin zitiert: AM.) ist ein Irrtum zu berichtigen: es
trifft zu, wenn es da heißt, daß die Fragmente „auf der ganzen Burg zerstreut, aber sämtlich in Schutt-
schichten des 5. Jhs., einige in der Hinterfüllung der östlichen Hälfte des Mauerringes, die meisten in der
großen Anschüttung zwischen der Südostecke des Parthenon und der Südmauer“ zutage getreten sind.
Aber irrtümlich werden zum Schluß die Schuttmassen genannt, „welche gleichzeitig mit dem südlichen
Fundament des Parthenon in die Höhe geführt wurden“ — die Schichten also, welche man nach der damals
geltenden Datierung dieses Fundamentes als eigentlichen PerserschutF betrachtete. Denn bei der Dar-
legung seiner neuen Datierung dieses Unterhaus in vorpersische Zeit hat Dörpfeld (AM. 27, 1902, 408)
betont, es sei auf Grund der während der Ausgrabung hergestellten photographischen Aufnahmen und der
Erinnerung der bei der Grabung beteiligten Archäologen und Architekten als gesicherte Tatsache anzusehen.
daß gerade in diesen Schichten „keine verbrannten
Bauglieder oder Skulpturen aus Marmor“ gefunden
worden sind, und eine Nachprüfung der leider allzu
knappen gedruckten Berichte über die Grabungen
ergibt nur eine Ausnahme, welche aber nicht Teile
der Gigantomachie betrifft — den Torso der kleinen
Kore 675 (Δελτ. 1888, 101).
Genauere Angaben über Zeit und Ort des Fundes
besitzen wir nur für wenige Fragmente des Giebels:
Kopf der Athena : 1863 in der Südostecke der Burg
bei Grundgrabungen für den Bau eines Museums
(AZ. 22,1864, 234*, BDI. 1864,85); 1. Schulter der
Athena, ein Stück von der Rückseite der Agis
und eins von ihrem Schlangensaum ( AM. 11, 1886
Beil, zu S. 187, 3), ihre 1. Hand, Fragmente des
Athenagegners (ebenda 6, 9, 10, 11, 12), der r.
Ecksigur (ebenda 5), der 1. Eckfigur (7, 8): 1882
bei der Grabung vor der Ostfront des Parthenon
(AM. a. O. 18511'.); „ein großer männlicher Fuß“:
1888 im südl. Teil der Burg zwischen Parthenon
und Museum (AM. 13, 1887, 387); nicht näher
bezeichnete „Fragmente zum alten Giganten-
giebel“: 1887 hinter der Nordmauer östlich vom
Erechtheion, aber auch hinter der Ostmauer (AM.
12, 1887, 145); r. Schulter der Athena: 1888 im
Bezirk zwischen Ostfront des Parthenon, Süd-
Abb. 405
mauer und Museum (AM. 13, 1888, 107); r. Fuß
und Unterschenkel der Athena sowie zugehörige Bruchstücke: 1888 südlich des Parthenon, ungefähr
seiner Mitte gegenüber (AM. 13, 1888, 225). Leider ist das zu allererst gefundene Stück, der Kopf der
Athena, nicht sofort unter Dach gekommen, sondern zunächst mit anderen bei den Grundgrabungen für
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