258
PETRI DE DUSBURG
zelne) mit der Freiheit von Schaarwerk und Zehnten hervorstechenden Umfang der
verliehenen Güter, Jurisdictions- und Veräusserungsrechte. Die späteren Verschrei-
bungen dieser Klasse bilden ihrem Inhalte nach eine Reihe von diesen vortheilhaftesten
bis zu den einfachsten, in welchen eben nichts als Decem- und Schaarwerksfreiheit
und zwar oft in einem sehr mässigen Besitzthum verliehen wird V Zur zweiten Klasse
gehören diejenigen, welche das Pflugkorn liefern ; sic besitzen regelmässig auch Juris-
dictionsrechte ; überhaupt zeigt diese Klasse die grösste Ueb er ein Stimmung der ihr
angehörigen Verschreibungen2. Den Uebergang von der ersten zur zweiten Klasse
machen die erst gegen das Ende des Jahrhunderts vorkommenden Verschreibungen, in
welchen bei ausdrückli eher Erwähnung von Schaarwerks- und Decemfreiheit
rflugkorn ausbedungen und Jurisdictionsrechte verliehen werden3. Die Verschreibun-
gen der dritten Klasse endlich, welche auf kulmisches Recht lauten, verleihen eben
dadurch schon Jurisdictionsrechte; der Orden ertheilte sie im dreizehnten Jahr-
hundert nur solchen Preussen, denen er zugleich Freiheit von Decem und bäuerlichen
sämmtlich vom Jahre 1261. Versehr, des Komthurs Berthold von Balga für Gedune von
1261, Geh. Archiv Schieb!. LV, n. 22. Versehr. Fischs für Waydoten und Keytino von 1261,
Cod. Pruss. 1, n. 137 ; für Tyrune von 1262, Kreuzfeld S. 41 ; für Nacox und Kerse, die Söhne
Ibuthe’s, von 1 262, Cod. Pruss. I, n. 139. (Auf 'zwei andere Verschreibungen Fischs weisen
die Erneuerungsurkunden Konrads von Thierberg für Preibote von 1278, des Bischofs Sieg-
fried von Samland für Albert von 1 296, Matric. Fischus. p. 227, p. 26.) Versehr, des Land-
meisters Helm er ich für Gedune von 1262, Geh. Archiv Schiebl. LV, n. 22 (Bestätigung
beider Versehr. Gedune’s durch den samländischen Bischof Siegfried von 1301, Cod. Pruss.
III, n. 2), und für Troppein von 1 262, Geh. Archiv Schiebl. XXVI n. 1. Versehr, des Bischofs
II einri ch von Samland für Heinrich Stubech von 1263, Cod. dipl. Pruss. I, n. 142. — Zum
Vergleich die älteren Versehr. fürPaganle von 1255, Handf. der saml. Freien p. 204, vgl. Voigt
3, 102, Anm., für Ibuthe von 1 255 und 1258, Privil. d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 21, Cod.
Pruss. I, n. 117, für Kirstianus von 1260. Handf. in Brandenb. Pr. Eilau und Balga, Freie fol.
426 und für Grande Voigt 3, 91, Anm. 1. *
1) Versehr. Konrads von Thier berg für Pakoke von 1 272, für Redethin und für
Padangen und Naquit von 1276, Elb. Komth. p. 80, 81,174 ; für Regune, für Woimar und für
Peter (Ponathe’s Sohn) von 1278, Sami. Freie p. 1 15, 1 19, 206. Versehr. Mangolds für
Tuschero und Queriam, für Poschanchen etc., für Napellin etc. von 1281, Elb. Komth. p. 26,
20, Hubenzahl in Sami. p. 76. Versehr. Konrads von Thier berg für Wargele etc. von
1283, Privil. d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 18, für Muntigen etc. und für Kantigerde von
1 284, Fol. X, p. 81, 78; für Scumand etc. und für Gedite etc. von 1285, Cod. dipl. Pruss. I,
n. 168, Elb. Komth. p. 67 ; für Binge von 1 286, Sami. Freie p. 198; für Girdalle von 1 287,
Fol. X, p. 87. Versehr. Mainhards von Querfurt für Otto von 1288, Kreuzfeld S. 44 ;
für Butilabes von 1 289, Sami. Freie p. 4 63; für Queyren etc. von 1290, Elb. Komth. p. 131;
für Letyen, für Symunt etc., für Kudrawe etc. von 1292, Sami. Freie p. 205, Schiebl. XXXIV,
n. 9, Schiebl. I, n. 10; für Peiskote von 1297, Sami. Freie p. 188, und für Glande von 1 298,
Sami. Freie p. 313. Versehr, des Bischofs Siegfried von Sami, für Schudie von 1299, Privil.
d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 24. -— Auf ähnliche Versehr. Ludwigs von Baldersheim
für Kropelto, und Mainhards von Querfurt für Gedete lassen die Andeutungen in den
Urkk. von 1 303 und 1 328 bei Kreuzfeld S. 45, 48 schliessen. Auch gehört hieher die Urk.
des Komthurs von Königsberg Johann Saxo für Rigen und Romeke über ein gekauftes Gut
von 1274 bei Voigt 3, 434 Anm. 1. x
2) Versehr. Johanns von Wegelewe für Preiboto und Slanoto von 1263, Fol. II,
p. 43, Elb. Komth. p. 136. Versehr. Ludwigs von Baldersheim für Santyrmes etc.,
für Marus etc. von 1 267, Elb. Komth. p. 18, 19. Versehr. Dietrichs von Gattersleben
für Suammuzel von 1271, Fol. X, p. 37. Versehr. Konrads von Thierberg für Petrus
von 1273, Kreuzfeld S. 43 ; für Gastimo etc. von 1 274, Fol. X, p. 71; für Pygant.etc. von 1277,
Elb. Komth. p. 89. Versehr. Mangolds für Mandio von 1280, Elb. Komth. p. 91. Versehr.
Konrads von Thierberg für Sanymte von 1 285, für Sulittolene von 1 286, Fol. X, p. 79,
60. Versehr. Konrads von Feuchtwangen für Sambango von 1287, Fol. X, p. 72.
Versehr. Mainhards von Querfurt für Coitite von 1289, Fol. X, p. 51. Hieher gehören
auch einige ermeländische Verschreibungen, für Szinten etc. von 1261, für Curthi von 1282,
für Gaudinis von 1 284 und für Predrus von 1 290, Cod. Warm. I, n. 42, 62, 67, 84. Dass
im Ermelande noch manches andere Gut auf dieselben Bedingungen ausgegeben war,
zeigt die Wendung in der Versehr, für Predrus: Omnia sua" bona secundum quod Tesim
et Sampoltot Tustyn et Kurtyn secundum quod sua possident bona ita sua bona firmiter
possidebit.
3) Versehr. Mainhards von Querfurt für Albert von 1288, für Stephan von 1 290,
Fol. X, p. 38, 53; für Gederikes von 1 296, Elb. Komth. p. 175; für Triene und Stenym
von 1298, Fol. X, p. 52. Versehr. Konrad Sack’s für Stamno von 1 300, Elb. Komth.
p. 155.
PETRI DE DUSBURG
zelne) mit der Freiheit von Schaarwerk und Zehnten hervorstechenden Umfang der
verliehenen Güter, Jurisdictions- und Veräusserungsrechte. Die späteren Verschrei-
bungen dieser Klasse bilden ihrem Inhalte nach eine Reihe von diesen vortheilhaftesten
bis zu den einfachsten, in welchen eben nichts als Decem- und Schaarwerksfreiheit
und zwar oft in einem sehr mässigen Besitzthum verliehen wird V Zur zweiten Klasse
gehören diejenigen, welche das Pflugkorn liefern ; sic besitzen regelmässig auch Juris-
dictionsrechte ; überhaupt zeigt diese Klasse die grösste Ueb er ein Stimmung der ihr
angehörigen Verschreibungen2. Den Uebergang von der ersten zur zweiten Klasse
machen die erst gegen das Ende des Jahrhunderts vorkommenden Verschreibungen, in
welchen bei ausdrückli eher Erwähnung von Schaarwerks- und Decemfreiheit
rflugkorn ausbedungen und Jurisdictionsrechte verliehen werden3. Die Verschreibun-
gen der dritten Klasse endlich, welche auf kulmisches Recht lauten, verleihen eben
dadurch schon Jurisdictionsrechte; der Orden ertheilte sie im dreizehnten Jahr-
hundert nur solchen Preussen, denen er zugleich Freiheit von Decem und bäuerlichen
sämmtlich vom Jahre 1261. Versehr, des Komthurs Berthold von Balga für Gedune von
1261, Geh. Archiv Schieb!. LV, n. 22. Versehr. Fischs für Waydoten und Keytino von 1261,
Cod. Pruss. 1, n. 137 ; für Tyrune von 1262, Kreuzfeld S. 41 ; für Nacox und Kerse, die Söhne
Ibuthe’s, von 1 262, Cod. Pruss. I, n. 139. (Auf 'zwei andere Verschreibungen Fischs weisen
die Erneuerungsurkunden Konrads von Thierberg für Preibote von 1278, des Bischofs Sieg-
fried von Samland für Albert von 1 296, Matric. Fischus. p. 227, p. 26.) Versehr, des Land-
meisters Helm er ich für Gedune von 1262, Geh. Archiv Schiebl. LV, n. 22 (Bestätigung
beider Versehr. Gedune’s durch den samländischen Bischof Siegfried von 1301, Cod. Pruss.
III, n. 2), und für Troppein von 1 262, Geh. Archiv Schiebl. XXVI n. 1. Versehr, des Bischofs
II einri ch von Samland für Heinrich Stubech von 1263, Cod. dipl. Pruss. I, n. 142. — Zum
Vergleich die älteren Versehr. fürPaganle von 1255, Handf. der saml. Freien p. 204, vgl. Voigt
3, 102, Anm., für Ibuthe von 1 255 und 1258, Privil. d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 21, Cod.
Pruss. I, n. 117, für Kirstianus von 1260. Handf. in Brandenb. Pr. Eilau und Balga, Freie fol.
426 und für Grande Voigt 3, 91, Anm. 1. *
1) Versehr. Konrads von Thier berg für Pakoke von 1 272, für Redethin und für
Padangen und Naquit von 1276, Elb. Komth. p. 80, 81,174 ; für Regune, für Woimar und für
Peter (Ponathe’s Sohn) von 1278, Sami. Freie p. 1 15, 1 19, 206. Versehr. Mangolds für
Tuschero und Queriam, für Poschanchen etc., für Napellin etc. von 1281, Elb. Komth. p. 26,
20, Hubenzahl in Sami. p. 76. Versehr. Konrads von Thier berg für Wargele etc. von
1283, Privil. d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 18, für Muntigen etc. und für Kantigerde von
1 284, Fol. X, p. 81, 78; für Scumand etc. und für Gedite etc. von 1285, Cod. dipl. Pruss. I,
n. 168, Elb. Komth. p. 67 ; für Binge von 1 286, Sami. Freie p. 198; für Girdalle von 1 287,
Fol. X, p. 87. Versehr. Mainhards von Querfurt für Otto von 1288, Kreuzfeld S. 44 ;
für Butilabes von 1 289, Sami. Freie p. 4 63; für Queyren etc. von 1290, Elb. Komth. p. 131;
für Letyen, für Symunt etc., für Kudrawe etc. von 1292, Sami. Freie p. 205, Schiebl. XXXIV,
n. 9, Schiebl. I, n. 10; für Peiskote von 1297, Sami. Freie p. 188, und für Glande von 1 298,
Sami. Freie p. 313. Versehr, des Bischofs Siegfried von Sami, für Schudie von 1299, Privil.
d. B. Sami. K. A. Powunden fol. 24. -— Auf ähnliche Versehr. Ludwigs von Baldersheim
für Kropelto, und Mainhards von Querfurt für Gedete lassen die Andeutungen in den
Urkk. von 1 303 und 1 328 bei Kreuzfeld S. 45, 48 schliessen. Auch gehört hieher die Urk.
des Komthurs von Königsberg Johann Saxo für Rigen und Romeke über ein gekauftes Gut
von 1274 bei Voigt 3, 434 Anm. 1. x
2) Versehr. Johanns von Wegelewe für Preiboto und Slanoto von 1263, Fol. II,
p. 43, Elb. Komth. p. 136. Versehr. Ludwigs von Baldersheim für Santyrmes etc.,
für Marus etc. von 1 267, Elb. Komth. p. 18, 19. Versehr. Dietrichs von Gattersleben
für Suammuzel von 1271, Fol. X, p. 37. Versehr. Konrads von Thierberg für Petrus
von 1273, Kreuzfeld S. 43 ; für Gastimo etc. von 1 274, Fol. X, p. 71; für Pygant.etc. von 1277,
Elb. Komth. p. 89. Versehr. Mangolds für Mandio von 1280, Elb. Komth. p. 91. Versehr.
Konrads von Thierberg für Sanymte von 1 285, für Sulittolene von 1 286, Fol. X, p. 79,
60. Versehr. Konrads von Feuchtwangen für Sambango von 1287, Fol. X, p. 72.
Versehr. Mainhards von Querfurt für Coitite von 1289, Fol. X, p. 51. Hieher gehören
auch einige ermeländische Verschreibungen, für Szinten etc. von 1261, für Curthi von 1282,
für Gaudinis von 1 284 und für Predrus von 1 290, Cod. Warm. I, n. 42, 62, 67, 84. Dass
im Ermelande noch manches andere Gut auf dieselben Bedingungen ausgegeben war,
zeigt die Wendung in der Versehr, für Predrus: Omnia sua" bona secundum quod Tesim
et Sampoltot Tustyn et Kurtyn secundum quod sua possident bona ita sua bona firmiter
possidebit.
3) Versehr. Mainhards von Querfurt für Albert von 1288, für Stephan von 1 290,
Fol. X, p. 38, 53; für Gederikes von 1 296, Elb. Komth. p. 175; für Triene und Stenym
von 1298, Fol. X, p. 52. Versehr. Konrad Sack’s für Stamno von 1 300, Elb. Komth.
p. 155.