Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 33.1920

DOI Artikel:
Escherich, Mela: Eine mittelrheinische Pietà auf holländischem Boden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4307#0064

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 4

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

53

dagegen zeigen sich bei beiden Meistern in technischer Hinsicht, z. B. in der
überraschend ähnlichen Bildung der Hände, der Füße, der eigentümlich etwas
puppenhaft steifen Gelenke, bis zu einem gewissen Grade auch der Gewand-
falten - Eigenarten, die alle auch auf das Oud-Zevenaarer Werk zutreffen.

Bezüglich der Kopfbildung vergleiche man den Oud-Zevenaarer Christus
mit dem Apostel Jakobus des Frankfurter Kreuzigungsaltars und die Oud-
Zevenaarer Maria mit der trauernden Frau, welche auf der Frankfurter Kreu-
zigung die zu-
sammen-
brechende
Gottesmutter

auffängt.
(Gute Detail-
aufnahmen
des Frankfur-
ter Alabaster-
altares in den
Deutschen
Monats-
heften, Rhld..
Dezember-
heft 1914.)
Zeitlich dürf-
te die „Not
Gottes" von
Oud - Zeven-
aar in die

Nähe der
LorcherPietä,
also um 1440
zusetzensein,
eher später als
diese, so daß
sie sich bei
einerdirekten

Zuweisung
als ein Alters-
werk des Meisters der Lorcher Pieta einreihen lassen dürfte, wozu der breite
Vortrag stimmen würde.

Die Skulptur soll sich schon lange - wie lange konnte ich leider nicht er-
mitteln - in Oud-Zevenaar befinden, wo ihr als Gnadenbild hohe Verehrung
gezollt wird1. MelaEscherich, Wiesbaden.

1 Jahrgang 1912 Sp. 404 ff. dieser Zeitschrift habe ich bereits mehrere Exemplare von Nachbildungen der
Oud-Zevenaarer Pietä besprochen und abgebildet. Ich habe sie im Gegensatz zur Verfasserin dem hollän*
dischen Kunstkreise zugeschrieben, wenngleich ich zugestehe, daß gewisse Verbindungsfäden mit dem Mittel-
rhein sich aufdrängen. Zu den dort herangezogenen drei Parallelen zur Oud-Zevenaarer Gruppe sind mir
noch weitere drei aufgefallen, von denen eine im Schnütgen-Museum, eine zweite in Privatbesitz in Köln
ist,- die dritte befindet sich im Besitze der Berliner Museen und ist unlängst in den Berichten veröffentlicht
worden als niederländisch. Der Herausgeber.

Abb. 2.

Pietä aus Lorch.
 
Annotationen