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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 3): Über die höhere Baukunst — Tübingen, 1819

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https://doi.org/10.11588/diglit.6994#0075

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SECHSTES KAPITEL.

BESONDERE BEMERKUNGEN

ÜBER

EINZELNE ARCHITEKTONISCHE GLIEDER - VERZIERUNGEN NACH MAASGARE DER IM
VORHERGEHENDEN KAPITEL AUFGESTELLTEN GESETZE. *)

Tab. XIII. Fig. i-i4 zeigen (Cap. V. §. 56), die charakteristischen Formenverzierungen, wie solche
in ihrer Hauptgestalt erscheinen sollen, bei den Plattchen geradlinig, Fig. 1 und 2, bei der Hohlkehle
Fig. 3, und bei den Stäben, Fig. 4 und 5 rund, bei den Viertelsstäben, Fig. 6 und 7, so wie auch bei
den Viertelskehlen, Fig. 8 und 9, halbrund, und bei dem rechten und verkehrten Karniese, Fig. 10-13, kar-
niesartig; hier überall wiederholen sich die Grundformen der Glieder, §. 36 und 40. Imgleichen ist bei
der Hängplatte, Fig. i4, die gerade und die Viertelskehlenlinie als Norm der vordem Kehl- oder Pfeifen-
Verzierungen angenommen, und dadurch gleichsam des Gliedes Form bei jedem einzelnen Theil der Ver-
zierung wieder in Erinnerung gebracht. Auf welche mannichfaltige Art die Grundform des architektoni-
schen Gliedes gleichsam im Spiel bei Verzierungen angewandt werden kann, zeigen die verschiedenen Fi-
guren auf Tab. XIV. von 1-19, und die auf Tab. XV und XVI von Fig. 1 - 7. Die Verzierungen der
Kehle und Stäbe, Fig. 1-8, Tab. XIV, welche, ihren Grundformen nach, nach gleichen Prinzipien ange-
ordnet werden müssen, geben zwar nicht immer ganz vollkommen die Grundformen jedes Gliedes an, al-
lein dieselbe scheint doch immer einigermaassen daraus hervor, und bringt die Form des Gliedes auf eine
oft sinnreiche Art, wie Fig. 7 durch den Meander, und Fig. 8 durch die aufgestellten mittelst Laubwerks
zusammengehängten Larven, in Erinnerung etc. etc. So zeigt z. R. ferner

1) Das ä la grecque die Grundformen der Platten, Fig. 1 und 2, Tab. XIII, auf welchen es ange-
bracht ist, in der labyrinthartigen Form auf vielfache Weise.

2) Der Wulst, Fig. 3, Tab. XIV, a) durch das Netz, und b) in dem Rand um die Lorbeerblätter
die runde Gestalt, und eben so gibt die Verzierung, Fig. 1, dieselbe durch die Wellenform, an welcher

*) Für die in diesem Kapitel gehörigen Zeichnungen habe ich oft absichtlich bekannte , schon in andern architektonischen
Werken aufgenommene Gegenstände gewählt, um sie dadurch al» Muster antiker Verzierungen noch bekannter zu machen
und anzuempfehlen. Ein« reiche Sammlung schöner antiker Veraierungcn findet man bei Durand parallele d'archilecturu
 
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