46. Breslau, Augusta-Schule (Staatliche Oberschule für Mädchen), Schwerin-
straße (heute: ul. Skwierzynska), Lehrerzimmer, Foto: Anton Pichler, um
1911 ([in:] „Schlesien" 1911/1912, jg. 5, S. 29)
47. Breslau, Augusta-Schule, (Staatliche Oberschule für Mädchen), Schwerin-
straße (heute: ul. Skwierzynska), Kunstkabinett, Foto: Anton Pichler, um
1911 ([in:] „Schlesien" 1911/1912, Jg. 5, S. 29)
48. Breslau, Augusta-Schule, (Staatliche Oberschule für Mädchen), Schwerin-
straße (heute: ul. Skwierzynska), Vestibül, Foto: Anton Pichler, um 1911
([in:] „Schlesien" 1911/1912, Jg. 5, S. 31)
das Archiv des Magistrats, die Städtische Bibliothek, das Amt für
Denkmalpflege und das Schlesische Museum für Kunstgewerbe
und Altertümer12.
Doch kehren wir zu den uns hier interessierenden Schulgebäuden
zurück. Aus der Zeit vor der Institutionalisierung der Dokumenta-
tionen sind vor allem zwei Fotografien des alten Maria-Magdalena-
Gymnasiums erwähnenswert, die Hugo Buchwald vor Abriss des
Gebäudes 1867 schuf. Bereits auf Bestellung des Ateliers für Hochbau
entstanden die Aufnahmen von der Bebauung des Universitäts-
platzes (gegenwärtig plac Uniwersytecki)13 und des alten Elisabet-
gymnasiums14 von Eduard van Delden und die Bilder eines unbe-
kannten Fotografen vom Zwingergymnasiumb und der ehemaligen
Viktoria-Schule am Ritterplatz (gegenwärtig plac Biskupa Nankera)16.
Diese Dokumentationen bestehen aus einem oder höchstens eini-
gen wenigen Fotos, weitaus ausführlicher wurden dagegen die
Schulneubauten der Stadt festgehalten1'. Auch diese neueren Foto-
grafien entstanden auf Bestellung des Ateliers für Hochbau, sie wur-
den in der Abteilung „Neu Breslau" archiviert, während sich die
zuvor erwähnten Fotos in der Sammlung „Alt Breslau" befanden.
Auch von diesen Aufnahmen wurde jeweils ein weiterer Abzug im
Stadtarchiv und in der Städtischen Bibliothek aufbewahrt. Die Serien
umfassen oft dreizehn, vierzehn Aufnahmen, auf denen die Fassa-
den, architektonische Details und Innenräume gezeigt werden.
Zahlreiche Bauten wurden so festgehalten, darunter Volksschulen,
mittlere und höhere Schulen18. Die meisten dieser Fotos wurden
von Fotografen aufgenommen, die sich auf Architektur spezialisiert
hatten, nämlich von Eduard van Delden, Heinrich Götz, Anton
Pilcher und Paul Fischer.
Das wichtigste Ziel der fotografischen Dokumentationen für die
Messbildanstalt, die Staatliche Bildstelle oder das Atelier für Hochbau
war es, das tatsächliche, „wirkliche" Aussehen der Bauten festzu-
halten. Aus diesem Grunde wurden die Gebäude dem Betrachter
frontal gegenüberliegend gezeigt, Verkürzungen waren nur bei
Platzmangel zulässig. Der dargestellte Gegenstand lag im Zentrum
der Komposition, es war vollständig sichtbar. Fragmentarisch wurde
nur gearbeitet, wenn ein konkretes Detail Thema der Fotografie
war, dann wurde eben dieses Detail mittig aufgenommen. In der
Regel war der Blickpunkt leicht erhöht, die meisten Fotos entstan-
den von den oberen Geschossen gegenüberliegender Gebäude aus,
manchmal aber wurden auch spezielle Konstruktionen für den rich-
tigen Standpunkt errichtet. In der Regel wurde mit Streulicht gear-
beitet, starkes Helldunkel wurde vermieden. So erreichte man, dass
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