20 I- CHRONICON TERRAE PRÜSSIAE VON PETER VON DUSBURG.
Nach den obigen Erörterungen über die Beschaffenheit der Codices, so wie
über die Orthographie und Latinität Dusburgs schien es nicht nöthig, das ge-
sammte für die kritischen Noten gesammelte Material abdrucken zu lassen.
Der Raumersparniss wegen beseitigen wir alles, was nur die Orthographie be-
trifft, sofern nicht etwa Eigennamen besondere Rücksichten fordern. Der Wie-
ner Codex kann ohne allen Nachtheil völlig ignorirt werden, auch die Lesearten
des Thorner Codex fördern im Ganzen (wenn man von dem Supplement absiehl)
nicht, so tüchtig der Abschreiber seine Sache gemacht hat. Aus dem Königs-
berger Codex müsste viel Sinnloses notirt werden, wenn man alle Abweichun-
gen von dem berichtigten Text kennen lernen wollte ; wo kein Zweifel über die
richtige Leseart waltet, können auch diese sinnlosen Varianten entbehrt wer-
den. Wir bieten demnach in den kritischen Noten nur die wichtigsten Varian-
ten aus den Codices K (zu Königsberg) und B (zu Berlin), dem Auszuge D (zu
Danzig), der Uebersetzung von J (Jeroschin), und der Ausgabe von H (Hart-
knoch), ausserdem einige aus benutzten Schriften: Vulg (Vulgata), Ptol. (Ptole-
maeus), Mart (Martinus), und aus Urkunden.
In der zweiten Reihe von Bemerkungen, welche hauptsächlich dazu
bestimmt ist, Dusburgs Angaben zu erläutern, zu begründen und zu berichti-
gen, sind besonders berücksichtigt 1) Urkunden; 2) die Spuren originaler Tra-
dition bei preussischen Chronisten namentlich bei dem von Oliva, dem von Pel-
plin, dem von Thorn und dem Canonicus Sambiensis; 3) die originale Tradition
bei ausserpreussischen Geschichtschreibern. Auf die abweichenden, schlecht
begründeten Angaben späterer Chronikanten, namentlich des Simon Grunau,
Lucas David, Caspar Schütz, Caspar Henneberger, welche in der Geschichte der
preussischen Historiographie S. 122 ff. ausführlich beleuchtet sind, ist nur in
so weit Rücksicht genommen, als ihre Angaben noch in Voigts Preussische Ge-
schichte übergegangen sind. Voigts Geschichte Preussens ist eine so hervorra-
gende Erscheinung in der historischen Literatur unserer Provinz und seine Au-
torität wird so allgemein anerkannt, dass eine Reihe von Ueberlieferungen aus
späteren Chronisten, welche wir für irrig halten müssen, gegenwärtig mehr
durch seinen Namen als durch die Namen jener Chronisten gesichert scheint.
Da die Nachweisung dieser, wie wir glauben, nicht stichhaltigen Tradition nicht
überall ganz leicht ist, und da die Hauptquelle derselben Simon Grunau in diese
Sammlung nicht aufgenommen, vielleicht nie veröffentlicht werden wird, so
glaubten wir dem historischen Studium einen willkommenen Dienst zu erwei-
sen, wenn wir diese Nachweisung auf uns nahmen. Die Hochmeisterchronik
und die polnische Tradition, besonders bei Dlugosz, erwarten noch eine beson-
dere Bearbeitung.
Nach den obigen Erörterungen über die Beschaffenheit der Codices, so wie
über die Orthographie und Latinität Dusburgs schien es nicht nöthig, das ge-
sammte für die kritischen Noten gesammelte Material abdrucken zu lassen.
Der Raumersparniss wegen beseitigen wir alles, was nur die Orthographie be-
trifft, sofern nicht etwa Eigennamen besondere Rücksichten fordern. Der Wie-
ner Codex kann ohne allen Nachtheil völlig ignorirt werden, auch die Lesearten
des Thorner Codex fördern im Ganzen (wenn man von dem Supplement absiehl)
nicht, so tüchtig der Abschreiber seine Sache gemacht hat. Aus dem Königs-
berger Codex müsste viel Sinnloses notirt werden, wenn man alle Abweichun-
gen von dem berichtigten Text kennen lernen wollte ; wo kein Zweifel über die
richtige Leseart waltet, können auch diese sinnlosen Varianten entbehrt wer-
den. Wir bieten demnach in den kritischen Noten nur die wichtigsten Varian-
ten aus den Codices K (zu Königsberg) und B (zu Berlin), dem Auszuge D (zu
Danzig), der Uebersetzung von J (Jeroschin), und der Ausgabe von H (Hart-
knoch), ausserdem einige aus benutzten Schriften: Vulg (Vulgata), Ptol. (Ptole-
maeus), Mart (Martinus), und aus Urkunden.
In der zweiten Reihe von Bemerkungen, welche hauptsächlich dazu
bestimmt ist, Dusburgs Angaben zu erläutern, zu begründen und zu berichti-
gen, sind besonders berücksichtigt 1) Urkunden; 2) die Spuren originaler Tra-
dition bei preussischen Chronisten namentlich bei dem von Oliva, dem von Pel-
plin, dem von Thorn und dem Canonicus Sambiensis; 3) die originale Tradition
bei ausserpreussischen Geschichtschreibern. Auf die abweichenden, schlecht
begründeten Angaben späterer Chronikanten, namentlich des Simon Grunau,
Lucas David, Caspar Schütz, Caspar Henneberger, welche in der Geschichte der
preussischen Historiographie S. 122 ff. ausführlich beleuchtet sind, ist nur in
so weit Rücksicht genommen, als ihre Angaben noch in Voigts Preussische Ge-
schichte übergegangen sind. Voigts Geschichte Preussens ist eine so hervorra-
gende Erscheinung in der historischen Literatur unserer Provinz und seine Au-
torität wird so allgemein anerkannt, dass eine Reihe von Ueberlieferungen aus
späteren Chronisten, welche wir für irrig halten müssen, gegenwärtig mehr
durch seinen Namen als durch die Namen jener Chronisten gesichert scheint.
Da die Nachweisung dieser, wie wir glauben, nicht stichhaltigen Tradition nicht
überall ganz leicht ist, und da die Hauptquelle derselben Simon Grunau in diese
Sammlung nicht aufgenommen, vielleicht nie veröffentlicht werden wird, so
glaubten wir dem historischen Studium einen willkommenen Dienst zu erwei-
sen, wenn wir diese Nachweisung auf uns nahmen. Die Hochmeisterchronik
und die polnische Tradition, besonders bei Dlugosz, erwarten noch eine beson-
dere Bearbeitung.