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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0010

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AHORN-HOF

Zur Gemeinde Kupprichhausen gehöriger Weiler, bereits 1197 (»in Ahorne«)
erwähnt.

Im fürstlich leiningischen Wald Haimbach befindet sich eine Gruppe von Grabhügel
etwa einem Dutzend Grabhügel von 15—20 m Durchmesser und durchschnittlich
1—1,50 m Höhe. .Fünf derselben wurden im April und Juni 1876 geöffnet und ergaben
neben einer eisernen Speerspitze eine ziemliche Menge in Scherben zerbrochener Thon-
gefässe, theils roh, theils wenig gebrannt, theils besser gearbeitet und mit eingedrückten
Verzierungen geschmückt. Zwei der Gräber enthielten aus Stein trocken gemauerte
viereckige Grabkammern; kalzinirte Knochenstückchen unter Kohlen deuteten auf Leichen-
brand.

Nach dem Charakter der Gefäss-Verzierungen zu schliessen, wird man die Gräber
der ersten Eisen-Zeit, der sogen. Hallstatt-Periode, welche man gemeinhin bis 500 v. Chr.
reichen lässt, zuzuweisen haben. Die Fundreste befinden sich in der Karlsruher Staats-
Sammlung. (W.)

ANGELTHÜRN

Schreibweisen: Angerthal 1401 und 1440 (Urkunde im evangel. Pfarr-Archiv zu
Boxberg), Angelthor 1589, Angeldarn um 1650, Angelthorn 1589.

Litteratur: C. W. F. L. Stocker, Chronik von Angelthürn, Schillingstadt, Schwab-
hausen, Windischbuch, Sachsenflur. Heidelberg 1870.

Ursprünglich wohl den Herren von Boxberg gehörig, dann den Johannitern
von Wölchingen, denen Krafto von Boxberg 1191 die erste Schenkung daselbst
machte. Später erscheint es im Besitze der Herren von Rosenberg. Nach dem Tode
Albrechts von Rosenberg (1572) wechselte Angelthürn in den folgenden Jahr-
hunderten mehrfach den Besitzer (am längsten im Besitz derer von Dienheim, bis 1668),
bis i. J. 1764 der Pfalz-Sulzbach'sche Regierungsrath und Hofkammerrath Joachim
Joseph von Fick um 16000 fl. den Ort an sich brachte. Mit dessen Enkel Franz,
der seine ganze Hinterlassenschaft zur Errichtung einer katholischen Kirche und Pfarrei
stiftete, starb 1879 die Familie in Angelthürn aus. Bis 1803 besass Kurpfalz Territorial-
rechte, 1803 bis 1806 Leiningen.
 
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