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Thausing, Moritz
Wiener Kunstbriefe — Leipzig: Seemann, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.47062#0154
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X.

Zur Fälschung alter Kunstwerke.
in Vortrag in einer der letzten Wochenver-
sammlungen des Niederösterreichischen Ge-
werbevereins gab mir Veranlassung, mich mit
dem obengenannten Thema zu beschäftigen, und da
ich glaube, dass dasselbe auch in weiteren Kreisen
einem lebhaften Interesse begegnet, folge ich gerne
der Aufforderung, an dieser Stelle darauf zurück-
zukommen. Es ist nicht meine Absicht, eine theore-
tische Abhandlung zu liefern; derlei ist ja leicht ge-
schrieben und findet sich am Ende auch hier oder
dort bereits gedruckt. Für angemessener halte ich es
vielmehr, einen Griff in’s praktische Leben zu thun
und einige Beispiele von Fälschungen zu erzählen,
Beispiele theils aus der Geschichte, theils aus meiner
eigenen Erfahrung — eine andere Erfahrung als die
eigene giebt es ja nicht — Beispiele, aus denen ich
mir gute Lehren gezogen habe und von denen ich
somit glaube, dass auch der Leser sich solche daraus
ziehen kann, ohne dass es dabei eines lehrhaften Tones
bedürfte, in welchen Unsereiner ja leicht verfällt.
Die Kunstfälschung ist so alt wie die Kunst
selbst — oder doch nur um ein ganz Geringes jünger.
Sie folgt der schaffenden Production auf dem Fusse
 
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