Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schrader, Hans [Hrsg.]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0150
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
der unter dem größeren hervorkommende Bausch. Auf der Innenseite des Fragments runde Mulde zum
Einsetzen des Unterarms. Drei ssache Höhlungen wohl für die Verkittung.
Dem Ludovisischen Relief zeitlich und stilistisch verwandt.
80 Tafel 93
Inv. 3713. L. Oberschenkel einer nach r. ssiegenden Nike. Kleinkristallinischer Inselmarmor. Größte erhaltene
Höhe 37 cm.
Der Oberschenkel, von fast rechteckigem Querschnitt, mit zarter Oberssächenbehandlung. Der sehr stark
gebeugte Unterschenkel antik mit einem eingebleiten Eisendübel wieder befestigt.
Tief gegürteter Chiton mit vorn bis zur Mitte des Oberschenkels herabreichendem ssachen Kolpos. Der
breite faltenlose Chitonrand mit Salkante ist so weit zurückgeweht und nochmals umgeschlagen, daß der
gestaute Stosf neben der Salkante sichtbar wird. Darüber liegt die Mantille mit gewelltem Saum. Auf der
offenbar nicht zu sehenden Rückseite nach I. hin ssach abgetreppte, gewellte Terrassenfalten. Der Ober-
schenkel herausmodelliert.
Dem Ludovisischen Relief zeitlich und stilistisch nahe.
Dazu gehört ein am Boden aufliegendes Gewandstück ohne Nr. Höhe mit Plinthe 33 cm, Höhe derselben
14 cm, Breite 22 cm, Länge 28 cm.
Vorn: in der Fläche verlaufende, breite Falten. Beiderseits sehr ssache Zickzackfalten des glatten Chiton-
randes. Über der Plinthe flache Terrassenfalten mit rundem Umriß, nicht bis zu den Wellenfalten durch-
geführt. Hinten: Ähnliche, aber unregelmäßig verlaufende Terrassenfalten in ganz ssachem Relief.
Die ssüchtige Arbeit läßt hohe Aufstellung vermuten. Die Terrassenfalten eine Weiterbildung der von
Akro. 594 und 584.
Vielleicht gehört das Kopffragment (Abb. 97) zu einer dieser Niken.
81 Abb. 86
Inv. 3731. Am Boden schleppendes Gewandstück einer Nike, antik zur Weiterverwendung abgearbeitet.
Inselmarmor mit gelber Patina. Größte Höhe ohne Plinthe 34 cm, Höhe der Plinthe 12 cm.
Vorn: Weiche, in spitzem Winkel hängende Staufalten, nicht regelmäßig verlaufend.
Hinten: ähnliche, aber mehr graviert als modelliert. Unten mit dem Spitzmeißel abgearbeitet.
An der Seite: Konkave, glatte Fläche, einst wohl von dem ausschreitenden Bein verdeckt.
Anfang 5. Jh. Vgl. zu den Staufalten Akro. 584.
82 Abb. 87 a, b
Inv. 4370 und ohne Nr. Zwei von Payne aneinandergefügte Fragmente eines Flügels. Kleinkristallinischer
Marmor. Länge der Stütze 11,2 cm, Länge des Flügels 11,3 cm, Breite 16,3 cm. Größter Durchm. 3 cm.
Schwungfedern ssach gewölbt gestaffelt. Trennungslinien mit der Säge gezogen. Hinten glatt, ssach gewölbt.
Achtkantiges unregelmäßiges Prisma als Stütze. Vorn gut geglättet. Kristalle stark geprellt.
Vielleicht von der Hekatompedon Nike ?

83

Abb. 88

Inv. 283. Fragment vom oberen Rand eines 1. Flügels.
Pentelischer Marmor. Größte erhaltene Länge 18,6 cm.
Dicke 2,2 cm, nach unten abnehmend.
Der abgerundete Rand leicht S-förmig geschwungen.
Die nach unten gerichteten, schuppenförmigen, dun-
kelkonturierten Deckfedern reihenweis grün, dann rot.
Hinten Farben fast ganz geschwunden. Ist dünner als
das sicher zu 690 gehörende Fragment.


Abb. 88

126
 
Annotationen