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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0066

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. - HECKFELD. HOCHHAUSEN. - j

HECKFELD

Schreibweisen: Hedinvelt 1214, Hettevelt 1230, Hetefeld 1296, Hettfeld 1355,
Hecktfeld 1453.

Das Rittergeschlecht, das sich nach Heckfeld benannte und wohl ein Zweig der
von Hartheini ist, tritt zuerst in Sifrid und Gisela von Hetefeld auf, welche
i. J. 1296 vom Kloster Gerlachsheim Güter zu lebenslänglicher Nutzung erhielten.
Heckfeld gehörte zu jenem Theile der Herrschaft Schipf, den die Schenken von Schipf
besassen. So kam es 1235 an Gotfried von Hohenlohe (vergl. Unterschüpf) und
theilte fortan die Geschicke des Hohenlohe'schen Besitzes an der ehemaligen Herrschaft
Luden (Lauda). Seit 1506 würzburgisch, von 1803 bis 1806 leiningisch. (E.)

Die kath. Pfarrkirche (tit. S. Viti), ein Neubau, an Stelle einer i. J. 1604 von
Bischof Julius erbauten Kirche. Der vor dem Langhause stehende Th urm mit seinen
schönen spätgothischen, zweigetheilten Fenstern (sie sassen ursprünglich tiefer) hat beide
Baulichkeiten überdauert und rührt noch von der ältesten Anlage her. Das Untergeschoss
(besseres Mauerwerk) vielleicht noch romanisch. Das spätgothische Masswerk in den
Fenstern des Neubaues stammt aus dem alten Chor und Langhause (Mitth. des erz-
bischöfl. Bauinspektors Maier in Heidelberg). Das oben an einer Ecke des Thurmes
eingemauerte Relief (Thierbild) gehört wohl der romanischen Zeit an; möglicherweise
sogar römisch. [Auch beim Neubau der Kirche von Waldmühlbach (bei Mosbach)
fand sich ein derartiger Stein am Thurm vermauert vor; in diesem Falle zweifellos
römischen Ursprunges, wie die übrigen von dort nach Karlsruhe verbrachten Fund-
stücke (Mitth. des Genannten).]

Von der Barock-Ausstattung der abgerissenen Kirche sind Theile ebenfalls
wieder verwendet. Erhalten besonders der reiche geschnitzte Aufbau hinter dem ehe-
maligen Hochaltar, bei dem Empire-Formen sich in eigenthümlicher Weise mit flottem
Rococo mischen.

Bei Heckfeld lagen die Höfe oder Weiler Balderthausen (Balderthusen 1286,
Baldradohusen 1293), Ehrbrunn (Ernbrunn 1376) und Tenbach, ehemalige Be-
sitzungen des Klosters Gerlachsheim, jetzt Flurnamen, auch Hattendorf (Ende
des Xni.Jhs. und 1404). (E.)

HOCHHAUSEN

Schreibweisen: Hochusen 1149, Hochhusen 1223, Hohhusen 1225, Hochusin
1244, Hochuosen 1373, Hochhuss 1457.

Alter Ort an der Grenze des Taubergaues gegen den Badanachgau (östlich)
und Waldsassengau (westlich). Die nach Hochhausen sich benennenden Ritter
gehören wohl der Familie der von Uissigheim (Rosenberg) an. Ein Sifridus
iunior, filius militis de Hochhusen, tritt 1240 als Zeuge in einer Urkunde des
Konrad, Schenk von Klingenberg, auf, ebenso ein Hermannus de Hochusen
1283 in einer Wertheimer Urkunde. Adam, der erste Abt in Ebrach, erhielt von

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