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Hirsch, Theodor [Editor]; Töppen, Max [Editor]; Strehlke, Ernst Gottfried Wilhelm [Editor]
Scriptores rerum Prussicarum: die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (1. Band) — Leipzig: Verlag von S. Hirzel, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.54721#0034

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I. CHRONICON TERRAE PRUSSIAE

2. Petri Dusburgk Wernero de Orsele Ordinis Teutonici in Prussia Magis-
tro Generali a sacris et Anno 1326 Historici RES PRUTHENICAE in compendium
redactae Studio Gotofredi Fr. F. Zamelii Consulis Elbingensis. Anno 1668 — im
städtischen Archiv zu Elbing N. 65. Quarto. Auf dem Titelblatt steht der
Vermerk: »NB. Codex vetustus P. Duisburgi in Bibliotheca Illustrissimi Ducis
Prussiae in Arce Regiomontana de anno 1190 in 1326. Cum supplemento incerti
Autoris in annum 1435«. Zamehl hatte, wie schon erwähnt, den jetzigen Thor-
ner Codex vor sich. Aus demselben stammen auch die Worte zwischen den
Auszügen aus der Hauptchronik und dem Supplement: »Finis primae chronicae
Petri de Dusburg« und die Bemerkung über den Glappenberg. Einen eigenen
Zusatz macht der Verfasser bei dem Namen Samile (III. c. 145) : »Nobilis Pome-
säniensis juxta Transporn seu Preuschmark in Pronen habitans«. Der Auszug
ist dürftig und flüchtig und deshalb für die Bearbeitung Dusburg’s ohne Be-
deutung.
3. Das Fragment der Dusburg’sehen Chronik aus dem Nachlass des Ge-
schichtschreibers Salomon Neugebauer, welches Hartknoch in Thorn bei dem
Rathsherrn Daniel Wachschlager vorfand, und für seine Ausgabe ebenfalls be-
nutzte (Praef. Lit. b. 4.), umfasst nur III. c. 137—170, und ist für die kritische
Bearbeitung des Textes völlig werthlos, da die wenigen Mittheilungen, welche
Hartknoch daraus macht, nicht bloss deutlich auf den noch vorhandenen Kö-
nigsberger Codex weisen, sondern theilweise auch mehr den Ueberarbeiter als
den Abschreiber verrathen.
Auch die deutsche Uebersetzung der Chronik, von Nicolaus von Je-
roschin, ist bei ihren oben geschilderten Eigenthümlichkeiten zur Controlle des
Textes des Originals willkommen, und für die vorliegende Ausgabe vielfach be-
nutzt. Aber der lateinische Epitomator und die deutsche Ueberarbeitung des
Jeroschin aus dem 15. Jahrhundert — für die Kritik des Textes des Jeroschin
entbehrlich, da es an guten und alten Handschriften des letzteren nicht fehlt —
sind für die kritische Bearbeitung des Dusburg völlig unbrauchbar. Es ist eine
durchaus haltlose Annahme, wenn Voigt in seiner Geschichte Preussens aus
den kleinen Zusätzen Jeroschins auf ebensoviel Lücken in unseren Handschriften
des Dusburg schliesst, und aus dem lateinischen Epitomator diese Lücken aus-
füllen zu können glaubt (vgl. z. B. Bd. 2. S. 409. Anm. 1. 544. Anm. 2. 549.
Anm. 2. Bd. 3. S. 292. Anm. 1. Bd. 4. S. 92. Anm. 2. 278. Anm. 1.), odex*
wenn er gar solche Thatsachen bei Dusburg, welche Jeroschin nicht aufgenom-
men hat, spätere Interpolationen nennt (vgl. Bd. 4. S. 185. Anm. 1.).
Die einzige bis dahin erschienene Ausgabe der Chronik Dusburgs — Pe-
tri de Düsburg . . Chronicon Prussiae cum Anonymi cujusdam continuatione
aliisque antiquitatibus Prussicis. Christoph Hartknoch e manuscriptis codicibus
recensuit notisque illustravit. Francofurti et Lipsiae. Anno 1679 — ist bereits
sehr selten geworden. Aber auch ihre innere Beschaffenheit hat eine neue Aus-
gabe schon lange wünschenswerth gemacht. Hartknoch legte den noch erhal-
tenen Königsberger Codex zum Grunde, ohne den Index der Kapitelüberschrif-
ten und die pomesanischen Aufzeichnungen am Schluss zu berücksichtigen,
fügte das aus Elbing ihm zugesandte Supplementum autoris incerti hinzu, und
benutzte für die Kritik des Textes äusser den wenigen Varianten aus den er-
wähnten Eibinger und Thorner Papieren den Jeroschin, die aus demselben ex-
cerpirte Chronik des 15. Jahrhunderts und das Werk von Strykowski. Diese
 
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