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Schrader, Hans [Editor]
Die Archaischen Marmorbildwerke der Akropolis (Textband) — Frankfurt a.M.: Klostermann, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.49902#0214
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Abb. 177



Abb. 178

Nach Marmor, Maßen und Formgebung gehören folgende Fragmente zu dem Torso:
Abb. 177, 182
Akro. 596. Basis mit zwei Füßen. Marmor der Basis: mäßiger pentelischer; der Plinthe und Füße:
kristallinisch; bläulich-weiß. Höhe der Basis 33,5 cm, Breite 49 cm, Tiefe 50,3 cm. Plinthe: Länge 42,5 cm,
Breite 25,5 cm, Dicke 5 cm, Länge der Füße 25—25,5 cm.
Die Basis ist gleichmäßig mit Scharrier- und Zahneisen geglättet; vorn ist sie im oberen Drittel schräg nach
r. gebrochen; ein Bruchstück mit Kesten der Inschrift ist 1. mit Anschluß an die 1. Seitenwand angepaßt
(die Angabe bei Payne43, Anm. 5, muß auf einem Versehen beruhen.) Die oben eingelassene ovale Plinthe
ragt 1,5—2 cm über die Oberfläche der Basis hinaus (vgl. Kalbträger-Plinthe Akro. 624, Abb. 324) und ist
rundum mit Blei vergossen; sie ist in zwei Teile zerbrochen, der Bruch läuft durch den Spann des 1. Fußes.
Die Oberssäche der Plinthe ist mit dem Spitzeisen leicht gerauht. Der r. Fuß ist, von Schrader durch die
Knöchelpartie ergänzt, bis zum Ansatz des Unterschenkels erhalten. Die Modellierung der Zehen ist über-
aus lebendig und eigenartig, jede Zehe von isolierter Plastik, die große durch eine tiefer liegende Marmor-
schicht mit der zweiten verbunden; die Sehnen sind breit und rundplastisch herausgearbeitet; Knöchel und
Ferse sind am r. Fuß stark und eigenwillig modelliert, in festen Flächen und Kanten angelegt. Bau und
Modellierung der Zehen kehren bei den Füßen Inv. 424, 470, (dem Reiter Rampin zugeschrieben, hier Abb.
243, 244, 246—248) ähnlich wieder. Die Zugehörigkeit zum Torso Akro. 665 ist nach dem Material der Fuß-
plinthe und nach der Formgebung der Füße (vgl. die r. Hand am Torso, die 1. Hand Inv. 153) höchst wahr-
scheinlich; die Verbindung der Figur mit dem Meister des Reiters Rampin wird durch den Vergleich der
Plinthenfüße mit den Füßen Inv. 424, 470 bestätigt.
Die Lesung der erhaltenen Buchstaben als ΚΕΤΙΟΣ ist möglich; vom zweiten, dritten und sechsten Buch-
staben ist nur die senkrechte Haste erhalten; bis zur Ecke 1. kann nur ein Buchstabe fehlen.
Schrader, Festschr. 53 Abb. 44. Richter, Anc. sculp. 158 Anm. 159. Payne 43, 73 Taf. 123, 3. Nicht im C.I.G.
Abb. 180
Inv. 4888. Linker Unterarm. Länge 16 cm, Breite im Handgelenk 6,8 cm.
Erhalten vom Ellenbogen bis vor dem Handgelenk, in der Beuge oben der Bruchrand des Oberarms, demzufolge
der Unterarm verhältnismäßig stark gewinkelt war. Kräftige, kantige Modellierung der Knochen und Sehnen.
Abb. 178
Inv. 182. Linker Unterschenkel. Marmor: kristallinisch; grobkörnig. Höhe 23,5 cm.
Unter dem Knie und über dem Knöchel gebrochen; oben hinten starke Brandspuren. Der Ansatz des

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