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Zeitschrift für christliche Kunst — 9.1896

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Geisberg, Max: Eiserner Kerzenträger in der Pfarrkirche zu Kleve
DOI Artikel:
Schaarschmidt, F.: Ein unbeschriebener Stich von Daniel Aldenburgh
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https://doi.org/10.11588/diglit.3831#0166

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277

189K.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr. 9.

278

durch je zwei Arme
beiderseitig gestützt,

insgesammt auf 41 Kerzen be-
rechnet. Farbenreste finden sich
nicht vor. Die Form und Arbeit

welche von je einem der be-
schriebenen Ringhalter ausgehen.
Die Bänder sind an den Enden
umgebogen, ihre Befestigung mit
der Platte ist zur Anbringung
von vier Kerzendornen benutzt
(vgl. Fig. 2); da aufser diesen
noch zwei Kerzendorne an den
Enden der Deckplatte sich be-
finden, so war der Leuchter also

Perspek

weisen das Werk in die zweite
Hälfte des XV. Jahrh. Seine ein-
fache und doch wirkungsvolle Ge-
staltung lassen es als ein gutes
Vorbild für Geräthe ähnlicher Art
erscheinen.

Münster. Max Geisbeiy.

Ein unbeschriebener Stich

Im Kupferstichkabinet der Akademie
zu Düsseldorf befindet sich ein,
wie es scheint, bisher nicht be-
schriebener Kupferstich des Kölner
Stechers Daniel Aldenburgh. Merlo. »Kölnische
Künstler«, 2. Aufl., bringt das Blatt nicht.

Der fast die ganze Platte einnehmende
Stich zeigt auf einem Felsblock eine nackte,
männliche Gestalt, die von einer Teufels-
ligur am Strick gehalten wird. An der linken
Seite des Sünders (vom Beschauer rechts)
steht ein Engel, zur Rechten Johannes der
Täufer mit dem Kreuz. Beide weisen auf das
Lamm hin, das auf einem links sich erhebenden
Blumenhügel steht. Ein Spruchband aus dem
Munde des Engels enthält die Worte: Spera
in Domino et Joe bonifutem, ein ebensolches
aus dem Munde des Täufers: Ecce agnus Dei.
ecce qni lollil peccaf1 mundi. In der Höhe er-
scheint in Wolken Gottvater, von welchem die
Worte ausgehen: Nolo mortem peetatvris (sie!).

von Daniel Aldenburgh.

sed 11I cenuertatur et viuat. Rechts unten hinter
dem Felsen ein Höllenrachen von Flammen
umgeben. Aus dem Felsen, der die vier Haupt-
figuren trägt, erhebt sich ein entlaubter Baum:
unten in drei Zeilen: Conuertitnini ml Domi-
num Dann res/nun, quid benignus el miseticors
est, l>alicns et multat misericordiae, et praesta-
bilis super malitia. Jocl 2. Daniel Aldenburgh
fecit et ex coloni.

Die Ausführung zeigt die feine Sehraffirung
des Meisters, bleibt aber in der Zeichnung hinter
anderen Blättern desselben zurück. Größe des
Stiches 11,1) zu 7,<i ein Höhenformat. Das
Werk des Daniel Aldenburgh käme hierdurch
auf 1 1 Blätter.

Im alten Krahe'schen Katalog der Düssel-
dorfer Sammlung war das Blatt nicht unter
dem Namen Aldenburgh's genannt, sondern in
einem Supplement unter Nr.24, „408 represen-
tation allegoriques, differens maitres" enthalten.

Düsseldorf. F. Schaarsch m iil t.


 
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