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Zwierz, Maria [Hrsg.]
Breslauer Schulen: Geschichte und Architektur — Wrocław, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.38676#0112

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Udo Wörffel

Die Geschichte der Schule zum Heiligen Geist in Breslau
(1538-1945)*

Einleitung
Von 1538 bis zum Kriegsende 1945 bestand die Breslauer Schule
zum Heiligen Geist, also etwas mehr als vier Jahrhunderte. Unter
den höheren Schulen der Stadt, die in den ersten Jahrzehnten des
20. Jahrhunderts noch existierten, war sie nach den Schulen von
St. Maria Magdalena (gegründet 1267) und St. Elisabet (gegründet
1293) die drittälteste.
Im Jahr 1938 wurde das 400-jährige Jubiläum der Schule von
Schülern, Eltern, Lehrern und der ganzen Stadt feierlich begangen.
Aus diesem Anlass erschien eine Festschrift1. Im Jahr 1963 gedachten
die ehemaligen Schüler und die noch lebenden ehemaligen Lehrer
der 425. Wiederkehr des Gründungsjahres, und im Jahr 1988 fand
zum Gedenken an die Gründung der Schule nach 450 Jahren eine
Feier im Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott statt.
Den Festvortrag hielt als ehemaliger Schüler der damals 88-jährige
emeritierte Heidelberger Philosoph Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Georg
Gadamer zum Thema „Schule und Hochschule in Geschichte und
Gegenwart"2. Prof. Gadamer erreichte das biblische Alter von
102 Jahren. Bis zu seinem Tode am 13. März 2002 war er der älteste
Lebende unter den ehemaligen Schülern der Schule. Neben zahl-
reichen anderen Ehrungen war ihm am 12.2.1996 die Ehrendoktor-
würde der Philosophischen Fakultät der heutigen Universität
Wroclaw verliehen worden. Sowohl 1963 als auch 1988 erschien
anlässlich des Gedenktages eine Festschrift3,4.
Über die Geschichte der Schule zum Heiligen Geist ist wiederholt
geschrieben worden. Die älteste zusammenfassende Darstellung
stammt aus dem Jahr 1814. Verfasser ist der damalige Rektor der
Schule Michael Morgenbesser, der seine Darstellung auch auf das
Hospital zum Heiligen Geist zum Andenken der 600-jährigen Dauer
des Hospitals (gegründet 1214) und auf die Geschichte der lange
Zeit mit der Schule verbundenen Bibliothek zu St. Bernhardin
ausdehnte5.
Im Jahr 1899 erschien eine ausführliche Wiedergabe der Schul-
geschichte anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schule als höhere
Lehranstalt von Oberlehrer Dr. Ernst Maetschke6. Ebenfalls von
diesem Autor stammt die hierauf aufbauende Schulgeschichte von
den Anfängen bis 19247. Der ehemalige Schüler Pastor Johannes
Adler veröffentlichte 1988 eine kurze Zusammenfassung der Schul-
geschichte8.
Zu Teilaspekten der Schulgeschichte nahmen weitere Autoren
Stellung:
- Dr. med. Kurt Meister (ehemaliger Schüler), „Die Geschichte
der Hospitäler zum Heiligen Geist"9;
- Dr. Ernst Maetschke (Oberlehrer an der Schule), „Zur Gründung
der Schule zum heiligen Geist"10;

- Dr. phil. Gerhard Meinck (ehemaliger Schüler), „Schule zum,
Heiligen Geist' - Gedanken aus historischer Sicht über ihren
Ursprung und Namen"11;
- Dr. Theodor Schmitt (ehemaliger Schüler), „Von der alten Bre-
slauer, Neustadt'"12; diese Zusammenstellung ist von Bedeutung,
da die Schule zum Heiligen Geist in der sogenannten Breslauer
Neustadt gegründet wurde.
- Georg Bähnisch (Studienrat an der Schule), „Zwischen zwei Schul-
reformen (1925 bis 1938)"13;
- Dr. rer.nat. Udo Wörffel (ehemaliger Schüler), „Der Heilige Geist
in der Schulstatistik des Jahres 1938"14;
- Dr. phil. Gerhard Meinck (ehemaliger Schüler), „Die letzten
zwanzig Jahre"15;
- Dr. Johannes Giese (letzter Direktor der Schule), „Letzter Abschnitt
der Schulgeschichte (1939-1945)"16;
Ferner liegt eine Reihe von Zeitungsartikeln zur Schule vor:
- Johannes Kalkbrenner (ehemaliger Schüler), „Vom Realgymnasium
zum heiligen Geist"17;
- Dipl.-Ing. Hans Rolle (ehemaliger Schüler), „Das Reform-Real-
gymnasium ,zum Heiligen Geist'"18;
- Helmuth Richter (ehemaliger Schüler), „ Die Heilige Dreifaltigkeit"19;
- Dr. Georg Scharf (ehemaliger Schüler), „Der,Heilige Geist'".20
Zu bedeutenden Leitern und Lehrern der Schule, deren Wirken
über den Schulbereich hinausging, gibt es eine Reihe von Veröffen-
tlichungen:
- Dieter-Lienhard Döring, „Samuel Benjamin Klose (1730-1798)"21;
- Richard Daunicht, „Lessing im Gespräch", Buch 1971, darin ein
Kapitel über Samuel Benjamin Klose22;
- Alfred G. Swierk, „Die Korns. Ein Verlagshaus im Spannungs-
feld zwischen Ost und West" (darin Informationen über Rektor
Bandtke)23a;
- Ulrich Schmilewski, „Verlegt bei Korn in Breslau" (darin Infor-
mationen über Rektor Bandtke)230;
- Dr. Udo Wörffel (ehemaliger Schüler), „Michael Morgenbesser
(1782-1841) - Rektor der Bürgerschule zum Heiligen Geist, Biblio-
thekar zu St. Bernhardin und Historiker"24;
- Dr. Paul Hahn (Lehrer an der Schule), Hermann Marbach" (Lehrer
an der Schule, bedeutender Physiker)29;
- Prof. Dr. Max Hippe (Bibliotheksdirektor a.D., ehemaliger Schüler),
„Felix Bobertag" (Lehrer an der Schule, Poet)26;
- Dr. Otfried Schwarzer (Stadtarchivdirektor, ehemaliger Schüler),
„Eduard Reimann (Direktor der Schule)27;
- Dr. Udo Wörffel (ehemaliger Schüler), „Geheimrat Dr. Oswald
Reißert, Schulmann und Poet in Breslau" (Direktor der Schule)28;

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