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Thausing, Moritz
Wiener Kunstbriefe — Leipzig: Seemann, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.47062#0283
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XVIII.

Rafael und Michelangelo
von A. Springer.
or einem Vierteljahrhundert begann Springer
seine akademischen Vorlesungen in Bonn mit
einem Colleg über Rafael. Seitdem nahm er
öfter Veranlassung, auf die beiden Meister, welche auf
der Höhe der italienischen Renaissance stehen, zu-
rückzukommen. Verschiedene hier und dort gedruckte
Untersuchungen verriethen, dass er den Gegenstand
nicht aus dem Auge verloren habe und liessen es
nur immer wieder bedauern, dass er nicht schon
früher durch eine umfassende litterarische Leistung
Zucht und Ordnung in ein Gebiet gebracht hat, das
seiner Natur nach nur zu leicht zu einem Tummel-
plätze des schöngeistigen Dilettantismus ausartet. Die
Verspätung musste freilich dem Werthe der Bearbei-
tung zugute kommen. Eine Unmenge neuen Mate-
riales, an litterarischen Documenten sowohl wie an
Reproductionen von Bildwerken, ist namentlich in
den letzten Jahren der Forschung zugewachsen. So
war ja Springer selbst der erste, der die italienischen
Publicationen zum Michelangelo-Jubiläum zu ver-
werthen und daraus die rechten Consequenzen abzu-
 
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