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Thausing, Moritz
Wiener Kunstbriefe — Leipzig: Seemann, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.47062#0197
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XIII.
Iwan Lermoliew.

ie Leser der Kölnischen Zeitung werden sich
jüngst nicht wenig gewundert haben, als ihnen
der kunstgelehrte Berichterstatter des Blattes
einen leibhaftigen Russen vorführte, der uns ein ganz
neues Licht über die Meisterwerke italienischer


Malerei in den deutschen Galerien aufgesteckt habe.*)
Sein Buch ist wohl geeignet, bei allen Freunden und
Kennern der altitalienischen Malerei Aufsehen zu er-

regen, und deren giebt es ja jetzt so viele. So sei es
denn auch gestattet, an dieser Stelle den noch wenig
bekannten russischen Kunstschriftsteller in die Oeffent-
lichkeit einzuführen. Damit hat es aber wieder seine
Schwierigkeiten. Denn so naiv sind wir hier in Wien
doch nicht, um in Iwan Lermoliew einen veritablen
Russen zu sehen. Er nennt sich freilich gern einen
Sohn der wüsten Steppe und spricht von seiner
Heimath, dem „heiligen Russland“, im Gegensätze von
Italien, „einem Lande morscher Sitten“, er datirt seine

*) „Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München,
Dresden und Berlin. Ein kritischer Versuch von Iwan Lermoliew.
Aus dem Russischen übersetzt von Dr. Johannes Schwarze.“ Leipzig,
1880. 500 Seiten.
 
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