VORWORT.
XI
durch welche die historische Kritik unserer Tage hauptsächlich den
unmittelbaren Ausdruck des Zeitbewusstseins für das Geschehene
wieder zu gewinnen sucht, damals bei dem durch Mangel fast jeder
Vorarbeit in hohem Grade unklaren Zustande der Quellen und bei dem
Fehlen so vieler Mittelglieder, aus denen die Beziehungen derselben
unter einander zu erkennen waren, kaum versucht, geschweige denn
zu einem ausreichenden Resultate durchgeführt werden. In den seit dem
Erscheinen des Voigtschen Werkes verflossenen zwanzig Jahren sind
jedoch durch die vielfachen von Pertz und seinen neben ihm um die
vaterländische Geschichte hochverdienten Mitarbeitern zur Durch-
forschung der Bibliotheken und Archive unternommenen Reisen, die
Reisen anderer Gelehrten, welche speciell die Geschichte des deutschen
Ordens und Preussens im Auge hatten, die wichtigen Publicationen in
den Nachbarlandschaften, namentlich in den russischen Ostseeprovinzen
und in Polen, und in nicht geringem Grade endlich durch die inzwischen
unternommene Restauration des Danziger Stadtarchives so viele neue
Hülfsmittel und Materialien zur Ausfüllung jener Lücke in unserer ein-
heimischen Geschichtsforschung zu Tage gefördert worden, dass nach
dieser Seite hin die grosse Arbeit zu ergänzen ebenso dringend geboten
als ausführbar erschien.
Von dem Wunsche getrieben, dem offenkundigen Bedürfnisse ab-
zuhelfen, und überzeugt, dass der schwierigen Aufgabe zu genügen
mehreren durch übereinstimmende Grundsätze mit einander Verbundenen
leichter und schneller gelingen werde, haben wir seit drei Jahren mit
vereinten Kräften daran gearbeitet, die Quellen unsrer Provinzialgeschichte
zunächst bis zum Untergange der Ordensherrschaft zu sammeln, zu prüfen
und zu erläutern. Indem wir nun den ersten Theil unsers Werkes der
Oeffentlichkeit übergeben, fühlen wir uns vor Allem gedrungen den hohen
Staatsbehörden und den zahlreichen Freunden unserer vaterländischen
Geschichte, deren Unterstützung uns die Herstellung dieser Arbeit mög-
lich machte, unsern tiefgefühlten Dank auszusprechen. Er gilt zunächst
und vor Allem dem Königl. Ministerium des Kultus und den
preussischen Provinzialständen, deren huldreiche Vorsorge
uns mit den äussern Mitteln zur Vorbereitung derselben ausstattete, dem
Herrn Oberpräsidenten der Provinz Preussen Dr. Eichmann und dem
Herrn ProvinziaLSchulrathe Dr. Schrader, deren geneigte Empfehlung
uns das Vertrauen Allerhöchster und Höchster Gönner zuwandte, sowie
dem Herrn Baron R. von Toll in Reval, der auch in den stammver-
wandten Ostseeprovinzen Russlands zahlreiche Freunde der Wissenschaft
für unser Unternehmen mit Theilnahme zu erfüllen wusste. Gleich zahl-
reiche Beweise ermuthigenden Vertrauens begegneten uns bei der Auf-
suchung der Quellen und literarischen Hülfsmittel. Auch hier widmen
wir unsern Dank vor Allem dem Königl. Ministerium des Kultus,
das nicht nur unsern Zwecken die einheimischen historischen Schätze
XI
durch welche die historische Kritik unserer Tage hauptsächlich den
unmittelbaren Ausdruck des Zeitbewusstseins für das Geschehene
wieder zu gewinnen sucht, damals bei dem durch Mangel fast jeder
Vorarbeit in hohem Grade unklaren Zustande der Quellen und bei dem
Fehlen so vieler Mittelglieder, aus denen die Beziehungen derselben
unter einander zu erkennen waren, kaum versucht, geschweige denn
zu einem ausreichenden Resultate durchgeführt werden. In den seit dem
Erscheinen des Voigtschen Werkes verflossenen zwanzig Jahren sind
jedoch durch die vielfachen von Pertz und seinen neben ihm um die
vaterländische Geschichte hochverdienten Mitarbeitern zur Durch-
forschung der Bibliotheken und Archive unternommenen Reisen, die
Reisen anderer Gelehrten, welche speciell die Geschichte des deutschen
Ordens und Preussens im Auge hatten, die wichtigen Publicationen in
den Nachbarlandschaften, namentlich in den russischen Ostseeprovinzen
und in Polen, und in nicht geringem Grade endlich durch die inzwischen
unternommene Restauration des Danziger Stadtarchives so viele neue
Hülfsmittel und Materialien zur Ausfüllung jener Lücke in unserer ein-
heimischen Geschichtsforschung zu Tage gefördert worden, dass nach
dieser Seite hin die grosse Arbeit zu ergänzen ebenso dringend geboten
als ausführbar erschien.
Von dem Wunsche getrieben, dem offenkundigen Bedürfnisse ab-
zuhelfen, und überzeugt, dass der schwierigen Aufgabe zu genügen
mehreren durch übereinstimmende Grundsätze mit einander Verbundenen
leichter und schneller gelingen werde, haben wir seit drei Jahren mit
vereinten Kräften daran gearbeitet, die Quellen unsrer Provinzialgeschichte
zunächst bis zum Untergange der Ordensherrschaft zu sammeln, zu prüfen
und zu erläutern. Indem wir nun den ersten Theil unsers Werkes der
Oeffentlichkeit übergeben, fühlen wir uns vor Allem gedrungen den hohen
Staatsbehörden und den zahlreichen Freunden unserer vaterländischen
Geschichte, deren Unterstützung uns die Herstellung dieser Arbeit mög-
lich machte, unsern tiefgefühlten Dank auszusprechen. Er gilt zunächst
und vor Allem dem Königl. Ministerium des Kultus und den
preussischen Provinzialständen, deren huldreiche Vorsorge
uns mit den äussern Mitteln zur Vorbereitung derselben ausstattete, dem
Herrn Oberpräsidenten der Provinz Preussen Dr. Eichmann und dem
Herrn ProvinziaLSchulrathe Dr. Schrader, deren geneigte Empfehlung
uns das Vertrauen Allerhöchster und Höchster Gönner zuwandte, sowie
dem Herrn Baron R. von Toll in Reval, der auch in den stammver-
wandten Ostseeprovinzen Russlands zahlreiche Freunde der Wissenschaft
für unser Unternehmen mit Theilnahme zu erfüllen wusste. Gleich zahl-
reiche Beweise ermuthigenden Vertrauens begegneten uns bei der Auf-
suchung der Quellen und literarischen Hülfsmittel. Auch hier widmen
wir unsern Dank vor Allem dem Königl. Ministerium des Kultus,
das nicht nur unsern Zwecken die einheimischen historischen Schätze