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Thausing, Moritz
Wiener Kunstbriefe — Leipzig: Seemann, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.47062#0132
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VII.

Georg Wolfgang Karl Loohner.

m 3. December 1882 verschied zu Nürnberg
einer jener unerschöpflich gründlichen Local-
forscher, die heutzutage in der nivellirenden
Zeit der Eisenbahnen immer seltener werden, der
Archivar der Stadt Nürnberg, Rector Dr. Lochner,
gewiss der genaueste Kenner der Pegnitzstadt und
ihrer Geschichte, der je gelebt hat — und es wird
ihm das auch nicht leicht wieder Einer nachmachen.
Nur eine so glühende, aufopfernde Liebe zur Vater-
stadt, wie sie Lochner beseelte, macht seine wahrhaft
verblüffende Vertrautheit mit allen Einzelheiten ihrer
Vergangenheit und die rastlose, von jedem lohnenden
Erfolge absehende Sammlung und Verarbeitung ihrer
historischen Ueberlieferungen erklärlich. Er war als
Sohn des Nürnberger Kupferstechers Karl Friedrich
Lochner am 29. August 1798 geboren. Seine gelehrte
Bildung als Theologe, Philologe und Historiker er-
warb er sich theils in der Vaterstadt, theils in Er-
langen, theils in München, nicht ohne mannigfache
Zwischenfalle, zu denen insbesondere seine am 8. Mai
1824 wegen Verdachtes der Demagogie erfolgte Ver-
haftung zählt; er wurde damals nach München ab-
geführt und erst am 14. Mai 1825 wieder auf freien
 
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